Norwegen: Wie der Klimawandel das Leben einer samischen Familie bedroht Autor: Christian Stichler Die Rentierherde von Reiulf Aleksandersen und seiner Frau Risten weidet auf einem Gebiet in der Nähe der nordnorwegischen Stadt Tromsö. Rentiere riechen Moos und Flechten durch meterdicken Schnee hindurch und können mit ihren Hufen nach Nahrung graben. Doch durch den Klimawandel sind die Winter in der Arktis milder und nasser, der Schnee gefriert zu einer festen Masse und die Flechten darunter liegen unter einer harten Eisschicht. Kein Durchkommen mehr für die Hufe der Rentiere. Daher müssen die beiden ihren Tieren, seit ein paar Jahren, im Winter teures Futter geben. Auch der Orientierungssinn der Tiere gerät durch die Veränderung der Jahreszeiten durcheinander. Einige Tiere setzen sich von der Gruppe ab und verenden. Die Aussicht, dass ihre Kinder in Zukunft keine Rentierzucht mehr betreiben können bringt Reiulf und Risten an den Rand der Verzweiflung. China: Künstliche Intelligenz in der Diktatur Autor: Mario Schmidt In Chinas Smartcity Shenzhen bleibt nichts unentdeckt. Zum Standart gehören Gesichtserkennung, schneller Datenabgleich, Personenerfassung. Überall befinden sich Kameras. An jeder Straßenecke wird aufgezeichnet, gespeichert, aufbereitet. Die 20.000 Taxis der Stadt sind mit Kamera und Mikrofon ausgestattet. Es gibt keine Geste oder Gespräch, das nicht von der Zentrale gesehen oder gehört wird. Das
diene der Sicherheit von Fahrer und Kunde und verbessere den Service, argumentiert das Unternehmen. Verkehrssünder bekommen ihr Knöllchen in Shenzhen direkt auf ihr Handy. Digitaler Fortschritt oder der nächste Schritt auf dem Weg zum totalen Überwachungsstaat? Griechenland: Stoppt Staat Gehalt für Priester? Autorin: Ellen Trapp Rund 10.000 Priester arbeiten in Griechenland, werden bisher traditionell vom Staat bezahlt, genießen Beamtenstatus. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Regierung um Ministerpräsident Tsipras plant im Zuge der Sparmaßnahmen die „Entlassung“ der Priester, ihre Honorierung soll künftig die Kirche selbst übernehmen. Im tiefreligiösen Griechenland fast eine Revolution. Die Kirche protestiert, in der Öffentlichkeit wird der Plan kontrovers diskutiert. Kenia: Hoffnung für Teenager-Mütter Autorin: Sabine Bohland Mit 16 Jahren ungewollt schwanger, die Schule abgebrochen, von den Eltern verstoßen, mit dem Baby auf sich alleine gestellt. Ohne Geld, ohne Hilfe, ohne Perspektive. Für viele Mädchen aus den ärmeren Regionen des Landes ist dies trauriges Schicksal. Aber jetzt gibt es Hoffnung: In der Hauptstadt Nairobi kümmert sich eine karitative Einrichtung um die jungen Mütter, hilft ihnen im Alltag und bildet sie aus. Als Schneiderin oder Friseurin. Hier finden die Mädchen ihren Lebensmut wieder, können optimistischer in die Zukunft schauen, zusammen mit ihren Kindern. (Text: NDR)