Folge 2824

  • Folge 2824

    Argentinien – Alternativer Gaslieferant?
    „Vaca Muerta“, die tote Kuh heißt das Projekt in Patagonien. Im Gestein lagert das zweitgrößte Schiefergas-Vorkommen der Welt und es soll gefördert werden. Der Markt wartet darauf, sagen die Investoren. Deutschland und ganz Europa brauchen Gas. Und Argentinien braucht dringend Devisen. Goldgräberstimmung macht sich breit in den umliegenden Dörfern – aber nicht nur: Die Förderung ist auch umstritten, wegen der ökologischen Auswirkungen. Erdbeben nehmen zu, seit zu Beginn des Ukrainekrieges die Fördermengen hochgefahren wurden. Viele Häuser in der Region haben Risse. Bleibt die Frage: Ist argentinisches Gas überhaupt eine Alternative?
    Joana Jäschke, ARD-Studio Rio de Janeiro.
    Russland – Jagd auf Flüchtlingshelfer:
    Sie tun, was sie für menschlich geboten halten und unterstützen ukrainische Flüchtlinge. In der russischen Provinz, 700 Kilometer von Moskau entfernt, werden die Helferinnen und Helfer dafür angefeindet. Zerstochene Reifen, Drohungen und Einschüchterungen – wahrscheinlich mit Rückendeckung der Behörden. Das jedenfalls glaubt Irina, die direkt vor einer Polizeistation von Unbekannten entführt und „verhört“ wurde. Die Russin ist untergetaucht, hofft jetzt, aus dem Land zu kommen.
    Senegal – Traktoren für mehr Lebensmittelsicherheit:
    Ackerfläche gibt es eigentlich genug im Senegal. Trotzdem ist das Land extrem abhängig von Getreideimporten aus Russland und der Ukraine. Ein Grund ist die Struktur der Landwirtschaft. Die meisten Bauern bestellen nur kleine Flächen. Geld für Maschinen haben sie nicht. Deswegen bleibt in der Summe viel fruchtbares Land brachliegen. So war die Idee geboren: Maschinen gemeinsam nutzen. Ein Modell, dass auch deutsche Bauern durch den „Maschinenring“ kennen. Gemeinsam gehen sie jetzt das Projekt Lebensmittelsicherheit an. Dank der Traktoren soll in diesem Jahr auf 25 000 Hektar Getreide geerntet werden.
    Caroline Hoffmann, ARD-Studio Nairobi.
    China – Weltmacht mit tief verwurzeltem Rassismus:
    „Ich bin ein schwarzer Teufel, mein IQ ist tief“ skandiert eine Gruppe
    afrikanischer Kleinkinder auf Chinesisch in die Kamera. Ein Video von vielen dieser Art im chinesischen Internet. Massenhaft kursieren solche Videos von schwarz-afrikanischen Kindern, halbnackten afrikanischen Männern oder Frauen im Netz. Über Online-Plattformen können sie für umgerechnet etwa 20 Euro mit individueller Botschaft in Auftrag gegeben werden. Trotzdem heißt es von der Regierung, es gebe Null Toleranz gegenüber Rassismus. Aber auch im Staatsfernsehen spielen schwarz angemalte Chinesen die Rolle von Deppen. Chinas Bevölkerung besteht zu 92 Prozent aus Han-Chinesen. Jahrhunderte lang war das Land isoliert, Multi-Kulti war hier noch nie ein Konzept.
    Tamara Anthony, ARD-Studio Peking.
    Mexiko – Der Überlebenskampf der Retter:
    Es sind erschreckende Zahlen: Die Metropole Mexiko-Stadt hat nur 290 offizielle Krankenwagen – ein Rettungswagen für 31.000 Einwohner. Viel zu wenig! Deshalb ist ein informeller Markt für Krankentransporte entstanden. Familie Ochoa hat einen Krankenwagen gekauft und ihn mit Erste-Hilfe-Zubehör ausgerüstet. Damit verdienen sie als private Retter ihr Geld. Vater, Sohn und Neffen sind nachts mit ihrer Ambulanz auf den Straßen unterwegs. Sie hören den Polizeifunk ab und rasen los, wenn sie von einem Unfall oder einer Schießerei hören. Teils müssen sie sich Wettrennen mit anderen privaten Ambulanzen liefern. Wer zuerst bei den Verletzten ist, hat Chancen, mit dem Krankentransport etwas Geld zu verdienen.
    Marie-Kristin Boese, ARD-Studio Mexiko.
    Ägypten – Ende der Hausboote:
    Es war eine Oase der Ruhe mitten in der so lauten und staubigen Millionenstadt. Seit über hundert Jahren. 32 Hausboote, direkt am Nil-Ufer. Hier wohnen vor allem Künstler:innen und Intellektuelle. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Regierung plötzlich die Boote weghaben möchte. Offiziell heißt es, sie seien im Weg, wenn es darum geht das Ufer zu „entwickeln“, Mit den Hausbooten kann kein Geld verdient werden. Die Behörden reagierten überraschend schnell. Eine Woche hatten die Bewohner:innen Zeit ihre Wohnungen zu verlassen, dann kamen die Hausboote an den Haken und wurden weggeschleppt.
    Ramin Sina, ARD-Studio Kairo. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.07.2022Das Erste

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Mo 11.07.2022
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So 10.07.2022
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So 10.07.2022
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So 10.07.2022
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