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  • Das Achental ist ein landschaftliches Juwel im südlichen Chiemgau. Trotzdem sah Ende der 1990er-Jahre seine Zukunft nicht rosig aus. Es drohte ein Hofsterben, junge Leute zogen fort, die Übernachtungszahlen gingen zurück. 15 Jahre später kann Lorenz Knauer von der Gründung und Entwicklung des sogenannten „Ökomodell Achental e. V.“ berichten, einer erstaunlichen Erfolgsgeschichte, in deren Verlauf sich neun Gemeinden zusammengetan und die Region sozusagen neu erfunden haben. Die Grundidee war: Warum nicht die vermeintlichen „Schwächen“ des Tals in lauter Tugenden verwandeln? Also: Gerade die Abgelegenheit und Stille touristisch vermarkten, die Landwirtschaft auf ökologische Standards umstellen, möglichst viele regionale Produkte erzeugen und das überreiche Angebot an Holz nutzen, um sich von der drückenden Abhängigkeit vom Heizöl zu befreien? All dieses aber nicht in Konkurrenz zueinander, sondern gemeinsam.
    Die Initiatoren dieses spannenden Experiments haben sich von Rückschlägen, Problemen und auch Widerständen nie beirren lassen – nicht umsonst wurde das „Ökomodell Achental“ im Lauf der Jahre mit etlichen Umweltpreisen ausgezeichnet und immer mehr Besuchergruppen kommen aus der ganzen Welt, um von den neun Gemeinden zwischen Schleching und Grabenstätt am Chiemsee zu lernen, wie man eine Region auf nachhaltige Weise erfolgreich in die Zukunft führen kann. (Text: BR Fernsehen)
  • Eckart Witzigmann, ohne jeden Zweifel einer der großen Köche seiner Zeit, zeigt an einem Menü von 13 Gängen in seinem 3-Sterne-Restaurant „Aubergine“ in München, was höchste Kochkunst ist. Die Voraussetzungen dafür: die Qualität der Produkte, die raffinierte Zusammenstellung seiner Menüs, der unfehlbare Geschmack des Meisters und sein ganz großes Können. Es ist ein seltenes kulinarisches Erlebnis, bei ihm zu Gast zu sein. Der Film von Alois Kolb aus dem Jahr 1984 als „Dokument einer vollendeten Kochkunst“ ist zum 50. Geburtstag von „Unter unserem Himmel“ noch einmal zu sehen. (Text: ARD-alpha)
  • Unter dem Gletscher der Weißkugel in Südtirol sollen zwei uralte Städte begraben sein: Annaneh und Onnaneh. Die damaligen Bewohner hatten so verschwenderisch gelebt, dass sie zur Strafe ins ewige Eis verbannt wurden – erzählt man auf der nahegelegenen Hochalm. Nicht besser ist es im Vintschgau jenem hartherzigen Senner ergangen, der mitsamt Herde und Hütte vom Erdboden verschluckt wurde. Man kann sie übrigens hören, wenn man an einer bestimmten Stelle das Ohr auf die Erde legt.Auf den Südtiroler Almen kursieren viele solcher Sagen und Geschichten. Zum Teil werden sie schon seit vielen Generationen erzählt, denn früher vertrieben sich die Senner ihre wenig abwechslungsreichen Abende gerne mit solchen Erzählungen.
    Vielen Geschichten dürfte ein wahrer Kern zugrunde liegen, wie etwa ein Unglück oder eine unheimliche Begebenheit. So soll auf einer Alm im Ultental ein Geist umgegangen sein, den der Pfarrer zwar in eine Kiefer bannen konnte, doch seitdem enthalten ihre Zapfen keine Samen mehr.Josef Schwellensattl hat solche Geschichten für seine Dokumentation zusammengetragen, die zugleich Einblick in das immer noch sehr harte und entbehrungsreiche Leben auf den Südtiroler Hochalmen gibt. Und dazu Bilder von einer Landschaft von besonderem Reiz. (Text: ARD-alpha)
  • Jedes Jahr Ende Juli satteln die Oberhofer aus dem Ultental ihr Pferd mit dem Saumsattel, hängen Sensen, Rechen, Hausrat und anders Gerät daran und ziehen von ihrem Hof im Tal hinauf auf die Alm, um die Wiese zu mähen. Die Oberhofer sind die einzigen, die noch eine Bergwiese mähen. Die Oberhofer sind zwei schneidige Männer, die Brüder Wascht und Luis, und ihre betagte Mutter, die Zilla. Die Oberhofer sind die einzigen, die noch eine Bergwiese mähen. Eine Wiese oben an der Baumgrenze, zu der kein Fahrweg führt, zudem voller Steine, und von der man das Heu im Winter auf Schlitten hinunter zum Hof ziehen muss.
    Die anderen Bauern mähen solche Wiesen nicht mehr, weil es sich nicht „im entferntesten“ lohnt, wie sie sagen. Auch die Oberhofer wissen, dass es sich nicht lohnt. Sie mähen ihre Wiese, weil sie es bisher noch jedes Jahr gemacht haben und weil sie der Meinung sind, dass etwas sinnvoll sein kann, auch wenn es sich nicht rentiert. Aber der Bauer Luis sagt auch: „So oft wie sie gemäht wurde, wird sie nicht mehr gemäht werden.“ In den drei Wochen, in denen das BR-Team auf der Alm der Oberhofer war, hat es gesehen, wie man Sensen schärft und auf Knien eine Bergmaad mäht und mit einem trockenen Alpenrosenstrauch kehrt, wie man hören kann, ob die Knödel gar sind und wie man „Strauben“ richtig bäckt.
    Dabei hat es auch Nebel, Regen und Sturm erlebt. Und das Filmteam hat festgestellt, dass bei den Oberhofern zwischen den Geschichten von früher und dem Leben von heute kaum ein Unterschied ist. (Text: BR Fernsehen)
  • Lange war die Zeit nicht reif für den „sanften Tourismus“. Die Winterurlauber wollten hunderte von Pistenkilometern und auch rundherum noch was erleben. Orte, die nichts bieten konnten, galten lange Zeit als rückständig. Heute sieht man in vielerorts die Berge nicht mehr vor lauter „Events“: Gewaltige Liftanlagen, Apres-Ski-Stadel, alpine Fun-Parks und ausufernde Hotel-Burgen dominieren das Bild im Winter ebenso wie im Sommer. Das Gegenmodell sind „Bergsteigerdörfer“: Seit 2005 zeichnet der Österreichische Alpenverein Orte aus, die nicht aufgesprungen sind auf den Zug des Massentourismus, weil sie zu abgelegen waren, kein Geld hatten oder einfach ihre Ruhe wollten. Das ist jetzt ihr Trumpf, denn so konnten sie ihre historischen Ortsbilder bewahren, ihre Traditionen und vor allem eine intakte Natur und Landschaft – ideal für Bergsteiger, Wanderer und alle, die das Unaufgeregte und Authentische suchen. In unserer schnelllebigen, hektischen Zeit werden das immer mehr. (2015) (Text: ORF)
  • Das Kleinwalsertal liegt in Vorarlberg, ist aber nur von Bayern aus, über eine einzige Straße, zu erreichen. Streng genommen handelt es sich beim Kleinwalsertal um eine Sackgasse, die in den Bergen endet. Namensgeber der Region sind die Walser, die im 13. Jahrhundert den Weg über die Berge nahmen. Sie brachten das Wissen mit, wie hochgelegene Gebiete zu bewirtschaften sind. Heute ist das Tal touristisch geprägt, doch je höher die Lage, umso ursprünglicher und einsamer wird die Landschaft. Das Filmteam besucht drei hoch gelegene Alpen und ihre Bewohner und bleibt dort oben bis zum Viehscheid. (2016) (Text: ORF)
  • Stolz führt Moritz Briand das Filmteam durch Albinen, ein Bergbauerndorf im Wallis. Dort sieht es aus wie in längst vergangener Zeit mit uralten Häusern und so schmalen Gassen, dass für Autos kein Durchkommen ist. Dieses Handicap nehmen die 300 Einwohner in Kauf, denn sie wollen den Charme und Charakter ihres Heimatortes erhalten und nicht in den Sog des nahe gelegenen Leukerbad geraten, das sich zu einer Touristen-Hochburg ausgewachsen hat. Leicht ist es allerdings nicht, dieser Versuchung zu widerstehen, denn auch in der Schweiz müssen viele Höfe ums Überleben kämpfen – obwohl viel für die Bergbauern getan wird. Früher gab es in Albinen viele kleine Mischbetriebe, in denen man die berühmten Eringer-Rinder züchtete und nebenbei etwas Weinbau drunten im Rhonetal betrieb.
    Übrig geblieben sind nur diejenigen, die sich vergrößert und spezialisiert haben, die anderen sind Pendler geworden und verdienen sich etwas mit Ferienchalets dazu, die sich hinter den alten Hausfassaden verstecken. Ein anderes wirtschaftliches Standbein steht in der Dala-Schlucht, wo Albinen mit vier weiteren Gemeinden ein Wasserkraftwerk betreibt. Es liefert nicht nur Strom für die eigenen Bewohner, sondern speist auch ins öffentliche Netz ein. Mit seinen Erlösen hat Albinen dann die Aktienmehrheit der Seilbahnen aufs Torrenthorn erworben und noch eine sichere Einkommensquelle erschlossen. (Text: BR Fernsehen)
  • Die Pasterze am Großglockner ist einer der größten Alpengletscher Österreichs. Nur an wenigen Orten in den Hochalpen existieren unberührte Natur und Zivilisation so dicht nebeneinander wie hier. Doch der Klimawandel beginnt auch hier zu wirken. In den Hochalpen gibt es nur wenige Orte, wo unberührte Natur und Zivilisation so dicht nebeneinander liegen wie am Großglockner, dessen Schönheit schon früh die Begehrlichkeit der Menschen erweckt hat. Seit in den 1930er-Jahren die Hochalpenstraße gebaut wurde, fahren Jahr für Jahr Zigtausende Touristen bequem mit dem Auto zum Fuß der Pasterze, Österreichs größtem Gletscher, der Jahr für Jahr mehr an Masse verliert. „Am Eisstrom des Großglockner“ ist ein Film über Menschen, die am und vom Gletscher leben und sich um ihn sorgen. Keinem von ihnen ist das Schicksal der Pasterze gleichgültig. Aber ihre Interessen sind unterschiedlich, manchmal sogar gegensätzlich. (Text: BR Fernsehen)
  • Wenn ich nach Bad Reichenhall fahre, wo ich aufgewachsen bin, kocht meine Mutter Dampfnudeln oder andere Mehlspeisen, die sie aus ihrer Kindheit kennt. Und dann erzählt sie von Dorfen, wo sie aufgewachsen ist. Dorfen kannte ich nur aus den Erzählungen meiner Mutter. Es waren lustige, tragische und wilde Geschichten, die sie mir immer erzählt hat und die für mich wie aus einer anderen Welt waren. Einmal oder zweimal im Jahr fährt sie in ihren Heimatort und diesmal bin ich mit ihr hingefahren. (Text: ARD-alpha)
  • Noriker sind sanfte und ruhige Pferde, aber auch kräftig und muskulös, was sie zu unermüdlichen Arbeitsrössern macht. Sie ziehen kraftvoll den Pflug, bleiben aber ebenso ruhig, wenn es um die hohe Kunst des Peitschenschnalzens geht. In Rauris im Salzburger Land verbringen 15 Noriker-Hengste den Sommer gemeinsam auf der Grieswiesalm. Damit die Rangordnung unter den Zuchthengsten vorher geklärt ist, werden sie vor dem Auftrieb im Juni alle zusammen in einen Pferch gesperrt. Auf ein Zeichen des Pferdehirten Andreas Koidl nehmen die Hengsthalter den Tieren das Halfter ab und verschwinden eiligst aus dem Gatter.
    Die bis zu einer Tonne schweren Hengste gehen nun wie besessen aufeinander los. Das Spektakel dauert eine knappe Stunde. Dann haben die Hengste unter sich ausgemacht, wer ihr Anführer ist. Diesmal ist es der Glanzrappe Mogul, er wird einen Sommer lang der Herde unangefochten vorangehen. Trotz solcher Temperamentsausbrüche ist der Noriker ein sanftes und ruhiges Pferd – und ein unermüdlicher Arbeiter. Die Noriker ziehen den Pflug, im Holz sind sie unschlagbar, vor der Kutsche und dem Bierwagen sind sie ganz in ihrem Element. Auch beim Mähen von Wiesen haben diese Gebirgskaltblutpferde viele Vorzüge.
    Im Juli kommt Werner Lanner mit seinem Hengst Joggi auf die Arche-Alm am Seewaldsee zu Thomas Strubreiter. Dann wird der Joggi vor die Mähmaschine des befreundeten Bauern gespannt, was die geschützten und artenreichen Wiesen schont. Werner Lanner ist auch der Obmann des Schnalzervereins. Und da im Tennengau die Schnalzer ihre fünf Meter langen Peitschen hoch zu Ross schwingen – ist das Ross, über dem die Peitsche zischt und knallt, immer ein Noriker. Auch bei der feierlichen Glockenweihe in Taxenbach kamen sie zum Einsatz. (Text: BR Fernsehen)
  • Wenn in Straubing das Gäubodenvolksfest beginnt, dann ist halb Niederbayern unterwegs. Wenn in Straubing das Gäubodenvolksfest beginnt, dann ist halb Niederbayern unterwegs: Mehr als eine Million Besucher in elf Tagen – nach der Wiesn gilt das Gäubodenfest als das zweitgrößte Volksfest in Bayern. 1812 von König Maximilian I. ins Leben gerufen, war es zunächst nur ein Landwirtschaftsfest, auf dem die Viehzüchter ihre schönsten Exemplare präsentierten. Heute findet man auf dem Festplatz 120 Geschäfte auf 2,5 Kilometer – darunter auch die Steckerlfische von Johann Mayer. Sie sind besondere Leckerbissen, die der letzte Donaufischer (2007) Bayerns selbst zubereitet. Sieben Zelte, 24.000 Sitzplätze, 650.000 verkaufte Maß Bier: Der Festbetrieb ist eine logistische Leistung.
    Bärbel Beck, die einzige Festwirtin auf dem Platz, ist normalerweise Chefin im Straubinger „Hotel Wittelsbach“. Schon im Juli laufen an ihrer Rezeption die Telefone heiß für Tischreservierungen in ihrem Zelt. Den Überblick bewahren, das muss sie auch während der Festzeit, wenn Tausende von Gästen in ihr Zelt strömen. Nur zur Festzeit kommt das Ehepaar Klaus und Joana Wagner nach Straubing. Die temperamentvolle Brasilianerin arbeitet mit ihrem deutschen Mann als Bedienung und zusammen tingeln sie von Volksfest zu Volksfest in Bayern. Niederbayerisches Bier, gegrillte Donaufische und feines Ochsenfleisch aus dem Gäuboden: Für die Straubinger ist das Volksfest trotz der großen Dimension immer noch ihr Fest. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere2007Bayerisches Fernsehen
  • Auf der Villanderer Alm, zwischen Villanders, Sarntal, Barbian und Klausen, sind noch weite Flächen mit Latschenkiefern bewachsen. Daraus wird in einem aufwendigen Verfahren Latschenkiefer-Öl destilliert. Josef Schwellensattl besucht auf der Alm Bauern, Hirten und die alte Latschenbrennerei am Plump. Zu Beginn des Almsommers tragen die Leute aus dem Dorf Latzfons im Südtiroler Eisacktal ihren „Schwarzen Herrgott“ hinauf zum Latzfonser Kreuz. Hansjörg Lunger ist hier Hüttenwirt und Messner. Er freut sich, dass der „Herrgott“ wieder auf den Berg kommt. „Ohne ihn“, sagt er, „ist es hier einsam und öde.“ Das Latzfonser Kreuz liegt auf dem Gebiet der Villanderer Alm, ein weites Almgebiet, das vom Rittner Horn bis zum Königsanger hoch über Brixen reicht.
    Jetzt beginnt hier ein kurzer Sommer, das Vieh und seine Hirten sind wieder oben, auch die „Schaferhütt“ ist wieder bewohnt. Der Baldauf Sepp, der hier oben das Vieh der Latzfonser Bauern hütet, darf zu seiner Verköstigung sechs Ziegen halten. Sie geben ihm nicht nur Milch, sondern auch täglich zu verstehen wie das Wetter wird. Die Villanderer Alm ist eines der größten Hochmoorgebiete der Alpen. Weite Flächen sind mit Latschenkiefern bewachsen. Die Hirten hacken die Latschen knapp über dem Boden ab, schichten sie hoch auf und zäunen damit ihre Weiden ein.
    Die Brüder Lorenz und Peter Baumgartner aber hacken sie, um daraus ein wertvolles Öl zu destillieren: das Latschenkiefer-Öl. Peter und seine Frau Marianne haben dafür eine eigene Hütte am Bach. Tagelang geht jetzt das Feuer in der alten Latschenbrennerei nicht mehr aus. Peter füllt die großen Dampfkessel mit gehäckselten Latschen, Marianne schürt und feuert und füllt das mühsam gewonnene, wertvolle ätherische Öl in kleine Fläschchen. Gebrannt wird wie eh und je, Kessel und Einrichtung sind alt, und das Öl hat seit vielen Jahren dieselben Abnehmer, auch jenseits der Villanderer Alm. (Text: BR Fernsehen)
  • Das Geschäft mit Bio-Lebensmitteln boomt seit Jahren, mittlerweile findet sich in jedem Supermarkt reichlich Bio-Ware und sogar die großen Lebensmittel-Discounter sind auf den Bio-Zug aufgesprungen. Lorenz Knauer hat sich auf eine Reise durch Bayern gemacht, auf der Suche nach den Vorreitern, ohne die der heutige Bio-Boom gar nicht denkbar wäre. Dabei ist er ganz unterschiedlichen, durchweg faszinierenden Menschen begegnet – Landwirten, Ladenbesitzern, Milchbauern, Lebensmittel-Unternehmern und Eierproduzenten.
    Sie alle haben geradezu erstaunlich ähnliche Geschichten zu erzählen, wenn sie an die Anfänge vor gerade mal 30 Jahren zurückdenken: „Grüne Spinner“, „Aussteiger“ oder „Außenseiter“, das waren noch die harmlosesten Ausdrücke, mit denen viele von ihren Nachbarn und Kollegen bezeichnet wurden. Umso erstaunlicher wirkt die heutige Erfolgsgeschichte, wenn man bedenkt, dass es damals noch keinerlei Subventionen für die Umstellung auf Ökolandbau gab, dass es kaum Erfahrungswerte für die Pioniere gab, und dass sie das finanzielle Risiko ganz allein tragen mussten.
    Prof. Claus Hipp z. B. erinnert sich lebhaft daran, wie heftig er damals angefeindet wurde, als er den elterlichen Hof als einen der ersten in Deutschland auf Ökolandbau umgestellt hat – heute ist der Hersteller von Bio-Babykost einer der weltweit größten Verarbeiter von ökologischen Rohstoffen überhaupt, mit Tausenden von Mitarbeitern in Bayern und Werken in ganz Europa „Wir hatten damals eigentlich nichts als reichlich Gegner!“, sagt Claus Hipp mit einem Schmunzeln. (Text: BR Fernsehen)
  • Es ist die Autobahn mit den spektakulärsten Ausblicken: auf die Alpenkette oder den Chiemsee, direkt vom Auto aus. Gebaut wurde die „Salzburger Autobahn“ in den 1930er-Jahren. Die Autobahn von München nach Salzburg führt durch eine der schönsten Landschaften Süddeutschlands. Eindrucksvoll sind die Ausblicke auf das Inntal, die Alpenkette und den Chiemsee, aber auch Moorlandschaften, alte Bauernhöfe und ungewöhnliche Bauwerke fallen auf. Manches erscheint im Vorbeifahren merkwürdig und macht neugierig. Der mittelalterlich anmutende Turm in Großseeham ist so ein Gebäude oder der Seehamer See mit seinen idyllischen Inseln und dem Campingplatz neben der Autobahn. Manche der Bauernhöfe stehen so nah an der Autobahn, dass der Lärm unerträglich ist.
    Trotzdem bekommen die meisten keinen Lärmschutz. Die Entstehung der Autobahn in den 1930er-Jahren ist der Grund für viele Probleme. Der Verlauf über den Irschenberg und am Chiemsee entlang wurde in dieser Zeit beschlossen. Auch das erste Autobahnrasthaus in Deutschland entstand an der Salzburger Autobahn, gebaut am Ufer des Chiemsees. Aber bald darauf wurde das Rasthaus zum Lazarett und nach dem Krieg 60 Jahre lang von der amerikanischen Armee als Erholungsort genutzt. Auch andere Geschichten, die im Verborgenen weiterleben, wie die Rettung der Apostelglocke von Rohrdorf, sind mit der Autobahn verbunden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere2012Bayerisches Fernsehen
  • Läßt sich guter Geschmack verordnen? Die Frage wird immer wieder gestellt, wenn es um die Problematik des Bauens auf dem Land geht. Gesetze und Vorschriften gibt es sicher mehr als genug und die Hürden der Bürokratie sind umständlich und hoch gestellt. Das Ergebnis ist trotzdem dürftig. Die Tragik ist, dass es die meisten Bauherren und Hausbesitzer gut machen wollen. Aber ohne jede Ahnung sind, wie. Was fehlt, ist Beratung und Hilfe, was fehlt, sind gut nachvollziehbare Beispiele für ein landschaftsgerechtes neues Bauen. Was fehlt, ist Liebe und Verständnis für die Qualität des Überlieferten. Die Sendung „Bauen und Bewahren“ hat an mehreren Beiträgen auf die Hauptfehlerquellen des schlechten Bauens aufmerksam gemacht und praktische Hinweise gegeben für bessere Ortsbilder und gute Instandsetzung alter Bauten. (Text: ARD-alpha)
  • 45 Min.
    Wie sieht ein typischer Bauerngarten aus? Sandra Schlittenhardt hat unterschiedliche Landgärten und ihre Besitzer besucht. Zeit im Garten zu verbringen, kann ein Leben in unterschiedlicher Hinsicht bereichern. Bauerngärten sind Nutz- und Ziergärten zugleich. Und – sie sind eine Domäne der Frauen. Ansonsten sehen sie ganz unterschiedlich aus: Vom alten Vorbild eines Klostergartens bis zur naturwüchsigen Form gibt es alle Varianten. Zur Gartenpflege steht Resi Eisner aus Großkarolinenfeld schon um fünf Uhr morgens auf. Mit der Taschenlampe sucht sie in der Dunkelheit nach Schnecken. Ihr Bauerngarten ist nicht umsonst eine Pracht. Vor allem Rosen in allen erdenklichen Farben blühen hier.
    Der Garten öffnet sich, wie die alten Klostergärten, in alle vier Himmelsrichtungen. Bei Bettina Preissinger aus Tuntenhausen liegt der Bauerngarten hinter dem Hof. Eine schmale Holzbrücke führt über den alten Mühlenbach. Auf der früheren Sumpfwiese hat sich die Bio-Bäuerin ihren ganz eigenen Garten erschaffen. Ohne Chemie und mit dem Mond wächst und gedeiht ein freizügiges Gartenparadies. Vollkommen versteckt, in einer Flusssenke, gleich hinter Landshut, liegt der Garten von Inge und Rudolf Glassauer. Vor gut 40 Jahren haben sie den fast zerfallenen Einödhof gekauft. Mit größter Sorgfalt und in mühevoller Kleinarbeit haben sie Hof und Garten ihren ursprünglichen Charakter wiedergegeben. (Text: BR Fernsehen)
  • Ob ihr nach Lachen oder Weinen zumute ist, ob sie vor Übermut sprüht oder aus der Fassung gerät, weil ein Zechpreller sie hereingelegt hat, Berta lässt ihre Gäste teilnehmen an ihrer Freude wie an ihrem Leid. Und nur ganz selten wird man erleben, dass sie keine schlagfertige Antwort weiß auf die Fragen und Wünsche ihrer Kundschaft. Mit ihrer Stimmgewalt kann sie Furcht erregen, ihre Sprüche sind unnachahmlich. Die Münchner Gastwirtschaft ist für sie eine Bühne – servieren und abservieren, Bestellungen aufnehmen und weiterleiten. Friseuse hat sie gelernt, aber Bedienung ist sie aus Leidenschaft. (Text: ARD-alpha)
  • Tag und Nacht stehen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Bergwacht bereit, Menschen in Bergnot zu retten. In Bayern gibt es 116 Bergwachten mit 3.200 aktiven Mitgliedern (Stand 2011). Vorgestellt werden die Wachten Lenggries und Unterammergau im Einsatz, beim Üben und in der Freizeit. Einer der dramatischsten Einsätze der Lenggrieser Bergwacht war die Evakuierung der Brauneck-Seilbahn im Januar 2010. Mit fünf Hubschraubern wurden die Fahrgäste aus den Gondeln befreit und sicher zu Tal gebracht. An einem schönen Winterwochenende sind tausende Wintersportler am Brauneck unterwegs.
    Von ihrer Hütte unterhalb des Gipfels werden die Bergwachtler bis zu zehn Mal pro Tag zu verunglückten Menschen mit Brüchen, Verstauchungen oder Zerrungen gerufen. Auch für Lawinenabgänge sind sie auf dem Brauneck gerüstet, die Lawinenhündin Aika ist jederzeit einsatzbereit. Im September trainieren die jungen Bergwachtler und Bergwachtlerinnen aus Unterammergau am Pürschling, ihrem Hausberg. 70 Meter müssen sie sich an einer steilen Felswand abseilen und einen verletzten Bergsteiger bergen. (Text: BR Fernsehen)
  • Volksmusik an Ort und Stelle gefilmt, in der Wohnstube der Menschen, die an der überlieferten Musik ihre Freude haben und für sich und ihre Nachbarn musizieren, diese Idee war von Anfang an ein wesentlicher Programmbestandteil von „Unter unserem Himmel“. „Besuch in Dietramszell“ aus dem Jahr 1969 ist der erste einer langen Reihe von Volksmusiksendungen für „Unter unserem Himmel“. Sepp Eibl, damals noch ein junger, nur in Volksmusikkreisen bekannter Gitarrist, spielte mit seinen Freunden Georg Schwenk, Sepp Winkler, Hans Igl und Herzog Max gerade so, wie sie es seit Jahren gewohnt waren. (Text: ARD-alpha)
  • Bekanntlich ist Bayern die Vorstufe zum Paradies, aber es gibt Gegenden im Freistaat, da ballt sich alles zusammen, was die Menschen gerne nutzen, sie aber nie vor der eigenen Haustür haben wollen: Autobahnen mit Autobahnkreuz, ein Gewerbegebiet, Windräder, Solarparks, Starkstromtrassen. In dem kleinen Dorf Biebelried, östlich von Würzburg, gibt es das alles in Hör- und Sichtweite. Außerdem ein Johanniterkastell aus dem 13. Jahrhundert, viele konventionell wirtschaftende Bauern, einen Biobauern, ein empfehlenswertes Hotel, einen seltenen Vogel und wer will, kann sogar in die Oper gehen. Meinhard Prill hat sich umgesehen in Biebelried und Umgebung – ein Landstrich, der zeigt, wie das Bayern der Zukunft auch aussehen könnte. (Text: ARD-alpha)
  • Mit dem bühnenreifen Ruf „Das ist eine Katastrophe!“ betritt Franziska Bilek mit einer Leiter bewaffnet den Ort der Handlung: ihr eigenes Wohnzimmer in der Altbauwohnung am Kosttor in München. Die Oberlichter, Fenster in drei Meter Höhe, sollen geputzt werden. Ihre Zugeherin und ein junger Mann von gegenüber sind mit von der Partie – die drei liefern eine echt Münchner Valentinszene. Wer ihren Namen nicht gehört und ihre schönen München-Bücher nie gesehen hat, kennt sicher den Herrn Hirnbeiß aus der Münchner Abendzeitung – der Münchner Witwer mit dem Dackel ist ihre Erfindung. Zwischen der Hirnbeiß-Produktion kocht Franziska Bilek Kaffee, erzählt, wie sie bei Kriegsende die prallen Gesäße der ersten Amerikaner bestaunte, erinnert sich an ihren Freund Olaf Gulbransson, spricht von der Liebe zu ihrer Mutter, einer böhmischen Schneiderin.
    Einmal verlässt sie die Wohnung, um bei saumäßigem Wetter im menschenleeren Tierpark einen liebestollen Büffel zu fotografieren und mit den Pinguinen einen kleinen Spaziergang zu machen. „Ich könnte in keiner anderen Stadt leben als in München“, schreibt sie einmal, „nirgendwo auf der Welt lebt es sich so gemütlich, so wurschtig und so unbefangen wie hier.“ 50 Jahre „Unter unserem Himmel“ (Text: ARD-alpha)
  • Ein Salon in Krakau, Tee und Klavierphantasien beim Grafen Potocki, Anklänge an die Welt von gestern und vorgestern. Die Eleganz wirkt etwas verschlissen und ausgebleicht, sie ist nicht mehr auf Reichtum gegründet, sondern auf die natürliche ererbte Vornehmheit. Eine Gesellschaft, die zu k.u.k.-Zeiten die Gesellschaft war, hütet trotz allen Wandels die Formen von einst. Und sie bleibt lebendig. In Polen ist es möglich, speziell in Krakau. Der österreichische Journalist und Schriftsteller Ernst Trost besuchte im Jahr 1982 Krakauer Salons, für seine großen Dokumentarreihe „Das blieb vom Doppeladler“ in „Unter unserem Himmel“. Die „Krakauer Salons“ sind Folge 13, noch viele weitere sollten folgen, in denen er der ehemaligen Donaumonarchie nachspürte. (Text: ARD-alpha)
  • „Kitz ist schick!“ In nur wenigen Jahrzehnten hat sich das einstige Tiroler Provinzstädtchen am Hahnenkamm zu Österreichs nobelstem Wintersportort entwickelt. Um 1900 hatten dort die ersten Skitouristen die Tiroler Bergwelt erobert. Lifte gab’s damals noch keine. Inzwischen zählt man im Kitzbüheler Skigebiet auf 170 Kilometer Pisten 54 Seilbahnen und Lifte sowie 750 Schneekanonen. Doch nicht nur der Wintersport hat sich grundlegend gewandelt, auch die Gäste haben sich geändert. Früher gab sich hier die internationale Schickeria ein Stelldichein, heute sind die twistenden Playboys der Soraya-Zeit im Rentenalter, und über nachrückende Russen rümpft so mancher die Nase. Sybille Krafft ist den Veränderungen in Kitzbühel nachgegangen und hat dazu auch Einheimische befragt: Ob Bergbauer oder Immobilienmakler, Prominentenschneider oder Dorffriseur, Skilehrer oder Krimiautor – sie alle haben ihren ganz eigenen Blick auf „Kitz“ und seine Entwicklung. (Text: BR Fernsehen)

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