bisher 13 Folgen, Folge 1–13
1. An den Ufern der Loisach
Folge 1 (45 Min.)Auerhühner sind bei uns durch intensive Forstwirtschaft und Massentourismus bedroht. Die urwüchsigen Wälder oberhalb des Kochelsees aber bieten unseren größten europäischen Hühnervögeln einen Lebensraum. Hier lassen sich die großen Auerhähne noch bei der Balz beobachten.; Wer sich für Pferde interessiert, ist an der Loisach genau richtig. Nur wenige Kilometer vom Murnauer Moos entfernt liegt das Haupt- und Landgestüt Schwaiganger. Lange wurden hier für das Militär Rosse gezüchtet und ausgebildet, bis das Gestüt 1920 vom Bayerischen Staat zivilere Aufgaben bekam. Heute wird hier auf hohem Niveau die Rasse Deutsches Sportpferd und Süddeutsches Kaltblut gezüchtet.; Unterhalb der Zugspitze hat die Loisach noch Wildwassercharakter. Nicht weit von ihren Quellen durchfließt die Loisach in Österreich das Ehrwalder Becken, bevor es wieder durch die Berge geht. Auch wenn die Bundesstraße nach Garmisch fast immer in Sichtweite ist, die Loisach fließt hier noch wild und ungestüm, wandelt sich langsam vom Bach zum Fluss.Bild: iStockphoto/Wolfgang FilserUnterhalb der Zugspitze entspringt einer der schönsten bayerischen Flüsse – die Loisach. Gut einhundert Kilometer fließt sie von den Lechtaler Alpen in Österreich bis in die Isar kurz vor München. Aber nicht nur die Loisach selbst ist eine Reise wert. Auch an ihren Ufern liegen faszinierende Landschaften und versteckte Paradiese. Filmautor Jens-Uwe Heins hat einen Sommer lang die Loisach von der Quelle bis zur Mündung besucht und Menschen begleitet, die sich am Fluss für die Natur einsetzen. Schon an ihrer Quelle bietet die Loisach etwas ganz Besonderes: Biber leben hier im Hochgebirge und werden von einer Biologin erforscht.
Zwischen Loisach und Zugspitze betreut eine Försterin das am höchsten gelegene Forstrevier Deutschlands und kämpft gegen die Auswirkungen der Klimakrise. Im Murnauer Moos will ein Ornithologe vom Max-Planck-Institut wissen, warum Braunkehlchen immer seltener werden, und oberhalb des Kochelsees bemüht sich ein Forstmann, den Lebensraum der gefährdeten Auerhühner zu retten. In Schwaiganger liegt an der Loisach das größte Pferdegestüt Bayerns. Vor allem die Aufzucht der Fohlen ist eine Herausforderung.
Die Erhaltung der Loisach-Kochelsee-Moore bei Benediktbeuern ist für einen Pater zur Lebensaufgabe geworden. Und in Nantesbuch haben Naturschützer und Jäger sich der Rettung von Rehkitzen verschrieben. Selbst im Mündungsbereich der Loisach in die Isar braucht die Natur Unterstützung: Kühe sollen hier einen Wald retten und ein Vogelschützer setzt sich für die bedrohten Flussregenpfeifer ein. Die BR-Reportage „An den Ufern der Loisach“ verzaubert mit traumhaften Naturbildern, regt aber auch zum Nachdenken an und begeistert für den Erhalt der bayerischen Heimat. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 24.07.2023 BR 2. Magische Eiszeitseen im Chiemgau
Folge 2 (45 Min.)Blick auf die Seenplatte.Bild: BR/Daniel AssmannIm bayerischen Chiemgau hat sich ein Stück Eiszeitlandschaft erhalten: eine Seenplatte mit 17 Seen, malerischen Mooren und Wäldern. Die Eggstätter Seenplatte ist das älteste Naturschutzgebiet Bayerns. Der Bauernhof von Sebastian Plank liegt direkt an der paradiesischen Seenplatte. Der heimatverbundener Bauer trifft auf Naturschützer. Jeder von ihnen will seine Heimat bestmöglich bewahren. Aber wie lassen sich Naturschutz und Landwirtschaft vereinen? Die Eggstätter Seenplatte mit 17 Seen, malerischen Mooren und Wäldern ist entstanden durch die Gletscher der Eiszeit, die sich aus den Alpen bis weit ins Alpenvorland zogen. Durch das Abschmelzen von Gletscherblöcken vor über 10.000 Jahren bildeten sich die Seen.
Es ist das älteste Naturschutzgebiet Bayerns, umgeben von einer alten bäuerlichen Kulturlandschaft. Seltene Tiere wie Kiebitz, Schwarzkehlchen und etwa 50 verschiedene Libellenarten leben hier. Aber nicht nur die vielfältige Landschaft macht das Gebiet im bayerischen Chiemgau so einzigartig, sondern auch die Menschen, die auf besondere Weise mit dieser Natur verbunden sind und sie in traditioneller Weise nutzen. Der Bauernhof von Sebastian Plank liegt direkt an der paradiesischen Seenplatte. Ihm gehören Wälder und Wiesen. Seine Vorfahren haben den Bauernhof gebaut, mit Holz aus dem eigenen Wald.
Er setzt diese Tradition fort, baut neue Holzgebäude für seinen großen Pferdehof. Er legt Wert auf Regionalität und kurze Wege. Selbst sein Sägewerk ist ganz in der Nähe. Die Wiesen des heimatverbundenen Bauern gehören zum Brutgebiet des seltenen Kiebitz. Zur Brutzeit sind dort nicht nur die Vögel aktiv, sondern auch Naturschützer. Jeder von ihnen will seine Heimat auf seine Weise bestmöglich bewahren. Und hier ist die Kooperation von allen und ein „Miteinander“ gefragt. Aber wie lassen sich Naturschutz und Landwirtschaft vereinen? Letztlich kommen sie zusammen, und es tun sich für alle wunderbare Möglichkeiten auf. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 08.04.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 01.04.2024 ARD Mediathek 3. Unser Lech
Folge 3 (45 Min.)Der Lech galt lange Zeit als schönster und artenreichster Voralpenfluss in Bayern. Doch heute ist sein Verlauf geprägt von Stauseen und Kanälen. Nun soll ein Projekt dem Lech seine ökologische Funktion als Lebensader zwischen Alpen und Donau zurückgeben. Mit einem natürlichen Wildfluss hat der Lech nichts mehr gemein. 43 Staustufen und Wehre versperren ihm zwischen Füssen und Donaumündung den Weg. Sein Verlauf ist geprägt von Stauseen und Kanälen. Doch es gibt Hoffnung: Naturschützer kämpfen für die Renaturierung des Lechs, seine ökologische Funktion als Lebensader zwischen Alpen und Donau soll wieder hergestellt werden.
Von seinen Quellen in den Österreichischen Alpen bis zur Mündung in die Donau legt der Lech gut 250 Kilometer zurück. Auf den ersten 80 Kilometern, in Österreich bis zur deutschen Grenze, ist er noch ein richtiger Wildfluss. Canyons und ausgedehnte Schotterbänke prägen dort den Lech. Aber wie sieht es nach der Grenze in Bayern aus? Ein Jahr lang ist der Filmautor Jens-Uwe Heins dem Lech über seinen gesamten Verlauf gefolgt. Auf seiner Flussreise hat er Menschen besucht, die sich am Lech für die Natur einsetzen.
Tomas Frey ist Projektleiter beim Bund für Umwelt und Naturschutz in Bayern. Er kennt jeden Meter am Fluss und will den Lech in Bayern wieder zu einem natürlichen Wildfluss machen. Michael Schödl vom Landesbund für Vogelschutz kämpft mit seinem Team am Lech für die letzten Brutpaare von Flussuferläufer und Regenpfeifer. Über das Aussterben der Eschenbäume berichtet ein Förster im Westernholz. Eberhard Pfeifer setzt sich seit 40 Jahren für die Erhaltung des Lechs ein und erlebt während der Dreharbeiten eine Umweltkatastrophe.
Ein Team des Seewiesener Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz erforscht am Lech, warum Blaumeisen gerne fremdgehen. Im Augsburger Stadtwald werden seltene Przewalskipferde als Landschaftspfleger eingesetzt und in der Donaumündung helfen Biobauern mit Wasserbüffeln und ein Förster bei der Rettung gefährdeter Orchideen. Mit traumhaften Naturbildern führt die BR-Reportage von Jens-Uwe Heins auch in die letzten Paradiese am Lech. Dorthin wo Uhu, Haubentaucher, Nachtigall und neuerdings auch Bienenfresser ihre Heimat haben. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.04.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.04.2024 ARD Mediathek 4. Der Zauber der Schwarzen Berge
Folge 4 (45 Min.)Klaus und Heike Metz in ihrem Waldstück, um nach Steinen und Holz zur Weiterverarbeitung zu suchen.Bild: Samuel Kaufmann / BR, Tellvision Film- und FernsehproduktionDie Schwarzen Berge in der Rhön sind geprägt von Vulkanen und biologischer Vielfalt. Leonard und Amelie erkunden das Naturschutzgebiet, Karl-Heinz Kolb schützt bedrohte Feuersalamander und die Künstler Klaus und Heike Metz schaffen aus Waldmaterial Kunstwerke. Naturschutz, Kunst und Forschung verbinden sich in dieser bezaubernden Landschaft, in der Mensch und Natur in Harmonie existieren. Die Region Schwarze Berge im unterfränkischen Teil der Rhön offenbart eine einzigartige Schönheit und biologische Vielfalt.
Dieses Naturschutzgebiet wird von engagierten Menschen bewahrt, die der Natur tief verbunden sind. Das Gebiet zeichnet sich durch eine beeindruckende Landschaft mit Bergwiesen, uralten Vulkankegeln, Buchenwäldern und Quellbächen aus. Die Schwarzen Berge erstrecken sich über Bayern und bilden das zweitgrößte Naturschutzgebiet Bayerns außerhalb der Alpen. Der majestätische Rotmilan steht symbolhaft für das Naturschutzgebiet. Leonard Helfrich, ein Naturpark-Ranger, vermittelt sein Wissen begeistert an Wanderer und erzählt von der Bedeutung dieses einzigartigen Greifvogels.
Inmitten dieser beeindruckenden Landschaft arbeitet Karl-Heinz Kolb als Gebietsbetreuer für den Schutz der bedrohten Feuersalamander. Der gefährliche Bsal-Pilz bedroht diese Amphibienart, und Karl-Heinz führt Untersuchungen durch, um ihre Gesundheit zu gewährleisten. Die Künstler Klaus und Heike Metz schaffen aus Buchenholz und Basalt beeindruckende Kunst. Die ökologische Balance wird von Beweidung mit Schafen und Islandpferden unterstützt, während Dominik Lieb als Rhönschäfer und Landschaftspfleger einen wichtigen Beitrag leistet.
Die Schwarzen Berge sind auch als „Sternenpark“ ausgezeichnet, wo Anja Johannes faszinierende Sternenführungen anbietet. Die Landschaft der Schwarzen Berge beherbergt zahlreiche Quellen, Bäche und Tierarten wie den seltenen Schwarzen Apollo-Schmetterling. Die Renaturierung von Mooren und der Schutz der natürlichen Dunkelheit sind weitere Schwerpunkte. Leonard und Amelie setzen sich für den Erhalt dieser wertvollen Naturschätze ein. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.04.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 15.04.2024 ARD Mediathek 5. Die Rodach
Folge 5 (45 Min.)Hutelandschaft – Rodachaue. Die Rodach verschwindet kurz hinter ihrer Quelle im thüringischen Stressenhausen in der „Hutelandschaft Rodachaue“ unter einer Baumreihe. Auf ihrem Weg von Thüringen durch das Coburger Land wechselt sie dreimal die Landesgrenzen. Dabei durchfließt der kleine Fluss eine einzigartige Kultur- und Erinnerungslandschaft.Bild: BR/Christoph Puhr-WesterheideEin Jahr lang hat ein Team des BR die Rodach auf ihrem Weg von Thüringen nach Oberfranken verfolgt: Idyllische Landschaften, seltene Tiere und verträumte Fachwerkorte prägen ihren Lauf. Die Rodach ist nur auf den ersten Blick ein kleiner Fluss. Sie entspringt in Thüringen und mündet circa 40 km später in der Itz in Oberfranken, nachdem sie weite Strecken durch den Westen des Coburger Landes zurückgelegt hat. Auf ihrem Weg durchfließt sie nicht nur eine Kulturlandschaft mit einer reichen Tierwelt und mit Menschen, die sich für sie und ihre Heimat einsetzen. Sondern sie fließt auch durch eine „Erinnerungslandschaft“.
Denn früher standen ganz nah an ihren Ufern die Anlagen der ehemaligen innerdeutschen Grenze: Dreimal wechselte sie zwischen der DDR und der BRD hin- und her. Zwei Zeitzeugen erzählen von Glück und Trauer an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Ein Jahr lang hat das BR-Team die Rodach auf ihrem Weg begleitet. Im Herbst fallen im thüringischen Naturschutzgebiet Bischofsau Tausende von Staren ein, um im Schilf zu übernachten. Im Naturschutzgebiet Muggenbacher Tongruben im Coburger Land werden kleine Gräben ausgebaggert, damit sich im nächsten Frühjahr Gelbbauchunken dort wohlfühlen.
Und eine Biologin macht sich in der Jägersruh bei Bad Rodach auf die Suche nach einem fast ausgestorbenen fränkischen Kulturtier: dem Bierschnegel. Im Frühjahr geht es auf die Suche nach Rebhühnern – denn in der Nähe der Rodach gibt es ein ganz spezielles Projekt für sie. Und im Sommer bekommen Kälbchen von wilden Heckrindern Ohrmarken: Was nicht ungefährlich ist, denn die Mütter verteidigen ihre Kälber gegen jeden, der ihnen zu nahe kommt. Sogar die vom Aussterben bedrohte Mohnbiene wird tatsächlich gefunden: Sie hat ihr letztes, sicheres Refugium in Deutschland in der Nähe der Rodach. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.04.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 22.04.2024 ARD Mediathek 6. Die Isar bei Landshut
Folge 6 (45 Min.)Wunderschön und abwechslungsreich: Das ist die Isar bei Landshut. Sie fließt durch eine der ältesten Kulturlandschaften Deutschlands, ist Heimat für seltene Tier- und Pflanzenarten. Sie zu bewahren, ist das Ziel von Landwirten und Naturschützern. Die Isar bei Landshut war einst ein mächtiger Strom. Er mäanderte durch das breite Isartal, veränderte jedes Jahr seinen Lauf und schuf dabei den Auwald. Der ist heute noch Heimat für viele Pflanzen und Tiere. So auch das Mettenbacher-Grießenbacher Moos. Es gehört zu den ehemaligen mächtigen Niedermooren, die vor über 10.000 Jahren nach der letzten Eiszeit entstanden sind.
Obwohl die Isar um 1900 in ein enges Bett gezwungen wurde, bietet der Abschnitt zwischen dem Echinger Stausee und Niederaichbach einzigartige Naturschauspiele. Im Frühjahr und Herbst wird der Stausee zur Drehscheibe des internationalen Vogelzuges. Die Sieben Rippen, eine archaisch wirkende Gesteinsformation, die aus den Stromschnellen ragen, sind einzigartig. Ein Stück flussabwärts bei Brucksberg hat sich die Isar in einer eindrucksvollen Schleife in das Ufer gegraben.
Hier fand vor 20 Jahren eine der ersten Renaturierungsmaßnahmen statt. Dabei entstand auch eine natürliche Kiesbank: Der einzige Platz in der Region, den Flussregenpfeifer jedes Jahr im Frühjahr aufsuchen, um dort zu brüten. Die Isar fließt bei Landshut durch eine der ältesten und abwechslungsreichsten Kulturlandschaften Deutschlands. Sie wurde vor etwa 7.000 Jahren von den ersten Bauern geschaffen, die die Flusstäler entlang nach Niederbayern einwanderten. Jahrhundertelang waren es Kleinbauern, die Felder anlegten und pflegten und dabei – ohne es zu ahnen – zu regelrechten Naturschützern wurden.
Heute ist die kleinbäuerliche Arbeitsweise nahezu verschwunden. Und damit sind auch seltene Tiere und Pflanzen bedroht. Die Menschen in dieser Region wollen die wertvollen Lebensräume bewahren und, wenn sie verloren gegangen sind, neue schaffen. Sie kämpfen gegen Unwetter, Hitze und den Verlust von Fläche. Und das mit Erfolg – viele der seltenen Tier- und Pflanzenarten konnten sie vor dem Verschwinden bewahren und einzigartige Naturräume erhalten. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.05.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.04.2024 ARD Mediathek 7. Im Tal der Schwarzen Laber
Folge 7 (45 Min.)Langsamer Wasserabfluss und wasserstauende Tonschichten im Untergrund haben das einmalige, sieben Kilometer lange Deusmauer Moor entstehen lassen. Besonders typisch sind hier die orchideenreichen Feuchtflächen.Bild: Marion Pöllmann / BR, Blue Paw ArtistsDas Tal der Schwarzen Laber birgt mit dem Deusmauer Moor oder den steilen Karstfelsen viele seltene Lebensräume. Spezielle Maßnahmen wie Ziegen auf Burg Loch und Kletterer in Lupburg schützen diese empfindliche Landschaft. Das Tal der Schwarzen Laber gilt als idyllisches Landschafts- und Naturjuwel. Obwohl zwischen der Karstquelle bis zur Mündung in die Donau nur 77 Kilometer liegen, fließt der kleine Fluss durch zahlreiche seltene und malerische Lebensräume. Jeder ist das Ergebnis intensiver menschlicher Nutzung. Imposante Felshänge, Trockenrasen und einzigartige Feuchtgebiete – all das findet man an der Schwarzen Laber.
Obwohl 52 Wehre und Mühlen seit Jahrhunderten seine Wasser bändigen und den Fluss am Fließen hindern, leben hier strömungsliebende Bachforellen genauso wie Teichkarpfen. Die Hänge und Höhen entlang des Flusses sind geprägt durch Trockenrasen und felsigen Karst. Diese Landschaft braucht besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um erhalten zu bleiben. So sorgen auf Burg Loch im Sommer Ziegen dafür, den weiteren Verfall der Ruine zu verlangsamen. In Lupburg hingegen wird kletternd gegen Wildwuchs und weitere Erosion gekämpft. Schon immer ist das Tal der Schwarzen Laber geprägt durch schlechte Böden und extensive Landwirtschaft.
Streuobstwiesen an den Höfen zeugen vom Mangel und bieten doch wertvolle Lebensräume für Bilche und Vögel. Im Talgrund liegt das Deusmauer Moor. Über sieben Kilometer erstreckt sich das artenreiche Niedermoor, ein Feuchtlebensraum von bayernweiter Bedeutung, der ohne menschlichen Eingriff längst verschwunden wäre. Das Tal der Schwarzen Laber ist eine versteckte Kostbarkeit – eine Landschaft aus Menschenhand, angewiesen auf ständige Pflege. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie geschickt Tiere und Pflanzen ihre eigenen Paradiese finden. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.05.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 06.05.2024 ARD Mediathek 8. An den Ufern der Ammer
Folge 8 (45 Min.)Im Bereich der Schnalz wird das Flussbett der Ammer noch von regelmäßigen Hochwassern geformt. Dabei entstehen immer neue Inseln aus Schotter und Kiesbänken. Umgestürzte Bäume dürfen liegenbleiben und schaffen so neuen Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten.Bild: ZDF und BRDie einstigen Wildflüsse der Alpen fließen nur noch selten frei und wild. Eine Ausnahme im deutschen Alpenraum ist die bayerische Ammer. „Versteckte Paradiese“ entdecken die Schönheit weitgehend unbekannter Naturgebiete in Bayern: Geheimtipps für Naturliebhaber. Nur noch selten fließen die einstigen Wildflüsse der Alpen frei und wild. Eine Ausnahme im deutschen Alpenraum ist die bayerische Ammer. Auf 80 Kilometern zwischen Alpen und Ammersee ist sie Bindeglied zwischen der vielfältigen Natur, faszinierenden Klöstern und einer traditionellen Kulturlandschaft. Hier gibt es noch Schluchtwälder und grandiose Wasserfälle, Canyons, die an Nordamerika erinnern, genauso wie Moore mit vielfältiger Blütenpracht.
Doch das Flussparadies der Ammer war in den letzten einhundert Jahren auch immer wieder bedroht. Um die Ammer zu bändigen, wurden Deiche und Wehranlagen zum Schutz vor Überschwemmungen angelegt – auf Kosten der Natur. Filmautor Jens-Uwe Heins hat ein Jahr lang die Ammer von der Mündung bis zu ihren Quellen besucht und Menschen begleitet, die sich für den Fluss engagieren. Eine Biologin, die die letzten auf den Wiesen der Ammermündung brütenden Brachvögel überwacht. Im Bauerndorf Raisting gibt es die größte Weißstorchkolonie in Südbayern; mithilfe der Feuerwehr werden hier jeden Sommer die Jungvögel beringt.
Mitarbeiter des Landesfischereiverbandes untersuchen alljährlich den Fischbestand der Ammer und haben ein Schutzprojekt zur Rettung der Seeforellen gestartet. Ein Förster betreut den geschützten Naturwald in der Ammerschnalz und ärgert sich über uneinsichtige Touristen. Der WWF hat einen Plan zur Barrierefreiheit der Ammer entwickelt. Meteorologen erforschen auf dem Hohen Peißenberg das Wetter und haben gute und schlechte Nachrichten. Und der Landesbund für Vogelschutz kämpft für die Lebensräume von Flussuferläufer, Schwarzstorch und vom Aussterben bedrohter Heuschrecken.
Die Ziele der Naturschützer sind ambitioniert: Die Ammer soll ein Vorbild für alle bayerischen Alpenflüsse werden. Die Flussreise „An den Ufern der Ammer“ zeigt traumhafte Bilder, regt zum Nachdenken an und begeistert für den Erhalt der bayerischen Heimat. „Versteckte Paradiese“ entdecken die Schönheit weitgehend unbekannter Naturgebiete in Bayern: Geheimtipps für Naturliebhaber. Flora und Fauna, Geotope und Sehenswürdigkeiten werden vorgestellt, vor allem aber auch Menschen, die mit der Natur verbunden sind und sich für ihren Schutz engagieren. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.05.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.05.2024 ARD Mediathek 9. Die Storchenhauptstadt im Aischgrund
Folge 9 (45 Min.)Bild: BR/Pascal ChavelÜber 250 Störche tummeln sich im Sommer im kleinen Ort Uehlfeld im Aischgrund. Die Filmautorin Angelika Vogel begleitet „Storchenvater“ und Meerrettichbauer Gerhard Bärthlein durch das Jahr und zeigt Faszination und Herausforderungen in Deutschlands Storchenhauptstadt. Die mittelfränkische Gemeinde Uehlfeld im Herzen des Aischgrunds steht im Zentrum des Films: Über 250 Störche sind in diesem kleinen Ort im Sommer zu finden. Ein Filmteam begleitet den Meerrettichbauern und „Storchenvater“ Gerhard Bärthlein bei der Aufzucht der Jungvögel bis zum Ausfliegen. Dank seines Engagements hat sich Uehlfeld zu einer der storchenreichsten Regionen in Deutschland entwickelt.
Allein auf den Scheunen seines Bauernhofes mitten im Ort brüten fünf Storchenpaare. Gleich nebenan liegt die beeindruckende Teichlandschaft des Aischgrunds. Das riesige Feuchtgebiet in Mittelfranken bietet ideale Bedingungen und viel Futter für die Störche und zahlreiche andere Vogelarten. Im Mittelalter legten Mönche dort die vielen Weiher an. In der regenarmen Region dienten sie als Wasserspeicher und lieferten Karpfen als Fastenspeise. Hier wird auch Meerrettich angebaut, der auf den feuchten Böden gut wächst. Storchenvater Bärthlein ist einer der drei letzten Meerrettichbauern in Uehlfeld.
Im Juni, wenn die Jungstörche ausfliegen, geht es rund in Uehlfeld. Denn Fliegen will gelernt sein und nicht jeder junge Storch schafft es gleich. Und manchmal fällt auch mal eine Schlange oder ein Fisch vom Himmel. Die Herausforderungen für manchen Hausbesitzer steigen. Dächer leiden unter der Last und dem Dreck durch die Horste. Und auch die bei den Vögeln so beliebte Uehlfelder Kirche hat schon Schaden genommen. Wie gehen die Menschen im Ort mit den vielen Tieren um? Und wie hilft die Gemeinde Uehlfeld mit, um das Zusammenleben zwischen Menschen und Vögel zu erleichtern? (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Mo. 24.03.2025 BR Deutsche Streaming-Premiere Do. 20.03.2025 ARD Mediathek 10. Im Lamer Winkel
Folge 10 (45 Min.)Herbststimmung am Kleinen Arbersee. Der Kleine Arbersee ist ein Juwel inmitten der waldreichen Landschaft des Lamer Winkels. Zu Zwecken der Holztrift wurde er einst angestaut. Wenn der Mensch nicht mehr eingreift, wird er irgendwann wieder verlanden – langsam, aber stetig. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.Bild: BR/Brigitte KornbergerIm Lamer Winkel: Der Wald ist mächtig an diesem abgeschiedenen Ort. Ein Filmteam lüftet die Geheimnisse eines Baumriesen, sieht Fuchswelpen in menschlicher Obhut heranwachsen und erlebt mit, wie ein Grenzberg zum Ort der Völkerverständigung zwischen Bayern und Tschechien wird. Ein ereignisreiches Jahr im versteckten Paradies. Eine abgeschiedene Gegend im nördlichen Bayerischen Wald, an der Grenze zu Tschechien: Wer in den Lamer Winkel kommt, wird von Anfang an die Macht des Waldes spüren. Seit jeher ist er Lebensraum für besondere Tiere, seit Jahrhunderten haben die Menschen ihn für sich genutzt.
Manche unter den Waldbauern haben sich mit der Natur verbündet. In ihrem gesunden Plenterwald werden Vater und Sohn das letzte Geheimnis eines alten Baumriesen lüften. Nicht immer sind die Bedürfnisse der Menschen deckungsgleich mit denen der tierischen Waldbewohner: Wenn der Borkenkäfer überhandnimmt, kommt das große Fichtensterben, der Wald lichtet sich. Ein Vorteil wiederum für das Auerwild: Es braucht freie Flächen als Lebensraum. „Der Auerhahn ist der Wappenvogel des Bayerischen Waldes“, sagt Karl Heinz Schindlatz vom Landesbund für Vogelschutz. Er kennt seine geheimsten Plätze. Im Tierpark Lohberg bekommen Besucher die Stellvertreter der heimischen Wildtiere aus nächster Nähe zu Gesicht.
Gerade sind dort drei verwaiste Fuchswelpen eingetroffen, Spaziergänger haben sie im Wald gefunden und der Leiterin des Tierparks gebracht. Claudia Schuh wird ihnen die Fuchsmutter ersetzen, sie mit viel Fürsorge großziehen. Im Laufe des Jahres lernt das Filmteam auch Menschen am Hausberg des Lamer Winkels, dem Osser, kennen. Direkt an der Grenze zu Tschechien ragt er aus dem Bergwald heraus. In diesem abgeschiedenen Winkel Bayerns verbindet die Natur die Menschen diesseits und jenseits der Staatsgrenze miteinander. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Mo. 31.03.2025 BR Deutsche Streaming-Premiere Do. 20.03.2025 ARD Mediathek 11. Die Wertach
Folge 11 (45 Min.)Die Wertach. Breiter und sehr naturnaher Fluss im Oberallgäu.Bild: BR/Markus SchmidbauerDie Wertach ist ein faszinierender Fluss mit vielen Gesichtern. Der Filmautor Markus Schmidbauer zeigt die beeindruckend schöne Natur und begleitet Menschen, die Spannendes unternehmen, damit die Wertach auch weiterhin auf dem erfolgreichen Weg zu einem naturnahen Fluss bleibt. Am Augsburger Stadtrand läuft ein spannendes Projekt. Auf einem ehemaligen Maisacker wurden Teile des ursprünglichen Verlaufs der Wertach wieder freigelegt. Eine Herde Pinzgauer Rinder soll dafür sorgen, dass sich diese Fläche zu einem wertvollen Biotop entwickelt. Der Filmautor Markus Schmidbauer begleitet Bio-Landwirtin Theresa Gawronski und ihre 23 Rinder dabei. Im Oberlauf ist die Wertach ein wilder Gebirgsfluss.
In seinem steinigen und zerklüfteten Bett sucht Biologe Michael Schneider jedes Jahr nach Steinfliegenlarven. Diese beeindruckenden Tiere gibt es nur in sehr sauberem und klarem Wasser. In den angrenzenden Wäldern lebt ein besonderes Tier: der Alpensalamander. Er hat die längste Tragzeit aller Wirbeltiere weltweit und ist das einzig lebendgebärende Amphib. In den moorigen Ufern des Grüntensees sucht Felix Vogt-Pokrant nach Kreuzottern, um sie zu fangen und ihren Kopf zu fotografieren. Das Muster der Kopfbeschuppen ist wie der Fingerabdruck beim Menschen einzigartig. Im Unterlauf versucht Nicolas Liebig vom Landschaftspflegeverband mit kreativen Maßnahmen – wie einer Ziegen Task-Force – die wenigen noch vorhandenen Uferschotterheiden der Wertach zu erhalten.
Der Film geht auch auf die Problematik der Stauwehre ein. Gleichzeitig gibt es Beispiele für eine positive Entwicklung. An einem begradigten Abschnitt bei Ettringen darf sich die Wertach durch Uferabbrüche dynamisch entwickeln. Die Wertach bietet nicht nur Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, sie ist auch ein Beispiel dafür, wie durch gezielte Maßnahmen die Biodiversität gefördert werden kann, und dass es Hoffnung auf eine Rückkehr zu einem natürlicheren Flussverlauf gibt. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Mo. 07.04.2025 BR Deutsche Streaming-Premiere Do. 20.03.2025 ARD Mediathek 12. Der Naturpark Frankenhöhe
Folge 12 (45 Min.)Wanderschäfer unterwegs auf der Frankenhöhe. Ralf Fleischmann (links) gehört zu den wenigen Wanderschäfern in Deutschland. Wenn er mit den Schafen unterwegs ist, gesellt sich sein Vater Klaus (rechts) dazu. Seine Schafe pflegen die Streuobstwiesen und sind entscheidend für das Landschaftsbild der Frankenhöhe.Bild: BR/Jürgen StaigerAuf den sanften Hügeln des Naturparks Frankenhöhe wechseln Streuobstwiesen mit Eichenwäldern, Trockengrasflächen grenzen an feuchte Regionen. Das bietet Lebensraum für seltene Tiere. Der 45-minütige Dokumentarfilm zeigt die zerbrechliche Schönheit dieses Gebiets. Der Naturpark Frankenhöhe in Mittelfranken zählt zu den ökologisch wertvollsten Regionen Deutschlands. Von April bis Oktober 2024 war das Filmteam im Naturpark unterwegs und begleitete Menschen, die sich für seinen Schutz einsetzen. Seit vielen Jahrhunderten wird die Frankenhöhe landwirtschaftlich genutzt. Da der Boden wenig fruchtbar ist, haben sich hier Eichenwälder und Streuobstwiesen erhalten, die anderswo schon lange abgeholzt und in Äcker umgewandelt wurden.
Quer durch diese alte Kulturlandschaft ist Wanderschäfer Ralf Fleischmann mit seiner Herde unterwegs. Ohne ihn und seine Tiere würden das Gebiet schnell verbuschen und seltene Pflanzenarten verschwinden. Die Dokumentation zeigt das Bemühen der Ranger, den Lebensraum für seltene Tiere im Naturpark zu erhalten. Ihre Maßnahmen werden belohnt: Unken nehmen neu geschaffene Laichplätze an, es zeigen sich Feuersalamander und ihre Larven in den klaren Bächen und auch die Libellenschmetterlingshafte, eine seltene Insektenart, sind im Naturpark zu finden.
Prägend für die ganze Region sind die Streuobstwiesen. In Deutschland sind diese Wiesen längst zur Rarität geworden. Die heimische Obstsaft-Genossenschaft versucht, die Pflege der Streuobstwiesen wirtschaftlich wieder attraktiv zu machen. Doch seit einigen Jahren macht sich der Klimawandel bemerkbar. Ein Filmteam begleitet die Obstsaft-Genossenschaft vom Frühjahr bis zum Herbst. Wie wird die Ernte in diesem Jahr ausfallen? Welche Konsequenzen hat das? Der Naturpark Frankenhöhe ist ein Beispiel für erfolgreiche Naturschutzmaßnahmen. Gleichzeitig wirft der Film einen nachdenklichen Blick auf die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Mo. 14.04.2025 BR Deutsche Streaming-Premiere Do. 20.03.2025 ARD Mediathek 13. Die Oberpfälzer Vils
Folge 13 (45 Min.)Die Oberpfälzer Vils ist ein verstecktes Juwel, das spannende Geschichten und beeindruckende Naturerlebnisse bietet. Das Filmteam begleitet Menschen, die durch ihr Engagement die Vils zu einem lebendigen und vielfältigen Naturparadies machen. Obwohl sie ein wahrer Schatz ist, führt die Oberpfälzer Vils ein Schattendasein. Doch sie hat viel zu bieten. In Hahnbach wurde ein aufregendes Experiment gestartet: Vier Wasserbüffelkühe sollen auf eine naturnahe Auenfläche an der Vils gebracht werden, um dort als natürliche Landschaftspfleger zu arbeiten.
Zu dieser Fläche müssen sie aber über zwei Kilometer selbständig laufen. Der Filmautor Markus Schmidbauer begleitet die ganze Aktion von Johannes Weiß und seinem Team vom Hof ab und die Entwicklung der Wasserbüffel über das ganze Jahr hinweg. Eine zusätzliche Herausforderung bringt die Geburt von vier Kälbern, die eigentlich innerhalb einer Woche Ohrmarken bekommen müssen. Parallel dazu versucht man im Naturpark Hirschwald gegen die invasive Signalkrebspopulation in der Vils vorzugehen, die die heimischen Krebse an den Rand der Ausrottung bringen.
Mit speziellen Fallen werden die Krebse gefangen, die dann tierschutzgerecht getötet und verwertet werden. Rudi Leitl, Gebietsbetreuer und Fledermausexperte, kontrolliert Fledermauskästen im Hirschwald. Dort verbringen die Fledermäuse, die nachts an der Vils jagen, den Tag. Dabei entdeckte er beringte Fledermäuse, was für die Forschung von großer Bedeutung ist und äußerst selten vorkommt. Viele engagierten Menschen tragen dazu bei, die Vils und ihre Umgebung zu schützen und zu bereichern. Das Filmteam begleitet sie bei ihren spannenden Tätigkeiten. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Mo. 09.06.2025 BR
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