bisher 13 Folgen, Folge 1–13
1. … und der Streit ums Auto
Folge 1 (30 Min.)Welche Antriebsart ist beim Auto die beste, fragt sich Harald Lesch.Bild: ZDF und Thorsten EiflerEs ist zu schön, um wahr zu sein: Eine Welt, in der verstopfte Straßen der Vergangenheit angehören und die Fahrt ins Büro oder in den Urlaub so reibungslos verläuft wie nie zuvor.
Staus erzeugen nicht nur Frust, der Stillstand belastet auch die Umwelt und führt zu hohen wirtschaftlichen Kosten – effektive Lösungsvorschläge sind rar. Harald Lesch sucht nach neuen Wegen, wie wir uns entspannter, schneller und klimafreundlicher fortbewegen können.
Die Welt der Wissenschaft steht nie still und so entwickelt sich auch „Leschs Kosmos“ weiter und wird zu „Terra X Harald Lesch“. Die neue Doku-Reihe startet im Mai 2024 und zeigt die Relevanz von Wissenschaft und Technologie für unser aller Leben. Ob Klimawandel, künstliche Intelligenz, Energiekrise oder medizinische Revolutionen: Prof. Harald Lesch führt die Zuschauer mit Haltung und Humor durch komplexe Zusammenhänge, ordnet ein und zeigt, wie die Zukunft allen Herausforderungen zum Trotz gelingen kann. Harald Lesch geht raus aus dem „Elfenbeinturm der Wissenschaft“ und dorthin, wo Forschung erlebt und hinterfragt wird. Wissenschaft zum Mitreden- das ist „Terra X Harald Lesch“.
Den Auftakt macht eine Doppelfolge. Mit einem Thema, dass jeden täglich betrifft: Unsere Mobilitätsblechlawinen schlängeln sich durch unsere Städte, der Klimawandel zwingt uns dazu, Fortbewegung neu zu denken. Grund genug für Harald Lesch, ein junges Forscherteam zu treffen. Die Studierenden der Technischen Universität München (TUM) haben das reichweitenstärkste Elektroauto der Welt entwickelt. Das Team fuhr über 2.573 Kilometer mit nur einer Akkuladung. Harald Lesch macht den Faktencheck: Welcher Antrieb bringt uns in die Zukunft und wie wird sie aussehen, die Mobilität von morgen? Batterietechnologie gab es bereits vor über hundert Jahren in Fahrzeugen. Ein amerikanischer Autobauer setzte seinerzeit allerdings den Verbrennungsmotor durch. Wie kam es dazu? Und wie wirkt sich das heute aus?
Weil der Stillstand auf den Straßen ein weltweit verbreitetes Phänomen ist, rückt die massenhafte Immobilität von Menschen zunehmend in den Blick von Forschenden. Dass das Verursachen von Staus ein offenbar zutiefst menschliches Verhalten ist, bewies ein Forscherteam der japanischen Universität Nagoya. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ließen 22 Autos ohne jegliche Hindernisse im Kreis fahren und dabei ein Tempo von etwa 30 Kilometer pro Stunde einhalten. Aber schon nach einer Minute kommt die Kolonne ins Stocken. Das Experiment zeigt: es reichen wenige Faktoren, um einen Stau auszulösen. In der Forschung beobachtet man Tierschwärme, um herauszufinden, wie der Verkehr effektiver gelenkt werden könnte. Ist autonomes Fahren die Lösung und was könnten Menschen von Ameisen lernen?
Prof. Lesch trifft die Verkehrsforscherin Dr. Laura Gebhardt vom Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dabei klären sie unter anderem die Frage, was passieren muss, damit Menschen sich auf neue Technologien einlassen und ob Autos in unseren Städten abgeschafft werden sollten.
Spanien ist Vorreiter in Sachen Städteplanung: Wie viele Metropolen weltweit, hat auch Barcelona mit innerstädtischem Verkehr, Staus und Luftverschmutzung zu kämpfen. Ein Lösungsansatz sind die sogenannten Superblocks, verkehrsberuhigte Kieze/Viertel. Sie versprechen eine bessere Lebensqualität. Wie funktionieren die autofreien Zonen und lässt sich das auch auf Deutschland übertragen? In Berlin gibt es ebenfalls Bemühungen, die Stadt auch ohne Autos zu gestalten – ein Weg voller Hindernisse.
„Terra X Harald Lesch“ öffnet den Blick für die Möglichkeiten einer Mobilität, die den Menschen und das Klima in den Mittelpunkt rückt. Eine Reise, die nicht nur zeigt, was ist, sondern auch inspiriert, was sein könnte. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 21.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 18.05.2024 ZDFmediathek 2. … und die Zukunft des Reisens
Folge 2 (30 Min.)Harald LeschBild: ZDF und Kim Schwaner, [M] Brand NewUrlaub – die schönste Zeit im Jahr. Doch wie werden wir in Zeiten von Flugscham, Bahnchaos und Klimakrise an unsere Traumziele reisen?
Schnell ans Ziel kommen, um den Alltag hinter sich zu lassen, ist der Wunsch vieler Deutscher, wenn es um Urlaub geht. Kein Wunder, dass das Flugzeug 2023 weit vor der Bahn das beliebteste Verkehrsmittel für Urlaubsreisen war. Aber können wir uns das noch leisten?
Das erklärte Ziel der EU ist es, bis 2030 die Emissionen durch den Flugverkehr um 55 Prozent zu senken. Doch wie soll das gehen mit wieder steigenden Passagierzahlen? Sie zeigen: Ohne Luftfahrt läuft es nicht. Aber liegt die Zukunft des Fliegens nun im Wasserstoff, Strom oder doch in den sogenannten nachhaltigen Luftfahrttreibstoffen? Harald Lesch spricht mit Professorin Dr. Christiane Voigt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) über die Emissionen des Luftverkehrs und wie sie sich minimieren lassen.
Forschende arbeiten seit Jahren an Konzepten, um die Luftfahrt effizienter zu gestalten: Denn Kerosin sparen ist nicht nur gut für das Klima, sondern spart auch Kosten für die Airline. Auf der Suche nach Lösungen schauen Wissenschaftler längst nicht mehr nur in den Himmel, sondern auch in unsere Ozeane. Dort haben sie ein Tier entdeckt, mit dessen Hilfe sie bis zu 20 Prozent Kerosin einsparen wollen. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Ist es vielleicht doch möglich, das klimaneutrale Fliegen?
Aber es muss nicht immer das Flugzeug sein, das uns in den Urlaub bringt. Wer keinen Ozean überqueren möchte, könnte auch die Bahn nehmen. Man denke an den berühmten Orientexpress. Doch bei den Deutschen ist die Bahn als Transportmittel für den Urlaub abgeschlagen auf dem letzten Platz. Warum ist das so, und wie lässt sich das vielleicht wieder ändern? Die Regierung will Bahnfahrten bis 2030 verdoppeln. Doch es mangelt schon jetzt an Lokführern. Lässt sich der Fachkräftemangel mit automatisch fahrenden Zügen entschärfen?
In Japan testet man bereits selbstfahrende Versionen des extrem pünktlichen Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen. Auch die Schweiz ist berühmt für die Pünktlichkeit ihrer Züge. Dort gibt es seit den 80er-Jahren einen integralen Taktfahrplan. Was steckt dahinter, und lässt sich das auf Deutschland übertragen? Der geplante Deutschlandtakt soll Bahnfahren attraktiver machen.
Harald Lesch wagt den Blick in die Zukunft des Reisens und kommt zu einer grundsätzlichen Erkenntnis, die für uns alle gilt: Reisen kann so viel mehr sein, als nur schnell ans Ziel zu kommen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 28.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 18.05.2024 ZDFmediathek 3. … und die Macht der Pharmariesen
Folge 3 (30 Min.)Harald Lesch auf der Suche nach den Strategien der Pharmariesen: Warum fehlen in den letzten Jahren immer mal wieder dringend benötigte Medikamente zur Therapie von Krebs- oder HIV-Erkrankungen? Aber auch Fiebersaft und Antibiotika sind für Patienten teilweise einfach nicht in den Apotheken zu bekommen. Wie kann das sein?Bild: ZDF und Manuela Richter-Jähnig./Manuela Richter-JähnigDas Versprechen ist gewaltig: Die Pharmaindustrie entwickelt neue Therapien gegen die großen Geißeln der Menschheit. Und die Realität? Harald Lesch macht den Check. Medikamente retten Leben – dank der Pharmaindustrie. Aber worum geht es den Konzernen wirklich? Heilung oder Profit? Harald Lesch macht sich auf die Suche nach den Strategien der Pharmariesen. Wie hoch ist der Preis? Medikamente der Zukunft, die Innovationen der Pharmaindustrie, schüren große Hoffnungen. Selbst schwerste Krankheiten könnten bald ihren Schrecken verlieren: Mit neuen Therapien will man Volkskrankheiten wie Krebs, Herzinsuffizienz, Adipositas, Diabetes und seltene, bislang tödliche Krankheiten in den Griff bekommen.
Doch geht es hierbei ausschließlich um Heilung? Für die Industrie stehen riesige Gewinne im Raum – erst jüngst gelang dem dänischen Pharmahersteller Novo Nordisk mit den Abnehmspritzen „Ozempic“ und „Wegovy“ der Aufstieg zum europäischen Börsenstar. Doch wie gerechtfertigt ist der Hype um die „Wunderwaffen“ gegen das Übergewicht? Immer wieder kommt es in den vergangenen Jahren zu Lieferengpässen von Medikamenten. Beispielsweise fehlen 2023 Fiebersäfte für Kinder: Verzweifelte Eltern fahren von Apotheke zu Apotheke und kämpfen um die Arznei, die lange ohne Probleme zur Verfügung stand.
Aber auch wichtige Antibiotika, Medikamente zur Therapie von Krebs- und HIV-Erkrankungen, sind manchmal schlichtweg nicht zu bekommen. Wie kann das sein? Forschende untersuchen, wie Lieferengpässe im Detail zustande kommen, und welche Maßnahmen nötig wären, diese in Zukunft zu vermeiden. Doch die Lage ist komplex. Denn in den meisten unserer Pillen versteckt sich heute die „ganze Welt“. Harald Lesch geht auf Reise durch die Welt der Medikamente und trifft dabei auch den Bundesminister für Gesundheit, Prof. Dr. Karl Lauterbach, um ihm auf den Zahn zu fühlen. Wie könnte in Zukunft die medizinische Versorgung in Deutschland aussehen? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 23.07.2024 ZDF 4. … und die unterschätzte Klimachance
Folge 4 (30 Min.)Moore absorbieren doppelt so viel CO2 wie alle Wälder der Erde zusammen. Paludikulturen bieten die Chance, Landwirtschaft auf wiedervernässten Moorböden zu betreiben. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf betreibt eine weltweit einzigartige Messanlage, die den Emissionsaustausch von Paludikulturen erfassen kann. So können die Forschenden ihre Klimabilanz errechnen.Bild: ZDF und Tino Böcher./Tino BöcherIm Kampf gegen die Klimakrise wird eine Chance oft unterschätzt: die Natur. Mit ihrer Hilfe ließe sich die Katastrophe vielleicht noch verhindern. Hochwasser, Hitze, Dürren – die Folgen der Klimakrise spüren wir auch diesen Sommer. Intakte Ökosysteme können diese dämpfen und speichern gleichzeitig Unmengen an CO2. Bäume, Flussauen, Moore und unsere Ozeane – Prof. Harald Lesch entdeckt die Wunderwaffen der Natur. Wenn es um das Klima geht, reden alle davon, Bäume zu pflanzen. Begangene Umweltsünden wie zum Beispiel eine Flugreise in ferne Länder könnten wir kompensieren, indem wir zusätzlich Bäume pflanzten.
Doch wie sinnvoll sind solche Projekte wirklich? Es gibt nicht nur Wälder, in denen CO2 gespeichert und somit der Atmosphäre entzogen werden kann: Auch andere Landschaften wie Flussauen sind natürliche CO2-Senken. Dazu schützen sie uns gleichzeitig vor Hochwasser. Wir brauchen mehr von ihnen. Unerwartete Helfer dabei sind Biber. Durch die Biberdämme gestalten sich Landschaften neu. Doch der effizienteste CO2-Speicher an Land sind die Moore. Obwohl sie nur drei Prozent der Fläche bedecken, binden die Weltmoore doppelt so viel CO2 wie alle Wälder der Erde zusammen. Aber in Deutschland haben wir etwa 95 Prozent der Moore trockengelegt.
Wie kann eine Renaturierung gelingen? Nicht nur an Land brauchen wir natürliche Helfer: Die größte Kohlenstoffsenke der Erde sind die Meere. Sie binden rund einen Drittel der menschengemachten Emissionen – ein unverzichtbarer Puffer in der Klimakrise. Keine technische Errungenschaft kann da mithalten. Auch hier können wir anpacken – Aufforstung geht unter Wasser ebenso wie an Land. Forschende entwickeln neue Wege, um Seegraswiesen anzupflanzen. Harald Lesch durchforstet die Klimalandschaften der Welt, um zu verstehen, welche Mittel in der Natur bereitstehen, um unser Klima zu retten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 13.08.2024 ZDF 5. … und wie KI uns überwacht
Folge 5 (30 Min.)Harald Lesch auf Spurensuche: Wie stark beeinflusst die KI bereits heute unsere Welt?Bild: Bojan RitanKünstliche Intelligenz, die unsere geheimsten Wünsche erkennt, die uns beschützt – und bewacht. Welche neuen Möglichkeiten tun sich auf? Welche Gefahren? Die KI ist für uns da, immer und fast überall. Sie kennt uns, vielleicht sogar besser als wir uns selbst, und durchschaut die wahren Gefühle. In diesem Spannungsfeld spielt die fiktive ZDF-Serie „Concordia“. Harald Lesch prüft, wie viel davon bereits in unserer Welt angekommen ist. „Concordia“ ist der Traum der Stadt der Zukunft, in der alle sicher sind vor Kriminalität.
Können wir uns bereits heute mithilfe der KI schützen? Seit Jahren fallen Plätze der Innenstadt Mannheims durch eine überdurchschnittlich hohe Kriminalitätsrate auf. Eine 24-Stunden-Videoüberwachung könnte helfen. Doch damit individuelle Merkmale wie Geschlecht, Erscheinung oder Hautfarbe keine Rolle spielen, dürfen Gesichter von Personen nicht gescannt werden. Forschende suchen zusammen mit der Polizei nach einer Methode, die nicht die Persönlichkeitsrechte der Bürger verletzt. Ein spezielles Programm soll ausschließlich die Bewegungsmuster der Passanten analysieren.
Die Software muss lernen, zu erkennen, ob es sich noch um eine stürmische Begrüßung handelt oder bereits um einen eskalierenden Konflikt. Bei Letzterem soll die KI sofort Alarm schlagen. So der Plan. Doch wie trainiert man die KI? Und wie Erfolg versprechend ist das System? In der Serie „Concordia“ analysiert ein Überwachungssystem die Emotionen der Menschen – überwiegen Angst, Freude oder Trauer? Und in der Realität? Weiß die KI bald mehr über unsere Gefühle als wir selbst? KI-Systeme lernen bereits heute, Menschen auf vielfältige Weise zu erfassen – auch bis in ihr Innerstes.
Wissenschaftsteams beschäftigen sich beispielsweise mit „intelligenter Audioanalyse“ und dem sogenannten Affective Computing. Sie wollen herausfinden, wie mittels KI von unserer Stimme auf unsere Stimmung und Emotionen rückgeschlossen werden kann. Was lässt einen Redner besonders charismatisch erscheinen, und wie überzeugt man besonders gut sein Gegenüber? Zum Training der KI werden neben verschiedenen Stimmproben auch andere Kriterien erfasst, wie Puls, Gesichtsausdruck und Körperhaltung.
Auch die sogenannte Facial-Micro-Expression wird hinzugezogen, wenn sich für den Bruchteil von Sekunden unbemerkt Emotionen wie Ablehnung oder Zuneigung in der Mimik zeigen. Fatal – denn die entgleisenden Gesichtszüge zeigen unsere wahren Gefühle, die uns vielleicht nicht einmal selbst so bewusst sind. Doch was passiert, wenn einzelne KIs mit ihren Fähigkeiten miteinander vernetzt werden zu einer Art Super-KI oder „Artificial General Intelligence“? Google oder Microsoft kündigen bereits an, vernetzte KI-Systeme zu entwickeln, die sich gegenseitig korrigieren und steuern – ohne Zutun von Menschen und deren Kontrolle.
Wird es eine Super-KI geben, die in der Lage wäre, Entscheidungen und Schlüsse unabhängig von ihren menschlichen Nutzern zu ziehen – autonom, ohne Aufforderung oder sogar gegen den erklärten Willen? Harald Lesch beleuchtet auch die Hintergründe, warum Politik und Gesellschaft jetzt gefordert sind, verbindliche Regeln zu KI aufzustellen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 17.09.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Do. 12.09.2024 ZDFmediathek 6. … und was vom Atomausstieg bleibt
Folge 6 (30 Min.)Creative abstract nuclear power fuel manufacturing, disposal and utilization industry concept: 3D render illustration of the group of stacked yellow metal barrels, drums or containers with poison dangerous hazardous radioactive materials in the industrial storage warehouse with selective focus effectBild: depositphotosDie Diskussion um die Atomkraft ist zurück, doch der Elefant im Raum bleibt oft unerwähnt. Denn ob Ausstieg oder Wiedereinstieg, eine Frage bleibt: Wohin mit dem hoch radioaktiven Abfall? In Zeiten der Klimakrise wirkt die Atomkraft für viele wieder attraktiv. Doch allein die Frage nach einem Endlager scheint schwer lösbar: Einer neuen Studie zufolge könnte es in Deutschland noch rund 40 Jahre dauern, bis überhaupt ein Standort feststeht. Diese Folge von „Terra X Harald Lesch“ beschäftigt sich mit einem der drängendsten Probleme unserer Zeit, das trotz seiner Brisanz oft aus dem Fokus rückt.
Denn nachdem im April 2023 das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet wurde, werden bis zu 27.000 Kubikmeter hoch radioaktiver Abfälle übrig bleiben. Die Überreste strahlen teils noch Hunderttausende Jahre lang. Harald Lesch nimmt die Zuschauer mit in das Felslabor Mont Terri in der Schweiz. Dort will er wissen: Wie lösen unsere Nachbarn das Problem? In der Schweiz soll die Entscheidung über einen Endlager-Standort bereits 2031 fallen.
In Deutschland dagegen könnte es einer neuen Studie zufolge erst 2074 so weit sein. Und erst danach könnte mit dem Bau der nötigen Infrastruktur begonnen werden. Verpasst Deutschland durch den Atomausstieg etwas? Immerhin setzen andere Länder nach wie vor auf Atomkraft. Und Technologien wie Mini-AKWs, Schnelle Brüter und Transmutation versprechen mehr Effizienz und weniger Müll. Doch selbst bei aller Technologieoffenheit gilt: Das Müllproblem bleibt. Dabei dachte man hierzulande schon in den Siebzigerjahren, man hätte eine passende Lösung für stark strahlenden Abfall gefunden: Ein Salzstock nahe Gorleben in Niedersachsen sollte auf seine Eignung als Endlager geprüft werden.
Doch das Vorhaben, dort ein nukleares Entsorgungszentrum zu errichten, löste heftige Proteste aus. Als ein Zwischenlager für hoch radioaktiven Müll eingerichtet wird und Castor-Transporte anrollen, kommt es zu extremen Auseinandersetzungen, die zum Teil noch bis heute nachwirken. 2020 scheidet der Salzstock Gorleben aufgrund neuer geologischer Kriterien schließlich als Standort aus.
Während in Deutschland die Suche nach dem Endlager weitergeht, hat ein anderes Land längst Tatsachen geschaffen. Finnland steht kurz davor, als erstes Land weltweit ein Endlager in Betrieb zu nehmen. Warum gelingt den Finnen, womit wir uns so schwertun? Harald Lesch beleuchtet die Herausforderungen der Endlagersuche und zeigt, wie dringend wir eine Lösung finden müssen. Denn eines ist klar: Keine Lösung ist beim Thema Atommüll wirklich keine Lösung. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 22.10.2024 ZDF 7. … und wie wir den Hunger der Welt besiegen
Folge 7 (30 Min.)Der größte Supermarkt des Planeten ist die Erde selbst. Doch sie ist nur bis zu einem gewissen Grad belastbar. Harald Lesch zeigt die neun planetaren Grenzen. Sind sie schon überschritten?Bild: Thomas BresinskyDie wachsende Weltbevölkerung benötigt eine immer größer werdende Menge an Lebensmitteln. Gleichzeitig zwingt uns der Klimawandel, die Produktion von Nahrungsmitteln neu zu denken. Es müsste doch möglich sein, die Menschheit zu ernähren und trotzdem Ressourcen der Erde zu schonen – aber wie? Harald Lesch macht sich auf Spurensuche und schaut, welche Ideen die Wissenschaft für die weltweite Landwirtschaft von morgen hat. Indoorfarming ermöglicht eine Nahrungsmittelproduktion, die völlig von der Natur entkoppelt ist. Wie in einer Fabrik wächst dort Gemüse auf mehreren Etagen und engstem Raum bei künstlichem Licht und optimalen Temperaturen.
Geerntet wird ganzjährig. Nichts wird dem Zufall überlassen, deshalb wird in der „Gemüsefabrik“ auch alles möglichst steril gehalten, um keine Krankheiten oder Schädlinge einzuschleppen. Jetzt wagen sich Forschende auch an Getreide heran: Weizen soll in Zukunft auch in den Indoorfarmen gedeihen. Das wäre ein großer Fortschritt für die Ernährung der Welt. Allerdings, so einfach ist es nicht, die geeigneten Weizenpflanzen zu finden und für sie optimale Bedingungen zu schaffen. Und dann wäre da noch das Problem mit dem riesigen Energieverbrauch. Auch die klimaschonende Fleischproduktion haben Forschende im Visier.
Bei der Verdauung setzen Rinder beispielsweise große Mengen an Methan frei. Wie lässt sich die Bildung des extrem klimaschädlichen Gases effizient reduzieren oder vielleicht sogar vermeiden? Hilfe könnte aus dem Meer kommen. Um die Klimabilanz von Rindfleisch zu verbessern, kommt es auch darauf an, welches Fleisch wir essen. Und welches wäre aus wissenschaftlicher Sicht am besten? Bleibt die Frage: Schmeckt es auch? Harald Lesch geht der Frage nach, wie wir in Zukunft genug Nahrungsmittel produzieren und gleichzeitig klimaschädliche Emissionen reduzieren können. Sogar die viel kritisierte Rinderzucht könnte bei der Reduktion von CO2 in der Atmosphäre helfen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 05.11.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Do. 31.10.2024 ZDFmediathek 8. … und die Zukunft unserer Landwirtschaft
Folge 8 (30 Min.)Hopfen, Hefe, Braugerste in Form von Malz und Wasser braucht man zum Bierbrauen. Harald Lesch zeigt, in welcher dieser Zutaten sich Gentechnik „versteckt“.Bild: ZDF/Thomas BresinskyOhne Bauern kein Brot, kein Gemüse, kein Fleisch – und doch fühlen sich die Landwirte mit ihren Problemen in Deutschland oft nicht gesehen. Was hilft gegen die Agrarkrise? Deutsche Landwirte ächzen unter ständig neuen Verordnungen, zunehmender Konkurrenz auf dem Weltmarkt und gleichzeitig dem Klimawandel, der mit extremem Wetter die Produktion erschwert. Harald Lesch sucht nach Lösungen, um unsere Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Im Dürresommer 2018 hatten die Landwirte mit Einbußen von bis zu 30 Prozent der Getreideerträge zu kämpfen.
Im Jahr 2024 gibt es ein anderes Extrem – zu viel Regen. Das setzt beispielsweise den Kartoffelpflanzen zu: Pilzerkrankungen sind die Folge und damit wiederum Ernteausfälle. Das spüren auch wir Verbraucher an der Supermarktkasse. Forschende untersuchen, wie unsere Kulturpflanzen auf das durch den fortschreitenden Klimawandel voraussehbare Extremwetter der Zukunft reagieren. Auf einem Versuchsfeld wird zum Beispiel Mais angebaut und unterschiedlichen Nässeszenarien ausgesetzt. Wie reagieren die Pflanzen auf die verschiedenen Bedingungen? Auch Untersuchungen zu Hitzestress und Trockenheit sollen Klarheit bringen.
Ein Ergebnis ist bereits absehbar: Viele unserer bisherigen Ackerpflanzen werden in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Probleme bekommen. Und nun? Eine Möglichkeit: Wir stellen uns um – auf Südfrüchte wie Aprikosen, Ananas und Physalis. Oder auch Exotischeres wie Erdnüsse, Augenbohne, Sesam und Schwarzkümmel. Doch so einfach ist das für die Landwirte nicht. Eine andere Möglichkeit: Wir nutzen die Errungenschaften der Gentechnik.
Die sogenannte Genschere CRISPR/Cas9 kann Gene zielgenau verändern. Eine Revolution, denn so lassen sich Eigenschaften einer Pflanze gezielt verbessern. Deutsche Lieblingsnutzpflanzen könnten so vielleicht trotz des Klimawandels weiterhin angebaut werden. Allerdings – gentechnisch veränderte Pflanzen dürfen in Deutschland noch nicht angebaut werden. Harald Lesch zeigt, was Deutschland und die europäische Union bislang noch davon abhält, CRISPR/Cas9 zu nutzen, und warum Biertrinker eigentlich die Gentechnik begrüßen sollten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 26.11.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Di. 05.11.2024 ZDFmediathek 9. … und wie intelligent wir wirklich sind
Folge 9 (30 Min.)Was ist Intelligenz? Und wie hat sie sich in den letzten Jahren verändert? Harald Lesch geht diesen Fragen nach und zeigt, was unser Gehirn extrem beeinflusst.Bild: Henning Sliwa / ZDFDas Handy ist unser ständiger Begleiter: Im Durchschnitt 2,5 Stunden am Tag nutzen wir es. Hinterlässt dieser digitale Konsum Spuren in unserem Gehirn? Macht er uns dümmer? Jeder kennt IQ-Tests. Aber was ist Intelligenz eigentlich genau? Harald Lesch trifft auf dramatische Klischees, erstaunliche wissenschaftliche Ergebnisse und zeigt, was ein IQ-Test über die Kompetenzen eines Menschen wirklich aussagt. E-Mails, Messenger, Social Media, YouTube, die ganze schöne Welt des Internets vereint in einem einzigen handlichen Gerät. Durchschnittlich 88 Mal am Tag schenken wir dem Handy unsere Aufmerksamkeit.
Ein „Pling“ – und schon sind wir abgelenkt, unterbrechen meist unser Tun, egal, was es ist. Im Schnitt alle 18 Minuten. Das Telefonieren spielt dabei eine untergeordnete Rolle mit gerade mal sieben Minuten täglich. Ein wissenschaftlicher Test beweist, wie gravierend der Impact des Handys auf die Arbeit unseres Gehirns ist. An der Universität in Braunschweig gehen Forschende noch einen Schritt weiter: Dort nimmt man unter die Lupe, wie Lernen funktioniert. In welchen Teilen des Gehirns entfaltet sich Intelligenz, und welchen messbaren Einfluss haben Smartphone & Co.dort auf die Neuronen? Macht uns der digitale Konsum wirklich dümmer? Serien wie „The Big Bang Theory“ spielen mit dem Klischee, dass Intelligenz-Überflieger Nerds sind mit sozio-emotionaler Inkompetenz.
Wie viel Wahrheit steckt in diesem Mythos? Auf welche Kompetenzen legt man in der Arbeitswelt wirklich wert? Und was ist für unsere Gesellschaft in Zukunft relevant? Harald Lesch erläutert, warum wir den Begriff „Intelligenz“ neu denken sollten und welchen Umgang mit dem Handy die Wissenschaft empfiehlt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 07.01.2025 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 06.01.2025 ZDFmediathek 10. … und das Leben auf dem Supervulkan
Folge 10 (30 Min.)Harald Lesch macht sich am Golf von Neapel ein Bild von den Phlegräischen Feldern, einem unterirdischem Vulkangebiet, das bei einem Ausbruch die Dimension eines Supervulkans erreichen könnte – mit möglichen Auswirkungen auch auf uns in Deutschland.Bild: ZDF und Stefanie SonnentagEin Supervulkan rumort bei Neapel. Ein Ausbruch hätte katastrophale Folgen für ganz Europa. Einige Forschende warnen bereits. Wie kurz stehen wir vor dem Inferno? Harald Lesch reist zu den Phlegräischen Feldern, einem unterirdischen Vulkansystem, um sich ein Bild zu machen: Wie verlässlich sind die Vorhersagen der Wissenschaftler, und welche Vorbereitungen werden bereits getroffen, um gegen die Katastrophe gewappnet zu sein? Lavaströme, die alles unter sich vernichten, riesige Explosionswolken aus Asche, Gas und Gesteinspartikeln verdunkeln den Himmel und breiten sich in rasender Geschwindigkeit aus – so könnte ein Szenario im Falle eines Ausbruchs des Supervulkans aussehen.
Die Konsequenzen für Europa wären verheerend. Nach den größten Eruptionen in der Geschichte der Phlegräischen Felder vor 40.000 Jahren zogen Aschewolken bis nach Mitteleuropa und beeinflussten über Jahre das Klima und die Vegetation. Spätestens seit dem berühmten Ausbruch des Vesuv 79 nach Christus und dem Untergang von Pompeji sind die Gefahren durch Vulkanausbrüche tief in der Psyche der dort lebenden Menschen verankert. In der Bucht von Neapel wurde schon vor über 200 Jahren das erste Vulkanforschungsobservatorium der Welt gegründet.
Heute werden der Vesuv und die in direkter Nachbarschaft gelegenen Phlegräischen Felder vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) ganzjährig rund um die Uhr überwacht. Für den Ernstfall steht ein rotes Telefon bereit, mit dem das Signal zur Evakuierung gegeben wird. Allein im Kernbereich direkt über dem Supervulkan leben mehr als 300.000 Menschen. Harald Lesch fragt Forschende, warum es so schwierig ist, genaue Vorhersagen über den Ausbruch des Supervulkans zu treffen, und spricht mit Menschen, die ein Leben auf dem Vulkan führen. Wie groß ist die Gefahr wirklich? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 18.02.2025 ZDF 11. … und warum wir nach den Sternen greifen
Folge 11 (30 Min.)Dank neuster Technik blicken wir so tief ins All wie noch nie zuvor. Faszinierende Welten – doch es hat auch seinen Preis. Was hat das Universum mit uns zu tun? Das James-Webb-Weltraumteleskop zeigt uns den Kosmos in einem völlig neuen Licht. Die Bilder begeistern Millionen. Gleichzeitig konkurrieren Nationen und Privatunternehmen um die Macht im All. Prof. Harald Lesch zeigt die Chancen und Gefahren des Alls. Unser Alltag ist geprägt von Weltraumtechnik. Ob beim Geldautomaten, der täglichen Kommunikation oder unserem Medienkonsum. All das funktioniert nur dank Tausender Satelliten, die über unseren Köpfen kreisen.
Mehr als die Hälfte von ihnen gehört Elon Musk. Denn das All ist noch Niemandsland. Dort kann sich jeder austoben, der genug Geld, Mittel und Macht hat. Der Schatz, der aktuell heiß gehandelt wird, verbirgt sich in Asteroiden. Diese tragen Rohstoffe, die auf der Erde rar sind, wir aber so dringend brauchen, nicht zuletzt für die Digitalisierung und den Klimaschutz. Aber dort draußen lauern auch Gefahren. Denn unser Heimatstern, die Sonne, ist nicht so stabil, wie sie von der Erde aus scheint. Auf ihrer Oberfläche wüten Stürme aus Plasma. Und die Sonne ist aktuell so aktiv wie lange nicht mehr: 2024 waren Polarlichter sogar über Deutschland zu sehen.
Trifft uns ein Sonnensturm unvorbereitet, könnte das unser gesamtes Stromnetz lahmlegen mit Schäden in Milliardenhöhe. Manche Forschenden fürchten sogar das Ende unserer Zivilisation. Dank Weltraumtechnik könnte uns eine solche Katastrophe erspart bleiben. Doch die Raumfahrt bietet uns noch so viel mehr – sie zeigt uns unbekannte Welten und schenkt uns eine neue Perspektive auf unsere eigene Existenz. Prof. Harald Lesch reist in dieser Folge durch die Tiefen des Universums, auch auf der Suche nach unserem Platz darin – heute und in der Zukunft. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 18.03.2025 ZDF 12. … und die Medizin nach Maß
Folge 12 (30 Min.)Für eine bessere Diagnostik entwickelt die Professorin Ute Seeland einen neuen Fragenkatalog für Patientinnen und Patienten. Harald Lesch geht mit ihr die Fragen durch und ist überrascht, was man hier alles beantworten soll. Denn nicht nur das Geschlecht, sondern auch soziale und kulturelle Einflüsse können eine entscheidende Rolle bei Krankheiten und deren Behandlung spielen.Bild: ZDF und Christina SchraderUnsere Medizin ist auf das Standardmodell „Mensch“ zugeschnitten. Das hat erhebliche gesundheitliche Konsequenzen für alle, die dem nicht entsprechen. Brauchen wir eine neue Medizin? Männlich, weiß und mittelalt ist noch immer die Norm, darauf basiert unsere medizinische Versorgung. Verschleppte Diagnosen, falsche Behandlungen sind oft die Folgen. Harald Lesch zeigt, wie die Medizin sich revolutionieren müsste, um jedem gerecht zu werden. Medikamente wurden bis in die 1990er-Jahre ausschließlich an mittelalten Männern getestet, Frauen waren mit ihrem Zyklus viel zu kompliziert als Probandinnen.
Auch heute noch sind in medizinischen Studien Männer meist deutlich überrepräsentiert. Diagnosen erfolgen so oft auf Grundlage von typisch männlichen Symptomen, und die Dosierung von Medikamenten bezieht sich auf den Körper eines Mannes. In der Folge sterben Frauen häufiger an Herzinfarkt und Schlaganfällen, zudem leiden sie öfter unter Nebenwirkungen von Wirkstoffen. Doch dieses Problem ist kein reines Frauenthema, denn auch Männer würden von der individuelleren Medizin profitieren.
Schließlich spielen auch andere Faktoren wie beispielsweise das Alter eine entscheidende medizinische Rolle: Durch altersbedingte hormonelle Veränderungen erhöhen sich Risiken für Krankheiten, aber auch Medikamente wirken bei älteren Menschen anders. Zudem können soziale Faktoren die Gesundheit beeinflussen. Auch in Deutschland gilt leider immer noch: Armut macht krank. Beispielsweise kommt Diabetes Typ 2 bei Empfängerinnen und Empfängern von Sozialleistungen extrem häufig vor. Wie lässt sich dieses Problem lösen? Personalisierte Medizin könnte Leben retten.
Doch können wir uns diese „Luxusvariante“ überhaupt leisten? Halsen wir uns damit weitere, vielleicht unnötige Kosten auf? Oder ist der neue Ansatz im Gegenteil sogar geeignet, die Kosten zu senken, weil unnötige Behandlungen wegfallen und genauere Diagnosen gestellt werden können? Harald Lesch besucht die erste Vollzeitprofessorin Deutschlands für geschlechtersensible Medizin im Uniklinikum Magdeburg und diskutiert mit Expertinnen und Experten. Wie lässt sich medizinische Gerechtigkeit erreichen – und können wir uns das finanziell überhaupt leisten? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 15.04.2025 ZDF 13. …und Hund, Katze, Mensch
Folge 13 (30 Min.)Rund 10 Millionen Hunde und 15 Millionen Katzen leben in Deutschland. Manche Tierschützer stellen das Prinzip Haustier aber grundsätzlich in Frage. Haustier ist gleich Tierquälerei? Einige Hunde- und Katzenrassen leiden massiv unter den Folgen von Qualzucht. Denn obwohl Qualzucht in Deutschland verboten ist, bekommt man sie nicht in den Griff. Harald Lesch fragt: Werden wir der Verantwortung gegenüber unseren Vierbeinern wirklich gerecht? Chihuahua versus Dänische Dogge. Das Spektrum der verschiedenen Hunderassen ist riesig.
Allerdings: Die Zuchtmerkmale können für die Tiere extremes Leid bedeuten. So gibt es Rassehunde, die genetisch bedingt bereits in jungen Jahren an Knochenkrebs sterben oder andere, denen beim Sprung vom Sofa die Augen aus dem Schädel fallen können. Auch bei Katzen hat die Zucht erschreckende Formen angenommen: Rassekatzen, die taub und blind werden oder schwere Probleme beim Atmen haben. Obwohl der Tierschutz in Deutschland versucht, mit entsprechenden Gesetzen gegen die Qualzucht anzugehen, gibt es genügend Schlupflöcher für Züchter.
Steckt die Beziehung Mensch-Hund beziehungsweise Mensch-Katze in einer Krise? Der Hund gilt als „bester Freund des Menschen“, wobei vor allem der Mensch von dieser Freundschaft profitiert: Hunde, die Behinderten den Alltag erleichtern, die Epileptiker und Herzpatienten vor Anfällen warnen, die Krebs im Frühstadium erschnüffeln können – und die uns Menschen beim Artenschutz unterstützen. Auch die Katze steht den Menschen zur Seite, wenn auch ganz anders als der Hund: Katzen machen uns einfach glücklich.
Dazu reicht bereits das Anschauen eines Katzenvideos, das wiesen Forschende nach. Zudem sterben Katzenbesitzer seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen. Laut einer Schweizer Studie verbessert schon die Anwesenheit von Katzen in psychiatrischen Einrichtungen das Ergebnis der Behandlungen. Harald Lesch ist der jahrtausendalten Geschichte von Hund, Katze und Mensch auf der Spur und ordnet ihre heutige Beziehung ein. Wie kann das Zusammenleben zum Vorteil aller gelingen? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 13.05.2025 ZDF
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