2018, Folge 69–84

  • Folge 69
    Wer den Weg nach Neufang findet, wird mit einer herrlichen Fernsicht in die Fränkische Alb, bis zum Fichtelgebirge und in die Hohe Rhön belohnt. Neufang ist ein ehemaliges Bergdorf am Fuße des thüringisch-fränkischen Schiefergebirges. Heute ist es der höchste Ortsteil Sonnebergs. Doch auch wenn es bis auf einen Fleischer kein einziges Geschäft mehr gibt, kommen die Neuficher, wie sie in der Region genannt werden, ganz gut zurecht. Das liegt auch an dem großen Jubiläum, das sie 2017 feierten. Zur 700 Jahrfeier Neufangs hatten nämlich nach langer Zeit wieder mal alle sechs Vereine ein gemeinsames Ziel: die Neuficher zusammen bringen.
    Es entstand eine Chronik, die wegen ihrer knapp 800 Seiten scherzhaft die „Bibel von Neufang“ genannt wird. Sie enthält historische Dokumente aber auch viele Anekdoten, die im Laufe der Zeit gesammelt wurden. Das erste Fest für den Ergänzungsband ist das Knutfest am Wochenende. Dafür fährt Ortsteilbürgermeister Markus Truckenbrodt persönlich von Haus zu Haus und sammelt die Weihnachtsbäume für das große Feuer auf dem Vereinsplatz ein. Und wieder helfen viele Neufanger mit, auch das Knutfest zu einem Erfolg werden zu lassen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.01.2018 MDR
  • Folge 70
    Dittmannsdorf/​Gornau in Sachsen ist ein 900-Einwohner-Dorf im Erzgebirgskreis. Bis nach Chemnitz ist es nicht weit, in 20 Autominuten ist man da. Landschaftlich ist es ganz zauberhaft gelegen, weshalb sich die Leute im Ort seit einiger Zeit schon ganz selbstbewusst mit dem Namen „Klein-Tirol vom Erzgebirge“ schmücken. Überhaupt hat das Wort „Heimat“ einen guten Klang: Es gibt einen Heimatverein mit 200 Mitgliedern – auch viele Junge sind dabei, seit 20 Jahren kommt jeden Monat das „Heimatblatt“ heraus und eine Heimatstube gibt’s natürlich auch. Ansonsten ist der Ort gerade in dieser Jahreszeit für seinen Fasching berühmt. Ohne ellenlange Tradition haben die Dittmannsdorfer alles, was man braucht: einen Elferrat, zündende Ideen, jede Menge Elan, und sogar ein „Doppeltes Funkenmariechen“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.01.2018 MDR
  • Folge 71
    Tanne liegt nicht ganz oben im Harz, ist aber einer von zehn Ortsteilen der Stadt Oberharz am Brocken. Normalerweise gibt’s hier gut Schnee, ideal für Loipen, den kleinen Rodelhang und – den Skifasching. Der ist für dieses Wochenende geplant. Nur, was macht der Schnee? Er zögert, zaudert – und kommt dann doch. Die Tanner atmen auf: Ja, doch Skifasching! Die Mitglieder vom Harzklub präparieren den Skihang. Der Gourmetzug der Feuerwehr heizt die Gulaschkanone. Und ganz geheim wird in Schuppen & Werkstätten gebastelt, getüftelt, geschneidert. Nur der Rinderherde am Dorfrand ist das Wetter egal, denn das Harzer Rote Höhenvieh ist Einiges gewöhnt. Tierisch alte Bekannte und neue Stimmen, dorfbewegende Ehrenamtliche und ambitionierte Feldköche, Herzschlag und Zwergenwerkstatt – all das gibt’s bei „Unser Dorf hat Wochenende“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.02.2018 MDR
  • Folge 72
    Wilbich ist ein kleines, schmuckes Dorf im Thüringer Eichsfeld ganz nah an der Grenze zu Hessen. Die meisten der rund 350 Einwohner fiebern dem Wochenende entgegen. Es ist Karneval. Und der wird in Wilbich schon fast ein halbes Jahrhundert lang gefeiert – mit viel Liebe zum Detail. Im katholischen Eichsfeld-Dorf gehen übrigens Karneval und Kirche Hand in Hand. Und nach dem anstrengenden Abend gibt es eine Wilbicher Spezialität: den Schweinemagen. Das ist ein mit Hackfleisch und Teig gefüllter Schweinemagen – früher mal Arme-Leute-Essen, heute ein Festmahl. Es ist so beliebt im Dorf, dass sich ein Schweinemagen-Verein gegründet hat. Den Fleischberg kann einer allein ja kaum verdrücken. Etliche Karnevalisten sitzen deshalb auch zum Katerfrühstück am Tisch. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.02.2018 MDR
  • Folge 73
    Sie haben es geschafft: Die Gemeinde Bennewitz hat wieder 5.000 Einwohner. Genau 5.000! Das klingt viel, aber es gehören ja auch 12 Ortsteile zum Gemeindeverbund. In einigen Ortsteilen sind wir unterwegs und finden neue Traditionen: In Zeititz bindet der Heimatverein für den kleinen Dorfbrunnen eine Osterkrone. Es gibt verkehrstüchtige Tiere: In Altenbach bildet Joachim Kunze Pferde für die Kutschenarbeit aus. Dafür besonders geeignet – das Schwere Sächsische Warmblut. Wir treffen erfolgreiche Sportler: In Schmölen trainiert die Wurzener Rudervereinigung für die 1. Bundesliga, auch wenn die Mulde noch eisüberzogen ist. Und: Wir tauchen ab in wohlige Welten: In Grubnitz schrecken kalte Außentemperaturen nicht, denn das Sonntagsfrühstück gibt’s im tropischen Flair unter Palmen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.03.2018 MDR
  • Folge 74
    Walldorf liegt an der Werra und nur ein paar Kilometer von Meiningen entfernt. Wenn die Sendung ausgestrahlt wird, steht schon fest, dass Walldorf verwaltungstechnisch künftig zu Meiningen gehören wird. In die Schlagzeilen geriet der Ort, als im April 2012 die Kirche abbrannte. Seitdem wird die historisch wertvolle Kirchenburg wieder aufgebaut. Aber nur äußerlich wird sie so aussehen wie vorher. Weil das gesamte Interieur verbrannt war, müssen Altar, Kirchenbänke, die Decke, die Glasfenster usw. neu angefertigt werden. Für den Pfarrer hatte sich mit diesem Tag schlagartig sein Arbeitspensum erhöht: er ist seitdem nicht nur Seelsorger, sondern auch Bauherr und Manager.
    Am Wiederaufbau der Kirche sind viele Firmen aus dem Ort beteiligt. Die Walldorfer sind fleißig, viele kleine und mittlere Betriebe sind hier ansässig, auch weil es ein Gewerbegebiet gibt. Nach Feierabend wird Fußball gespielt, Moto-Cross gefahren oder es werden Simson Mopeds am Leben erhalten. Auch die Feuerwehr denkt sich immer was aus, wie sie ihren Nachwuchs bei der Stange halten kann. Viele schöne Fachwerkgebäude hat Walldorf zu bieten und eine interessante Vergangenheit. Mit der kennen sich die Frauen vom Heimatverein aus – und nehmen die Schulkinder mit auf einen Dorfrundgang. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.03.2018 MDR
  • Folge 75
    Riestedt ist ein Vereinsdorf. Seine 14 Vereine haben fast alle ihren Wirkungskreis in und um die Schule herum. Sie ist der Mittelpunkt im Dorf. Als sie 2005 geschlossen wurde, hat etwas gefehlt. Denis Vogler konnte nicht mit ansehen, wie die Schule so nach und nach verfiel und eröffnete sie 2008 neu. Aus dem gelernten Elektriker wurde der Geschäftsführer der Schule. Mit 14 Kindern ging’s damals los. Heute lernen 145 Schüler in der Freien Grundschule Riestedt. Sogar aus Artern in Thüringen fahren sie über die Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt. Die Vereine profitieren davon, bieten nach der Schule AG’s an und bekommen so Zulauf. Das Gesamtkonzept der Schule stemmt Denis Vogler gemeinsam mit seinem Bruder.
    Enrico ist Fleischermeister und hat seine Fleischerei direkt auf dem Schulgelände. Seine Produkte verkauft er im Hofladen, wo es neben Fleisch und Wurst auch das Nötigste für den täglichen Bedarf gibt. Und außerdem kommt die Ware der Schulküche zu Gute. Denn jeden Tag wird mittags für die Kinder frisch gekocht. Doch an diesem Wochenende wird Enrico nur für den Eigenbedarf einem Schwein auf die Pelle rücken – Hausschlachten in guter alter Manier. Riestedt hat auch eine absolute Besonderheit – einen Dorfmaler, dessen Bilder in vielen Wohnzimmern hängen. Sie zeigen schöne Aussichten und lassen ahnen, wie sich das Dorf verändert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.03.2018 MDR
  • Folge 76
    Crinitzberg gibt es gar nicht. Hinter dem Namen der Gemeinde ragt ein Berg hervor: der 573 Meter hohe Crinitzberg. Die Ortsteile Obercrinitz, Bärenwalde und Lauterhofen gehören seit 1994 zusammen als Gemeinde Crinitzberg im Landkreis Zwickau, im westlichen Ausläufer des Erzgebirges. Gegrüßt wird also mit „Glück auf“. So oft es geht, ist René Thiemann mit seiner Fotokamera in der Landschaft ringsrum auf der Suche nach neuen Perspektiven. Die die Einheimischen müssen oft überlegen, wo er dieses oder jenes Motiv entdeckt hat. Viele seiner Fotos sind im MDR-Wetterbericht zu sehen oder hängen als Fotokalender an den Crinitzberger Wänden.
    Christian Braumandl sehnt den Frühling herbei, denn er ist ein bekennender Schönwetterfahrer. Seine 24 Jahre alte Yamaha hat bisher nur die Sonne gesehen. Aber demnächst verlangt ein großes Ereignis seinen Einsatz, der Umzug fürs 525. Obercrinitzer Kirchenjubiläum. Beim abendlichen Treffen rund um die Jubiläumsfeier kommen die Obercrinitzer in die alte Pfarrscheune, die Zimmermann Christian Müller in seiner Freizeit saniert, mit emsigen Helfen aus dem Ort. Eine neue Holzsäule muss rein. Die Feuerwehrvereine aller drei Ortsteile wollten eigentlich das Dach vom Feuerwehrgeräteschuppen in Lauterhofen reparieren.
    Aber da oben liegt eine dicke Schicht Schnee und es ist bitterkalt. Dann wird halt Eis gemacht, eine spiegelglatte Schlittschuheisbahn kurz vor Frühlingsbeginn. Und es gibt noch mehr Vereine: die Kleintierzüchter, die in Obercrinitz auch Fellnäherinnen haben oder die Bärenwalder Dampfmaschinenfreunde, die mit Wasserdampf einen ganzen Maschinenpark zum Laufen bringen – ein Heidenspaß. Außerdem hat Bärenwalde einen Radballverein und allein, wer dabei zuschaut, kann nachfühlen, wie anstrengend dieser Sport ist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.04.2018 MDR
  • Folge 77
    Die Saale vor der Nase, umgeben von ausgedehnten Ackerflächen, mitten in Sachsen-Anhalt liegen Zickeritz, Zellewitz und Brucke – drei Ortsteile mit zusammen gerade einmal 152 Bewohnern. Verstecken muss sich die kleine Dorfgemeinde nicht: der Züchter zotteliger Hochlandrinder heimst reihenweise Pokale ein. Die 36 Musiker der Schalmeienkapelle lassen’s am Wochenende krachen: beim Probe-Marsch durch Zickeritz. 60 Jahre gibt es schon das Ensemble. Und die hübsche Kirche geht sogar auf das 15. Jahrhundert zurück. Zwar haben etliche Bewohner die Dorfgemeinde verlassen, Neuankömmlinge aber schätzen die Abgeschiedenheit. Für einen Hobbyastronomen, wie für einen Liebhaber riesiger tibetischer Herdenschutzhunde ist das Fleckchen die ideale Spielwiese. Manchmal, so wie am ersten Wochenende nach den Osterfeiertagen, geht es in Zellewitz rund. Der Naturhof feiert „Kleine Ostern“, einen überlieferten Brauch mit Hoffest, Eiermalen und lebensgroßen Hasen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.04.2018 MDR
  • Folge 78
    DBB. Diese drei Buchstaben machen Etzleben zu dem, was es heute ist: ein kleines Dorf mit großem Zusammenhalt. Die Abkürzung DBB steht für den sogenannten Dorfbereicherungsbeirat. Dahinter verbirgt sich eine Interessengemeinschaft, in der sich verschiedene Gruppen gefunden haben. So trifft sich jede Woche die Laufgruppe zum gemeinsamen Wandern, kommt man einmal im Monat zum Spieleabend zusammen oder organisiert einmal im Jahr den Etzlebener Flohmarkt. Immer am ersten Samstag der Sommerferien öffnen die Etzlebener ihre Scheunen und Höfe und verwandeln so ganz Etzleben in einen großen Marktplatz.
    Bei nur 267 Einwohnern platzt das Dorf im Thüringer Becken mit ca. 1000 Gästen an diesem einen Tag aus allen Nähten. Auch damit Ende Juni alles schick ist, schwärmen die Etzlebener zum großen Frühjahrsputz aus. Um die 70 freiwilligen Helfer packen da immer mit an. Genauso wie den DBB gibt’s den Frühjahrsputz erst seit drei Jahren, seitdem Michael Boldt Bürgermeister ist. Manche sagen, Etzleben erwache seitdem aus dem Winterschlaf. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.04.2018 MDR
  • Folge 79
    Roßbach gehört zu Naumburg und hat sich als „Weindorf“ einen Namen gemacht. Im Ort gibt es drei Profi-Winzereien und etliche, die den Weinanbau als Hobby betreiben. Immerhin liegt Roßbach im anerkannten Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Es leben nur 260 Einwohner im Ort, die durchweg sehr fleißig sind. Das heißt, sie arbeiten auch am Wochenende. Die Weinbauern, der Böttcher, der Landwirt – alle haben jetzt im Frühjahr zu tun. Und weil Leute, die sich mit Wein beschäftigen, gemeinhin sehr feierfreudig und tauglich als Gastgeber sind, kommen auch viele Besucher immer mal in Roßbach vorbei – die Straußenwirtschaften haben jedenfalls schon geöffnet. Ein Ausflug weg von Roßbach ist allerdings auch geplant: die Kirmesgesellschaft fährt in alter Tradition nach Naumburg, um die Kirmeskrone zu begutachten. Die Highlights im Veranstaltungskalender sind ansonsten die Weinmeile zu Pfingsten, die Kirmes im September und Advent in den Weinbergen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.05.2018 MDR
  • Folge 80
    Franken liegt in Sachsen – klingt komisch, ist aber so. Denn das Dorf Franken ist ein Ortsteil von Waldenburg und mit gerademal 75 Einwohnern mächtig klein. Dafür ist es besonders schön, denn viele historische Fachwerkhöfe prägen das Dorfbild. Und in den Höfen wird geschraubt, geräuchert und genäht. So hütet Reinhard Schraps auf dem Dachboden 400 Jahre Familiengeschichte. Auf der anderen Dorfseite kümmert sich Elvira Wunderlich erst um die Kälber und sattelt sonntags von Landwirtin auf Café-Chefin um. Der Backofenverein heizt den Dorfbackofen an und baut sein Hexenfeuer auf. Im Hof von Familie Friedrich wird der erste Ziegenkäse verkauft und die Kirche schmückt sich zur Geburtstagsfeier. Ganz schön viel los im sächsischen Franken. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.05.2018 MDR
  • Folge 81
    „Tiefthal – das ist doch das Dorf, in dem so viele Künstler wohnen.“ So heißt es meistens, wenn der Ortsname fällt. Und wer einmal dort war, der kann nachvollziehen, warum dieses Dorf Schöngeister anlockt. Die meisten von ihnen sagen aber, es sei Zufall gewesen oder ein Glücksfall, weil ein Grundstück zu verkaufen oder ein Haus zu vermieten war. Wie dem auch sei, nun gehören sie zu den Bewohnern Tiefthals. Ob sie sich gegenseitig inspirieren, lässt sich nicht sagen, denn dafür sind die Künste zu unterschiedlich. Da ist der Bildhauer Christian Paschold, dessen Skulpturen überall in Deutschland und natürlich auch im Dorf stehen.
    Das Ehepaar Besser hat sein Haus „Künstlerhaus Kreativthal“ genannt. Clown Helmi bringt mit seiner Pantomimensprache mehr Dinge auf den Punkt als es mit vielen Sätzen möglich wäre und seine Frau Moni, die Kunstwissenschaftlerin, gibt Kurse, in denen Mandalas entstehen, wie sie noch keiner vorher gesehen hat. Ulf Annel kennen viele als Kabarettisten aus der Erfurter „Arche“ im Waidspeicher. In Tiefthal findet er die Ruhe, um Bücher zu schreiben. So wie seine Frau Ingrid Annel. Beide haben gerade erst neue Bücher herausgebracht.
    Gisela Brand hat ebenfalls im Kabarett „Die Arche“ gespielt und ihr Mann Wolfgang Wollschläger hat sie in vielen Programmen auf dem Klavier begleitet. Nun steht das Ehepaar gemeinsam auf der Bühne, mit einem eigenen Programm. Die Fotografin Gisela Kunzendorff war früher Augenärztin. Als sie ihre Praxis aufgab, begann sie als Seniorin noch einmal zu studieren: Gestaltung und Fotografie. Jeder macht etwas anderes, aber eines stellen sie gemeinsam auf die Beine: das alljährliche Kunstfest. Vom 8. bis zum 10. Juni ist es wieder soweit und sie haben alle Hände voll zu tun, die Künstler in Tiefthal. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.05.2018 MDR
  • Folge 82
    Wo Großkorbetha liegt, wissen viele. Gesehen haben den Ort aber sicher viel weniger. Denn die meisten rauschen hier nur mit dem Zug durch oder steigen um. Und selbst diese bewegten Zeiten sind vorbei, seitdem das benachbarte Leuna nicht mehr so viele Leute beschäftigt. Dafür hat Großkorbetha heute andere Dinge zu bieten, die es sogar vom Dorf zu einer kleinen Stadt machen: Von der Gaststätte über Ärzte bis hin zum Kindergarten und sogar drei Schulen. Und dazu engen Zusammenhalt zwischen den Einwohnern und gut gepflegte Traditionen.
    Die alte Fähre zum Beispiel. Bis 2001 fuhr sie von einem Saaleufer zum anderen, war damit die einzige Verbindung zwischen den Ortsteilen Groß- und Kleinkorbetha. 5 Pfennige kostete die Überfahrt zu DDR- Zeiten. Heute ersetzt eine moderne Brücke die Nostalgie. Aber die Fähre gibt’s noch. Der Verein für Heimatpflege hat sie vor dem Verschrotten gerettet und jetzt jede Menge zu tun, um sie wieder in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen und als Ausstellungsstück herzurichten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.06.2018 MDR
  • Folge 83
    Zwischen Mitte April und dem Johannistag ist Herbsleben bei den Thüringern in aller Munde – denn hier wird Spargel angebaut und das seit ungefähr 200 Jahren. Herbsleben war der Gemüsegarten des Gothaer Herzogtums, versorgte das nahe gelegene Erfurt. Es lebte und lebt gut damit. Also wird auch heute noch der Spargel gehegt und gefeiert – an diesem Wochenende mit einem speziellen Spargelfest. Dafür legen sich die Landfrauen mächtig ins Zeug und backen, was der Ofen hergibt. Zum Beispiel den Muskuchen. Manche sagen hier „Lackschuh-Kuchen“, weil er so schön glänzt, wenn er aus dem Backofen kommt. Die alten Kessel und die größten Töpfe holt der Feuerwehrverein raus, denn er kümmert sich fürs Fest um die Spargelsuppe. 300 Kilogramm Spargel müssen geschält, geschnippelt und gekocht werden. Mächtig Trubel herrscht an diesem Wochenende in Herbsleben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.06.2018 MDR
  • Folge 84
    Kurz nach der deutschen Wiedervereinigung erfuhren die Niederdorlaer, dass ihr Dorf nun der Mittelpunkt Deutschlands ist. Und diese geografische Mitte markiert seitdem stolz eine Kaiserlinde. Nur wenige Meter daneben – der nächste Grund für einen Besuch in Niederdorla: das „Opfermoor“. Das heißt völlig berechtigt so, es wird allerdings schon längst nicht mehr aktiv genutzt … Aus der Zeit der Germanen stammen die Tier- und auch Menschenknochen, die bei Torfabbauarbeiten in dem Gewässer gefunden wurden. Niederdorla bildet zusammen mit Langula und Oberdorla die Gemeinde Vogtei.
    Ein echter Vogteier ist auch Matthias Zeng, der eine Dachdeckerfirma hat und in seiner Freizeit noch höher hinaus will: mit seinem Ballon. 2014 holte er sich sogar den Weltmeistertitel. Platt sprechen können sie in „Nemmdorl“ auch weltmeisterlich. Und kochen sowieso. Als Nationalgericht wird das Vogteier Geschmink bezeichnet. Eine Art Auflauf mit Kartoffeln und Fleisch, der von Auswärtigen aber niemals Auflauf genannt werden sollte. Der Name Geschmink kommt vielleicht wirklich von dem Wort schminken, denn die obere Schicht sieht besonders knusprig, also besonders schön aus. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.06.2018 MDR

zurückweiter

Füge Unser Dorf hat Wochenende kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Unser Dorf hat Wochenende und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Unser Dorf hat Wochenende online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App