WDR Story Folge 44: Kritisch Reisen: Safari in Südafrika – Vom Schnappschuss zum Abschuss
Folge 44
Kritisch Reisen: Safari in Südafrika – Vom Schnappschuss zum Abschuss
Folge 44
„Sie können hier alles schießen, was Sie wollen. Aber einen Löwen zu schießen, dauert seine Zeit“, erklärt Stan Burger, Jäger und ehemaliger Präsident des südafrikanischen Jägerverbands. Doch diese Zeit haben Jagdtouristen nicht. Sie wollen schnell zu ihrer Trophäe kommen. Sie wollen ihren Löwen in ein, zwei Tagen schießen. Darum hat sich um diesen Wunsch ein richtiges Geschäftsmodell gebildet: Erst werden Löwenbabys gezüchtet und früh von ihrer Mutter getrennt. Diese Löwenbabys werden auf Farmen zum Streicheln für Safari-Touristen bereitgestellt. Sind die Löwen älter, stehen sie als Ware für Jagdtouristen zur Verfügung. Von diesem Geschäft mit den Löwen bekommt der Safari-Tourist nichts mit. Ihm wird in seinem Urlaub verkauft, dass er wilde Tiere sieht, das perfekte Foto von Sonnenuntergängen und Abenteuer bekommt. Abenteuer, die nicht mehr so traumhaft wirken, wenn man
hinter den Vorhang schaut. Kaum ein deutscher Urlauber weiß, was vor den Toren der Luxus-Lodges passiert, weil er sie auf eigene Faust kaum verlässt. Die Story ist unterwegs in Südafrika auf den Spuren der deutschen Safari-Touristen. Die Reporter reisen mit Urlaubern, schauen hinter die Kulissen der Safari-Idylle. Und erfahren, wie die Menschen leben, die den Touristen den Traum-Urlaub ihres Lebens ermöglichen: Sie kämpfen mit niedrigen Löhnen, rationiertem Trinkwasser und der andauernden Ungleichheit zwischen Schwarz und Weiß. Der Film ist Teil der Story-Sommerreihe „Kritisch Reisen“, welche bis zum 22.08.2018 immer mittwochs um 22:10 Uhr im WDR Fernsehen gesendet wird. Die Autoren beschäftigen sich unter anderem mit den Auswirkungen des Massentourismus auf den Balearen, Kanaren und Kroatien und finden heraus, wer Geld verdient mit dem Sozialen Engagement vieler Jugendlicher im Ausland. (Text: WDR)