Folge 20

  • Folge 20 (2018/​2019)

    Folge 20
    Norwegen: Klimawandel bedroht Rentierzüchter:
    In der Arktis vollzieht sich der Klimawandel schneller als irgendwo sonst auf der Erde. Seit ein paar Jahren macht Rentierzüchter Reiulf Alexandersen deshalb etwas, was seine Vorfahren nie nötig gehabt haben: Der Same füttert seine frei in der Wildnis lebende Herde, um sie für den langen Winter an Trockenfutter zu gewöhnen. „Wenn die Natur nicht dafür sorgt, dass die Tiere das ganze Jahr über Nahrung bekommen, dann müssen wir Futter auslegen, damit wir am Ende selbst davon leben können. Aber eigentlich ist das verrückt: Kraftfutter, damit wir Fleisch essen können.“ Jahrtausende lang haben Rentiere hier in den Bergen genug zu fressen gefunden. Denn sie können Nahrung selbst unter meterdickem Schnee Flechten und Moose aufspüren. Doch damit ist es nun vorbei. Wenn es im Winter kälter wird, bildet sich aus dem nassen Schnee eine Eisschicht so hart wie Beton und verschließt den Boden. Unmöglich für die Rentiere, da durchzukommen.
    Autor: Christian Stichler.
    Brasilien: Bildungsmisere lähmt das Land:
    Maria Souza verlässt jeden Nachmittag – nach ihrer Arbeit im Schönheitssalon – ihre Favela Salgueiro. Es ist eine dieser vielen Armensiedlungen von Rio de Janeiro, wo der Staat kaum präsent ist. Vor allem nicht, wenn es um Bildung geht. Maria geht auf die Abendschule. Will den mittleren Schulabschluss nachholen. „Früher, als ich jung war, auf dem Land, da fehlten Lehrer. Ich habe weit weg von der Stadt gelebt. Dorthin kamen nur wenige Lehrer. Wir hatten miese Bedingungen an der Schule.“ Der Ingenieur Silvério Moron will Maria helfen, den Abschluss doch noch zu schaffen: Auf einem Platz mitten in Rio bietet er kostenlos Nachhilfe an.
    Fünf Mal die Woche Mathe, Physik und für Analphabeten das ABC. Ein Nachbarschaftsprojekt, bei dem mittlerweile 25 Lehrer 100 Nachhilfe-Schüler betreuen, weil die Bedingungen in den öffentlichen Schulen miserabel sind. Der Ingenieur ist überzeugt: „Die Konsequenz von Brasiliens Bildungsmisere ist doch diese hohe Gewaltrate. Und Arbeitslosigkeit für diejenigen, die keine gute Ausbildung haben. Ich will die Bildung und damit die Lebensqualität der Menschen verbessern.“
    Autor: Matthias Ebert.
    Türkei: Wochenmarkt von und
    für Frauen:
    Seit 2013 gibt es in Diyarbakır, der größten Stadt im kurdisch geprägten Südosten der Türkei einen Wochenmarkt, auf dem nur Frauen als Händler tätig sind. Gegründet wurde er, damit Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind und arbeiten wollen oder müssen, Geld verdienen können. Er ist der erste seiner Art in der Türkei. Heute sind es knapp 100 Frauen, die an sechs Tagen die Woche in verschiedenen Vierteln Diyarbakirs ihre Waren verkaufen. Sie wollen unter sich bleiben und dulden keine männlichen Händler, auch wenn die Stadtverwaltung dies ursprünglich vorhatte. Viele der Frauen haben sich wegen häuslicher Gewalt scheiden lassen und haben keine andere Möglichkeit, für sich und ihre Kinder zu sorgen. Eine Akzeptanz in dieser männerdominierten Branche und vor allem im noch traditionellen Südosten sei zunächst sehr schwierig gewesen, erzählen die Frauen. Doch ihr Mut und ihre Hartnäckigkeit wurden belohnt. Mittlerweile ist der „feministische“ Wochenmarkt eine feste Institution.
    Autorin: Katharina Willinger.
    Kenia: Massentourismus am Kilimandscharo:
    Für Viele ist es ein Lebenstraum: einmal den höchsten Berg Afrikas – den Kilimandscharo – zu besteigen. Zumal er als einer der Berge gilt, für die man mit knapp 6.000 Metern Höhe keine große bergsteigerische Erfahrung braucht. Das hat aber auch dazu geführt, dass sich immer mehr Hobby-Abenteurer aufmachen, den Gipfel zu besteigen. Rund 50.000 sind es pro Jahr, trotz eisiger Nächte und drohender Höhenkrankheit. Doch die Anbieter in Tansania tun viel dafür, dass der Touristenstrom nicht abreißt. Denn längst ist der Trekking-Tourismus am Kilimandscharo eine riesige Einnahmequelle.
    Doch wie viele Touristen kann der Berg vertragen? Autoren: Rainer Blank und Aaron Moser. Griechenland: Stoppt Staat Gehalt für Priester? Rund 10.000 Priester arbeiten in Griechenland, werden bisher traditionell vom Staat bezahlt und genießen Beamtenstatus. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Regierung um Ministerpräsident Tsipras plant im Zuge der Sparmaßnahmen die „Entlassung“ der Priester, ihre Honorierung soll künftig die Kirche selbst übernehmen. Im tiefreligiösen Griechenland fast eine Revolution. Die Kirche protestiert, in der Öffentlichkeit wird der Plan kontrovers diskutiert.
    Autorin: Ellen Trapp (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.01.2019NDR

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Sa 12.01.2019
16:30–16:59
16:30–
Sa 12.01.2019
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Fr 11.01.2019
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Do 10.01.2019
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Di 08.01.2019
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23:30–
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