bisher 4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (25 Min.)
    Monica Bonvicini in ihrem Atelier in Berlin – Bild: Zentralfilm /​ © Zentralfilm
    Monica Bonvicini in ihrem Atelier in Berlin
    Die Hamburger Sammlung Falckenberg ist eine der hochkarätigsten privaten Kunstsammlungen Europas, beheimatet in den alten Fabrikhallen der Phoenix AG in Hamburg- Harburg. Aus den ehemaligen Werkhallen entstanden 6.000 Quadratmeter Kunsttempel – auf vier Etagen verteilt, mit einem zentralen offenen Treppenhaus. Der historische Industriestandort steht seit 2001 unter Denkmalschutz. Dort, wo bis heute Gummiprodukte hergestellt werden, befinden sich mehr als 2.000 Arbeiten zeitgenössischer Kunst. Malerei, Zeichnung, Skulptur, Video und Rauminstallation. Viele der Künstlerinnen und Künstler eint die humorvolle Brechung, ein subversiver Witz, der auch vor Klamauk nicht zurückschreckt. Sammler, Mäzen und Unternehmer Harald Falckenberg kauft vor allem, was provoziert und schockiert.
    „Was Schönes, Gutes, Wahres kommt bei mir nicht rein. So würde ich den Fokus meiner Sammlung umschreiben“ hat er einmal gesagt. Böse muss Kunst sein, erschreckend und skandalträchtig. Das ist Falckenbergs Motto – bis heute. Der Film von Eva Gerberding zeigt den Sammler zusammen mit seinem Weggefährten und Künstler Werner Büttner. Aber auch die Künstler Daniel Richter und Jonathan Meese, die beide an der Hamburger Kunsthochschule studierten, sowie die Künstlerinnen Monica Bonvicini und Katharina Sieverding kommen zu Wort. Die Sammlerin Julia Stoschek findet die Sammlung einzigartig und fühlte sich dadurch inspiriert, selbst eine Sammlung aufzubauen. Der Film gibt Einblicke in die moderne Kunstszene. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.03.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 06.03.2022arte.tv
  • Folge 2 (25 Min.)
    Erst kamen findige Textilfabrikanten, dann abstrakte Künstler und heute neugierige Besucher – die unzähligen Verwandlungen, die Łódź vom Anfang des 19. Jahrhunderts an bis heute durchlebt hat, sind vielschichtig. „Von der Fabrik zur Kunst – Das Muzeum Sztuki in Łódź“ erzählt von dieser industriellen wie künstlerischen Revolution und gewährt einen Einblick in ein Museum mit beneidenswerter Sammlung. Warum kamen die visionären Museumsbegründer Wladyslaw Strzeminski und Katarzyna Kobro 1931 ausgerechnet in diese Arbeiterstadt? Warum verschenkte nicht nur Max Ernst, sondern später auch Joseph Beuys seine Kunst dorthin? Und wie kam es, dass man hier schon in den 60ern Kunstvermittlung in Fabriken betrieb, bevor im Westen das Wort dafür erfunden wurde? Die Autorin Sylvie Kürsten entdeckt zusammen mit den Zuschauern eines der ersten abstrakten Museen weltweit.
    2021 feiert das international renommierte Haus sein 90. Jubiläum. Neun Jahrzehnte radikale Infragestellung des Status quo – eine Ermunterung zur Emanzipation mittels Kunst über mehrere politische Systeme hinweg. Besonders deutlich wird das im Museumserweiterungsbau inmitten des restaurierten Industriekomplexes: Wo um 1900 elektrische Webstühle ratterten, prägt heute eine große Shoppingmall das Stadtzentrum und mittendrin das Muzeum Sztuki, das mit seiner Dauerausstellung den künstlerischen Diskurs anregt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.03.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 13.03.2022arte.tv
  • Folge 3 (26 Min.)
    Ein glitzernder Turm, restaurierte Eisenbahnhallen und ein idyllischer Park – das LUMA Arles am Rande der südfranzösischen Stadt Arles ist nicht zu übersehen. Fast 15 Jahre haben Maja Hoffmann und ihr Team an dem Kunstareal gebaut. Dafür holte sich die Kunstliebhaberin renommierte Architekten. Der US-Kanadier Frank Gehry entwarf den 56 Meter hohen Turm. Die 11.000 darin verbauten Aluminiumquader reflektieren das Licht der Provence. Die deutsche in New York lebende Architektin Annabelle Selldorf restaurierte die alten Eisenbahnhallen und der Belgier Bas Smets schuf einen mediterranen Park.
    Sowohl im Turm als auch in den Hallen ist zeitgenössische Kunst zu sehen. Es gibt aber auch Rutschbahnen und einen Skaterpark auf dem Gelände. Doch das Projekt polarisiert. Die einen feiern die Mischung aus Kunst, Forschung und Architektur, während die anderen von einem „Fremdkörper in der Provence“ und einem „Museum für Reiche“ sprechen. Die Dokumentation visualisiert die Transformation des ehemaligen Eisenbahnwerks in eine interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform.
    Das Gelände ist geschichtsträchtig: Aufgrund seiner strategischen Lage an der Route Paris-Marseille wurde Arles Mitte des 19. Jahrhunderts zum Standort für Werkstätten und Maschinendepots. Was bringt das Kunstzentrum der Stadt Arles, die eine hohe Arbeitslosigkeit verzeichnet und auch an anderen Stellen Geld benötigt? Die genauen Baukosten des LUMA Arles kennt keiner. Allein der Turm soll 150 Millionen Euro gekostet haben. Was hat Maja Hoffmann angetrieben, so viel Geld in diese Kunststätte zu investieren? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.03.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 20.03.2022arte.tv
  • Folge 4 (26 Min.)
    Im 19. Jahrhundert noch eine der größten Steinkohlezechen der Region, ist Grand-Hornu in der belgischen Provinz Hennegau heute ein Juwel der europäischen Industriekultur. Doch nicht nur das imposante Gelände lockt die Besucherinnen und Besucher trotz seiner Abgeschiedenheit an. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist auch ein Mekka für Kunst-Fans. Denn seit mehr als zwei Jahrzehnten wird im MACS, dem Musée des Arts Contemporains Grand-Hornu, zeitgenössische Kunst ausgestellt – und in Relation zur Geschichte des Industriekomplexes gesetzt. Die Geschichte beginnt mit Henri de Gorge, der als Gründer von Grand-Hornu ab 1810 eine „industrielle Kolonie“ rund um das Steinkohlewerk aufbaute.
    Sein Ziel war es, neue Arbeiter in sein Revier zu locken, um mehr Kohle fördern zu können. Er ließ eine Arbeitersiedlung bauen – mit einer Schule, einer Bibliothek und einem Krankenhaus, Grünflächen und sogar einem Ballsaal. Sein Plan ging auf: Innerhalb von nur zehn Jahren stieg die Zahl der Arbeiter um das Siebenfache an und die Kohleförderung schnellte in die Höhe. Eine starke Gemeinschaft, um die er sich kümmerte – und die er gleichzeitig ausbeutete. Im Zuge der Kohlekrise Mitte der 50er Jahre musste auch Grand-Hornu die Zeche schließen. 1954 wurden die letzten Kohlestücke aus den Mienen gefördert und die Türen der Fabrik geschlossen.
    Jahrzehntelang lag das Gelände im Dornröschenschlaf und verfiel. Erst eine beherzte und mutige Initiative des Gründungsdirektors des MACS, Laurent Busine, sorgte für den Wiederaufbau und die Neuentdeckung des Ortes. Sein wagemutiger Plan: nicht nur ein renommiertes zeitgenössisches Museum zu gründen, sondern auch die Menschen aus der Umgebung miteinzubeziehen. Er ging von Tür zu Tür, organisierte kleine Treffen und brachte die Kunst sogar zu den Menschen nach Hause. „Von der Fabrik zur Kunst – Das MACS in Grand-Hornu“ blickt sowohl auf die bewegte Geschichte des Ortes im Kohlezeitalter als auch auf die mutige Entstehungsgeschichte des Museums. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.03.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 27.03.2022arte.tv

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