Was Du nicht siehst Staffel 2, Folge 26: Le Gévaudan, Frankreich
Staffel 2, Folge 26
66. Le Gévaudan, Frankreich
Staffel 2, Folge 26
Sobald der Begriff Gévaudan fällt, kommen zwangsläufig Gedanken an die „Bestie“ hoch, die in dieser südfranzösischen Region im 18. Jahrhundert Angst und Schrecken verbreitete. Innerhalb von drei Jahren fielen ihr mehr als 100 Menschen zum Opfer. Bis heute ist es ein Rätsel, wer sich hinter diesem blutrünstigen Mörder verbarg. Die Erinnerung an diese Begebenheit ist in dieser Region nach wie vor sehr präsent, die eine der schönsten und zugleich unwirtlichsten Gegenden Frankreichs ist und ihren Bewohnern viel abverlangt. Die Provinz Gévaudan gehört heute zum Departement Lozère. Mit 15 Einwohnern pro Quadratkilometer ist dessen geringe Bevölkerungsdichte mit der der Sahelzone oder der Mongolei
vergleichbar. Eine Broschüre weist mit einer Portion Selbstironie darauf hin, dass die 73.509 Einwohner des Departement Lozère in das Pariser Fußballstadion Stade de France passen würden. Sophie Massieu entdeckt hier eine abgelegene Bergregion, in der es mehr Zeugnisse der steinzeitlichen Megalithkultur gibt als irgendwo sonst in Europa. Neben Dolmen und Menhiren errichteten die Bewohner in der Neuzeit „Unwetterglockentürme“, um sich in Schneestürmen anhand dieser Klangleuchttürme orientieren zu können. Darüber hinaus inspirierte die Gegend den berühmten Schriftsteller Robert Louis Stevenson, der unter anderem „Die Schatzinsel“ (1883) und „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (1886) verfasste. (Text: arte)