bisher 26 Folgen, Folge 14–26

  • Folge 14 (43 Min.)
    Es war ein Gipfeltreffen der besonderen Art. 1984 trafen sich der enigmatische Pianist Krystian Zimerman und der charismatische Maestro Leonard Bernstein in Wien, um das zweite Klavierkonzert von Johannes Brahms aufzuführen. Trotz ihrer unterschiedlichen Temperamente – Bernstein als populärer Entertainer und Künstler, der oft das Medium Film nutzte, um ein breites Publikum zu erreichen, und Zimerman als öffentlichkeitsscheuer Perfektionist, der akribisch jede Nuance seines Spiels vorbereitet und nur selten über seine Kunst spricht – boten sie eine bezaubernde musikalische Sternstunde.
    Bekannt wurde Bernstein vor allem durch seine Arbeit als Dirigent des New York Philharmonic Orchestra und seine zahlreichen Aufnahmen und Aufführungen von Werken von Gustav Mahler und anderen Komponisten. Er war auch als Komponist tätig und schrieb eine Vielzahl von Werken, darunter die berühmte „West Side Story“. Er war ein wichtiger Verfechter der Musikbildung und gründete die „Young People’s Concerts“, eine Serie von Konzerten, die sich an junge Menschen richteten und ihnen klassische Musik näherbringen sollten.
    Krystian Zimerman gilt als einer der herausragendsten Pianisten seiner Generation und ist bekannt für seine hohen künstlerischen Ansprüche sowie seine Suche nach perfekter Klangqualität, weshalb er oft seine eigenen Flügel zu Konzerten mitbringt. In einem seiner seltenen Interviews spricht er erstmals in einer TV-Dokumentation ausführlich über die Hintergründe dieser Konzertaufzeichnung und warum die Zusammenarbeit mit Leonard Bernstein sein ganzes künstlerisches Leben veränderte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.06.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 17.06.2023 arte.tv
  • Folge 15 (42 Min.)
    Yehudi Menuhin gilt als das Wunderkind des vergangenen Jahrhunderts. Er wurde gefeiert und verehrt wie einst Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Violinkonzert Nr. 5 er für diese Aufzeichnung interpretiert. Nach vielen Jahren des Konzertierens und Reisens stellt der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs einen Wendepunkt für Menuhin dar. Er spielt vor alliierten Truppen, vor Soldaten und Verwundeten. Sein Konzert im befreiten Konzentrationslager Bergen-Belsen erschüttert den geschützten Wunderknaben. Menuhin beschließt, sein Leben und seine Musik der Versöhnung und dem Frieden zu widmen. Bereits 1947 kehrt er als erster jüdischer Musiker für ein Gastspiel zurück nach Berlin. Nur wenige Jahre älter, schlägt Herbert von Karajan einen völlig anderen Weg ein.
    Sein Leben ist geprägt von der Suche nach Perfektion und musikalischer Größe. Während der NS-Zeit baut Herbert von Karajan in Deutschland seine Karriere auf und wird zu einem der bedeutendsten Dirigenten der Nachkriegszeit. Dass solch unterschiedliche Lebensläufe musikalischen Sternstunden nicht im Wege stehen, belegt die Aufnahme aus dem Jahr 1966, meisterhaft in Szene gesetzt durch den preisgekrönten Spielfilmregisseur Henri-Georges Clouzot. Internationale Stars aus der Musikszene wie Anne-Sophie Mutter, Daniel Hope oder Hilary Hahn, aber auch Größen der Filmkunst wie Sunnyi Melles, August Zirner und Bruno Monsaingeon erzählen davon, wie dieses Zeitzeugnis, die einzige Zusammenarbeit der beiden Musiklegenden, heute auf sie wirkt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.06.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 24.06.2023 arte.tv
  • Folge 16 (43 Min.)
    Im Sommer 2020 feiern die Salzburger Festspiele ihren 100. Geburtstag. Zu den Mitbegründern des Festivals gehörten der Komponist Richard Strauss und sein Librettist Hugo von Hofmannsthal. Ihr populärstes Werk: die Oper „Der Rosenkavalier“. 1960 wurde das neu erbaute Große Festspielhaus in Salzburg mit dieser Oper eröffnet. Die Leitung hatte Herbert von Karajan. Die Produktion war ein so großer Erfolg, dass man beschloss, sie auf 35mm-Film aufzuzeichnen. Die Protagonisten waren unter anderem Elisabeth Schwarzkopf, die für viele in der Rolle der Marschallin bis heute als unerreicht gilt, sowie Anneliese Rothenberger.
    Auch beim Bau des Festspielhauses selbst war Karajan – ähnlich wie beim Bau der Philharmonie in Berlin – maßgeblich involviert. Er war es, der dem Architekten Clemens Holzmeister das Konzept der Cinemascope-Bühne schmackhaft machte und es gegen alle Widerstände durchsetzte. 55.000 Kubikmeter des Salzburger Mönchsbergs mussten abgetragen werden, um genug Platz für das Bühnenhaus zu haben.
    Bis heute ermöglicht das breite Bühnenportal ein Bühnenerlebnis im Kinoformat. Unter den Künstlern, die sich für die „Sternstunden der Musik“ die Oper von 1960 noch einmal ansehen, befinden sich der Dirigent Franz Welser-Möst und der Sänger Günther Groissböck, die 2014 an der letzten Inszenierung des „Rosenkavaliers“ in Salzburg mitgewirkt haben. André Heller schließlich erfüllt sich mit dem „Rosenkavalier“ einen langgehegten Traum: Die gegenwärtige Inszenierung an der Berliner Staatsoper läuft unter seiner Regie. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.07.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 29.07.2023 arte.tv
  • Folge 17 (43 Min.)
    An vielen Opernhäusern weltweit gehören Produktionen von Franco Zeffirelli bis heute zum Repertoire. Seine Inszenierung der „Bohème“, die 1963 auf die Bühne kam und 1965 auf Film aufgezeichnet wurde, ist zu einem solchen Klassiker geworden, dass die Wiener Staatsoper im Januar 2022 ihre 444. Aufführung gab. Für den schon früh sich zu seiner Homosexualität bekennenden Zeffirelli war der Erfolg dieser Inszenierung ungeheuer wichtig, bedeutete sie doch endlich auch in seinem Heimatland Italien Anerkennung, die er in London und New York schon längst hatte. Hört man seinen Namen, denkt man an Opern- und Filmkulissen von fast betäubender Opulenz. Ihre spektakulären Sets und erzählerische Lesbarkeit machen sie zeitlos und sprechen immer noch sowohl Musik- wie auch Filmliebhaber an.
    Zeffirellis Inszenierung dieser musikalischen wie filmischen Sternstunde fängt die zarte und melancholische Intimität der unglücklichen Liebesgeschichte im Pariser Künstlerleben des Fin de Siècle kongenial ein. Die Dokumentation zeigt Ausschnitte der Filminszenierung und macht in kurzen dokumentarischen Passagen die Geschehnisse dahinter fühlbar. Dabei stehen die emotionale und künstlerische Bedeutung des Moments im Mittelpunkt. Zu den Interviewpartnern gehören viele Stars heutiger Aufführungen der Inszenierung Zeffirellis, der 2023 einhundert Jahre alt geworden wäre. Die in jüngerer Vergangenheit gegen den Regisseur laut gewordenen Missbrauchsvorwürfe werden eingeordnet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.12.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 02.12.2023 arte.tv
  • Folge 18 (42 Min.)
    Ein epochales Traumpaar des klassischen Spitzentanzes: Rudolf Nurejew mit Margot Fonteyn in „Schwanensee“
    Eine Ballettikone des 20. Jahrhunderts und Revolutionär der Rolle des männlichen Tänzers: Rudolf Nurejew. Seine Choreographie für das Wiener Staatsopernballett und die Wiener Symphoniker ist eine der erfolgreichsten aller Zeiten. Nurejew will nicht länger nur Pas-de-deux-Partner sein und die Primaballerina Margot Fonteyn in die Luft stemmen, sondern ihr ebenbürtiger Gegenpart. Trotz des großen Altersunterschiedes manifestieren die beiden ihren Ruf als epochales Traumpaar des klassischen Spitzentanzes. Seine „Schwanensee“-Deutung ist ungewöhnlich: Er stellt den Männerpart und damit sich selbst in den Mittelpunkt des 1877 am Bolschoi-Theater in Moskau uraufgeführten Tanzmärchens von Peter Tschaikowsky: „Ich glaube, die Hauptperson ist der Prinz, nicht der Schwan, er ist nur sein Spiegelbild.“ Nurejew galt früh als das neue Ballettidol der Sowjetunion.
    Weltruhm erlangt er 1961, als er bei einem Gastspiel in Paris mit einem spektakulären Sprung über die Absperrung am Flughafen Le Bourget im Westen bleibt. Er arbeitet wie ein Besessener, nicht nur als Tänzer und Choreograph, sondern wird Ballettdirektor der Pariser Oper, Filmstar, spät gar Dirigent.
    Weniger göttlich ist seine Persönlichkeit jenseits der Bühne: Als Tänzer ist er arrogant, als Kompanie-Chef ist sein Führungsstil kompromisslos. Mit nur 54 Jahren stirbt er an Aids. Menschen aus Nurejews Umfeld und Tanzstars von heute, wie der Choreograph Eric Gauthier oder die Primaballerina Polina Semionova, kommentieren das Ereignis und geben persönliche wie künstlerische Einblicke in Nurejews Schaffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.12.2023 arte
  • Folge 19 (42 Min.)
    2003 fühlt sich Claudio Abbado nach seiner Krebserkrankung stark genug, wieder ein Orchester zu dirigieren. Für seine Rückkehr auf die Bühne wählt er Gustav Mahlers 2. Symphonie aus – die sogenannte „Auferstehungssymphonie“. Ein gigantisches Werk für ein Orchester der Superlative: Das Lucerne Festival Orchestra besteht aus ausgewählten Solisten, Orchester- und Kammermusikern, mit denen Abbado während seiner langen Karriere auf allen Bühnen der Welt musizierte. Es ist ein erlesenes „Orchester der Freunde“, das mit ihm seine Rückkehr ins Leben zelebriert. Diese Sternstunde beschäftigt sich mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Sinn der Liebe, der Freiheit und des Leidens.
    Themen, die sich sowohl in Mahlers Musik als auch im Schicksal und Charakter von Claudio Abbado wiederfinden. „Sterben werde ich, um zu leben“, so die Worte der Auferstehungssymphonie, die der von Krankheit gezeichnete Abbado bei diesem Konzert mit dem Chor mitsingt. Ein zutiefst emotionaler Moment im Leben des Dirigenten und in der Konzertgeschichte. Einige der Musiker, die in den Orchesterreihen dieses Konzerts saßen, lassen die ergreifende Stimmung dieser Sternstunde wieder aufleben: Renaud Capuçon, Emmanuel Pahud, Reinhold Friedrich und Antonello Manacorda erzählen über die Zusammenarbeit mit Abbado und über den Moment dieser einmaligen Interpretation von Mahlers Musik. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.01.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 20.01.2024 arte.tv
  • Folge 20 (42 Min.)
    Ihre Karriere mutet fast wie ein Märchen an: Aufgrund der Rassentrennung konnte sie in den USA nicht einmal ihr Studium am St. Louis Institute of Music beginnen, obwohl sie bereits mit 17 Jahren einen Radiowettbewerb gewonnen hatte. Sie wurde aufgrund ihrer Hautfarbe nicht aufgenommen. Vor diesem Hintergrund muss man ihre späteren Triumphe sehen: Ihren Durchbruch feierte sie in Bayreuth, wohin sie Wieland Wagner für seinen „Tannhäuser“ holte und wo die Presse sie als „schwarze Venus“ feierte und das Publikum sie 40 Mal vor den Vorhang klatschte.
    Die Rolle der Carmen – ihre Paraderolle – ist in der Perspektive heutiger Debatten nicht unproblematisch. Allzu leicht haftet ihr das Label „Femme fatale“ an, ohne zu reflektieren, dass schon diese Begrifflichkeit nicht der Realität, sondern einer Männerfantasie entspringt. Grace Bumbry, die diese Rolle mit bis dahin ungekannter Finesse interpretierte, hatte seinerzeit eine recht entspannte Haltung dazu: „Ich habe eine Make-up-Palette von Carmen bis Turandot. Man muss weiterdenken als nur die Hautfarbe, man muss überlegen: Wie mache ich diese Person glaubwürdig?“ Abseits der Bühne gab sich die Bumbry als Diva.
    Die Sternstunde nimmt Grace Bumbrys Carmen unter Karajan in den Fokus und gibt darüber hinaus viele Einblicke in ihr Leben und Arbeiten. Wegbegleiter und Musiker sprechen über ihre Zeit mit Grace Bumbry. Mit dem renommierten Gesangslehrer David Lee Brewer, der unter anderem Beyoncé coachte, besuchen wir zum letzten Mal ihre Wohnung in Wien. Die vollständige Oper „Carmen“ mit Grace Bumbry ist auf arteconcert abrufbar. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.06.2024 arte
  • Folge 21 (43 Min.)
    Als Dirigent formt Sergiu Celibidache die Berliner Philharmoniker von 1945 bis 1954 in über 400 Konzerten – anstelle des Chefdirigenten Wilhelm Furtwängler, der sich im Entnazifizierungsverfahren befindet. Als das Orchester nach Furtwänglers Tod nicht Celibidache zu dessen Nachfolger bestimmt, sondern Herbert von Karajan, zieht sich Celibidache tief gekränkt zurück und schlägt jede weitere Zusammenarbeit aus. Es dauert 38 Jahre, bis Sergiu Celibidache – mittlerweile eine lebende Legende – ans Pult der Berliner Philharmoniker zurückkehrt. Eine Begegnung, die auf die Bitten des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zustande kommt. Celibidache macht zur Bedingung, dass er doppelt so viele Proben wie üblich bekommt.
    Auf dem Programm: Anton Bruckners 7. Symphonie. Vor den Musikern bekennt Celibidache, dass die Berliner Philharmoniker eine „determinierende Rolle“ in seinem Leben gespielt hätten und er hier seine „ersten musikalischen und menschlichen Erfahrungen“ machen durfte. Neben Proben- und Konzertausschnitten kommen in dem Film zu Wort: Celibidaches Sohn Serge Ioan Celebidachi, Zeitzeugen der Berliner Philharmoniker, die Hornistin des Orchesters Sarah Willis, die junge französische Dirigentin Marie Jacquot, sein letzter Dirigierschüler Rémy Ballot und der rumänische Dirigent Cristian Măcelaru. Sie geben Einblicke in die Persönlichkeit, die Arbeitsweise und das Musikverständnis von Sergiu Celibidache. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.09.2024 arte
  • Folge 22 (43 Min.)
    Es ist ein breitgefächertes Programm, das sich Lang Lang 2003 für sein Solo-Debüt ausgesucht hat. Nach einer eher klassischen ersten Hälfte interpretiert er nach der Pause den chinesischen Komponisten Tan Dun, um mit der Don-Juan-Fantasie von Franz Liszt schließlich den halsbrecherischen Höhepunkt zu setzen. Bei all seinem Spiel bleibt Lang Lang dem Publikum stets nah. „Er macht es dem Publikum einfach, selbst denjenigen, die keine Ahnung von klassischer Musik haben“, beobachtet Körpersprachenexperte Stefan Verra. Auch das gefürchtete Meisterwerk „Réminiscences du Don Juan de Mozart“ von Franz Liszt spielt er scheinbar mühelos, mit ansteckender Begeisterung.
    Schon als kleiner Junge wird Lang Lang von seinem Vater zum Pianisten gedrillt: Der beste Klavierspieler der Welt soll er werden. Seine Mutter darf er nur selten sehen, damit sie ihn nicht vom Üben abhält. Als er zum Abschluss seines Carnegie-Hall-Debüts seinen Vater auf die Bühne bittet, um mit ihm zusammen über ein chinesisches Volkslied zu improvisieren, endet ein Lebensabschnitt – und ein neuer beginnt.
    Nicht nur für Lang Lang selbst, sondern auch für langjährige Weggefährten wie den Dirigenten Christoph Eschenbach, den Komponisten Tan Dun und seinen Lehrer Gary Graffman war dieses Konzert ein magischer Moment. Die US-amerikanische Pianistin Claire Huangci kennt Lang Lang ebenfalls seit jungen Jahren. Auch der Kanadier Bruce Liu kommt zu Wort; er gilt zurzeit als neuer Shooting Star am Klavier. Gemeinsam mit dem Audio Producer Christian Gansch und dem Körpersprachenexperten Stefan Verra ordnen sie Lang Langs legendären Rezitalabend rückblickend ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 16.11.2024 arte.tv
  • Folge 23 (43 Min.)
    Dirigent Sir Georg Solti war sich sicher: Die 1994 von ihm dirigierte „La Traviata“ am Royal Opera House in London gehört ins Abendprogramm der BBC. Diese reagiert und hebt die Oper live und zur besten Sendezeit ins Programm. Es ist vor allem die rumänische Newcomerin Angela Gheorghiu in ihrem Rollendebüt als Violetta, die Solti, die Senderchefs der BBC und schließlich das Publikum in ihren Bann zieht. Schnell spricht sich die Qualität der Inszenierung herum, sämtliche Vorstellungen sind bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Kurzfristigkeit von nur einer Woche Vorlauf stellt die BBC und das Opernhaus vor ungekannte Herausforderungen.
    Wegen der wenigen Vorbereitungszeit teilen sich zwei Kameraregisseure die drei Akte untereinander auf, auf eine filmgerechte Ausleuchtung wird verzichtet. Trotz all der Widrigkeiten gelingt der Kraftakt und „La Traviata“ live wird zur Sensation. Angela Gheorghius Violetta ist eine fragile und zugleich kraftvoll liebende Person. Frank Lopardo steht mit ihr als aufbrausender Alfredo Germont und Leo Nucci als dessen Vater auf der Bühne.
    Ein Trio, das die Zuschauerinnen und Zuschauer musikalisch wie visuell in die Liebesgeschichte hineinzieht. Mit Geräumigkeit und Opulenz gibt das Bühnenbild dafür den passenden Rahmen. Es lädt zu einem Blick in die Pariser Oberschicht des 19. Jahrhunderts ein, ohne kitschig zu sein. Angela Gheorghiu und Frank Lopardo, einst in den Hauptrollen, werfen einen Blick zurück auf den wegweisenden Moment. Eine frische Einordnung der Inszenierung wagen unter anderem der Musikkritiker Nick Sternitzke und die Autorin und Prostituierte Salomé Balthus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 23.11.2024 arte.tv
  • Folge 24 (43 Min.)
    Der Name Arturo Benedetti-Michelangeli ist bis heute untrennbar mit dem G-Dur-Klavierkonzert von Maurice Ravel verbunden.
    Der Name Arturo Benedetti Michelangeli ist bis heute untrennbar mit dem Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel verbunden. Wie Michelangeli beispielsweise die Trillerketten so artikuliert, dass die Illusion entsteht, als könne man auf der Klaviatur wie auf einem Streichinstrument von einem Ton zum nächsten hinübergleiten, ist bisher unerreicht. Gleichzeitig ist Michelangeli ein großes Mysterium: Er war für seine zahlreichen Absagen berühmt-berüchtigt. Kleinste Unstimmigkeiten am Instrument, eine kleine Änderung des Raumklimas von Probe zu Konzert reichten aus, um eine Aufführung platzen zu lassen. Sein Ruf, als einer der größten seiner Zunft, ist unbestritten.
    Pianistenlegende Krystian Zimerman erinnert sich an seinen künstlerischen Austausch mit Michelangeli. Für Pierre-Laurent Aimard ist er als Magier der Akustik eine erklärte Inspirationsquelle. Serge Celebidachi, der Sohn von Sergiu Celibidache, gewährt Einblicke in die besondere Künstlerfreundschaft der beiden Perfektionisten. Während sich Marina Baranova in Bayern auf die Suche nach Michelangelis Flügel macht, erinnert sich Cord Garben, Michelangelis Produzent, an die nicht immer einfache Zusammenarbeit. Jazzmusiker Stefano Bollani, ein Bewunderer von Michelangeli, zeigt die Inspiration Ravels durch den Jazz auf. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 15.03.2025 arte.tv
  • Folge 25 (42 Min.)
    Es ist ein besonderer Moment im Leben der weltberühmten Sängerin und Klavierspielerin Nina Simone (1933–2003): Sie ist gerade Mutter geworden, in den USA hat sie sich den Protesten der Bürgerrechtsbewegung gegen den Rassismus und die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung angeschlossen. Simone hofft, dass ihre Stimme Teil der Veränderung der Situation in den USA der 1960er sein kann. Doch ihre Texte und ihr Auftreten gelten in den USA als unbequem, im Süden der USA wird sie teils boykottiert. Der Wechsel ihres Plattenlabels – aus den USA zum niederländischen Label „Philips Records“ – führt zu einem TV-Konzert, mit dem sie ein Millionenpublikum erreicht. Entlang des Konzerts, das in schwarz-weiß aufgezeichnet wurde, erzählt der Film von Simones Anfängen in der Musik, wie sie von der Klassik zum Jazz kam.
    Dabei geht es auch um ihren Mut und unerbittlichen Kampf für Gleichberechtigung und Freiheit. Mit „Tomorrow ist my turn, no more doubts, no more fears“ (1965) macht sich Nina Simone ein Stück von Charles Aznavour zu eigen – in seiner Mischung aus Resignation und trotziger Hoffnung ein Höhepunkt in einem höchst intensiven Konzert. Der Film lässt den Auftritt aus heutiger Sicht Revue passieren. Interviewpartnerinnen wie die Pianistin Gabriela Montero oder die Singer-Songwriterin Angélique Kidjo machen deutlich, wie wichtig Zivilcourage, Authentizität und Emotionalität auf der Bühne sind und wie das Vermächtnis von Nina Simone bis heute nachwirkt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.04.2025 arte
  • Folge 26 (43 Min.)
    „Klassische“ Musik für das Techno-Zeitalter: Die erste Aufführung von „Recomposed“ fand in Berlins legendärem Techno-Mekka, dem Berghain, statt und toppte die iTunes-Klassik-Charts in 22 Ländern, darunter Deutschland, die USA und das Vereinigte Königreich. Bis heute wurde das Stück, das Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gekonnt auseinandernimmt und neu zusammensetzt, mehr als 450 Millionen Mal gestreamt und als Filmmusik für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen – darunter die Serie „Bridgerton“ – verwendet.
    Max Richter, der als Filmmusik-Komponist (zum Beispiel für „Waltz with Bashir“) oder mit Electro-Pop-Acts wie The Future Sounds of London berühmt wurde, bekannte, dass er Vivaldis Werk zwar liebe, es aber nicht mehr hören könne, weil es überall zu hören wäre: in Warteschleifen, im Supermarkt, in Fahrstühlen. Als er sich die Partitur ansah, erkannte Richter die Berührungspunkte zwischen Vivaldis barocker Sprache und seiner eigenen. Vivaldis Werk basiert stark auf Mustern – typisch für die Barockmusik seiner Zeit – er erzeugt seine Effekte durch die Gegenüberstellung von kontrastierendem Material – ähnlich wie Post-Minimal und elektronische Clubmusik.
    Zusammen mit Stargeiger Daniel Hope, dem Orchester l’arte del mondo und Werner Ehrhardt als Dirigent kommt es 2014 zur Inszenierung für die Kamera im Funkhaus in Berlin. Die „Sternstunde“ stellt das Konzert in den Mittelpunkt und erzählt mit Daniel Hope, der Klassik-Influencerin Esther Abrami, dem jungen Orgel-Star Anna Lapwood, dem Kult-Musiker Malakoff Kowalski auch, wie Barockmusik heute aufregend anders und neu interpretiert werden kann. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.06.2025 arte

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