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  • Original-TV-Premiere Mi. 14.03.2018 SRF 1
  • Trotz massiver Einschüchterung der Oppositionellen durch den Staatsapparat wurden aus vielen Regionen Demonstrationen gemeldet – von Wladiwostok im Osten bis Kaliningrad im äussersten Westen. Selbst in Putin-treuen Provinzregionen protestierten Menschen. Diese Ereignisse markierten eine Wende im politischen Betrieb des Landes. Immer mehr Russen scheinen den Stillstand im Land und die Korruption satt zu haben. Berühmtester Kopf der Opposition ist Alexej Nawalny. Er ist kein klassischer Politiker: Er war nie Parlamentsabgeordneter, seine Partei des Fortschritts ist nicht einmal offiziell registriert, und er hat bislang 16 Gerichtsverfahren durchlaufen, wurde zweimal auf Bewährung verurteilt und verbrachte mehrere Wochen in Untersuchungshaft.
    Doch Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft haben sich entschlossen, als Wahlkampfhelfer aktiv für eine Veränderung in Russland einzutreten. Auch die kürzlich auf den Plan getretene Xenia Sobtschak, die bislang eher als Fernseh-Entertainerin und Putin-Ziehkind bekannt war, ist Teil des Films. Beide Kandidaten sind durchaus umstritten. Der Autor erzählt direkt und unmittelbar aus dem Inneren der russischen Oppositionsbewegung und trifft Menschen, die sich trotz Drangsalierungen, Polizei-Gewalt oder Verhaftungen politisch engagieren. Es sind bewegte Monate vor der Präsidentschaftswahl. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 14.03.2018 SRF 1
  • Der Dokumentarfilm zeigt Aufnahmen, die ausländischen Medien seit der Invasion russischer Truppen in die Ukraine nur noch schwer zugänglich ist. Die interviewten Familien aus der Region Pskow im Nordwesten Russlands sind in einen Krieg verwickelt, den man gemäss der russischen Staatspropaganda nicht als solchen bezeichnen darf. Aus finanziellen oder ideologischen Gründen haben diese Familien Söhne, Brüder oder Ehemänner in einen sogenannten «Bruderkrieg mit einem anderen slawischen Volk» geschickt.
    Nach ihrer Rückkehr von der Front oder zwischen zwei Einsätzen berichten die Soldaten von ihren schrecklichen Erlebnissen bei der «militärischen Spezialoperation», die ihnen von Putin als Befreiung der angeblich vom faschistischen Regime der Ukraine unterdrückten Bevölkerung präsentiert wurde.
    Im wahren Kriegsgeschehen offenbarten sich den russischen Soldaten die Lügen der Propaganda und die mangelnde Vorbereitung ihrer Armee. Und sie erlebten, wie auf Befehl ihrer Vorgesetzten Kriegsverbrechen an ukrainischen Zivilisten verübt wurden. Bei ihrer Rückkehr sind sie von den tatsächlichen Verhältnissen an der Front schockiert, stecken aber auch voller Zweifel darüber, was sie überhaupt in der Ukraine zu suchen haben und wie der Krieg ausgehen wird. «Ich glaube, ehrlich gesagt, dass wir verlieren», so die desillusionierte Feststellung eines jungen Soldaten nach seiner Rückkehr in die heimische Garnisonsstadt Pskow. Manche geben das Scheitern des Putin-Regimes zu, andere finden Rechtfertigungen für diesen verhärteten Konflikt und stehen weiterhin unter dem Einfluss der offiziell verbreiteten Propaganda.
    Die Dokumentation zeigt eine russische Gesellschaft mitten in der Identitätskrise. Sie verfolgt die Entwicklung der Familien seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn der russischen Offensive. Der Autor der Dokumentation muss aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 19.02.2023 SRF 1
  • Die Fohlen werden auf Eis und Schnee geboren und müssen vom ersten Lebenstag an Minustemperaturen von – 40° Celsius und mehr ertragen. Die 48-jährige Züchterin Irina Vinokurova reitet täglich bis zu 30 Kilometer in die Taiga, um fohlende Stuten oder kranke Tiere aufzuspüren und ins Lager zu bringen, um Weidegründe zu suchen oder Wölfe zu jagen.
    12 000 Kilometer weiter westlich liegt der Kaukasus, das höchste Gebirge Europas. Auf den Almen und in den Tälern des Nordkaukasus wird seit Hunderten von Jahren eine der besten Gebirgspferderassen überhaupt gezüchtet – die Kabardiner. Die Tiere zeichnen sich durch enorme Kondition sowie grosse Trittsicherheit und Rittigkeit in unwegsamem Gelände aus. Der 55-jährige Moussa hat den Sommer als Berghirte auf einer 3500 Meter hoch gelegenen Sommerweide verbracht. Mitte Oktober sind die Tage kurz und die Nächte kalt geworden. Jetzt steht den 300 Hengsten, Stuten und Fohlen ein 70 Kilometer langer, gefährlicher Abstieg ins Tal bevor. Ausgerechnet am Vorabend des Aufbruchs kommt der Wintereinbruch mit Schnee, Kälte und Nebel. (Text: SRF)
  • Wohl nirgends sonst in Russland ist der Pferdesport so vielfältig wie in Moskau: Wettkämpfe, Leistungsschauen und Paraden werden rund ums Jahr abgehalten. Der Kavallerist Dima ist dabei, wenn sich im Kreml Putins berittene Garde mit Pferdeballetten die Gunst der Zuschauer erobert. Im Moskauer Hippodrom wetteifern Russlands Züchter um die besten Wertungen für ihren Nachwuchs. (Text: SRF)
  • Seit vielen tausend Jahren züchten die Völker der asiatischen Steppen schnelle und ausdauernde Pferde. Skythen, Mongolen oder Turkvölker – sie alle benötigten zähe Reittiere. Um zu jagen, Vieh zu hüten und Kriege zu führen, die sie halb Europa überrennen liessen. In der russischen Republik Tuwa, an der Grenze zur Mongolei, sind Pferde bis heute unerlässlicher Bestandteil des kulturellen Selbstverständnisses. Viele Tuwiner sehen sich immer noch als furchtlose Steppenreiter und messen sich mit anderen an Pferderennen. 3000 Kilometer weiter westlich, am Fusse des Ural, liegt die Republik Baschkortostan, eine der fruchtbarsten Regionen innerhalb der russischen Föderation. Trotz des natürlichen Reichtums lebt die Bevölkerung oft unter einfachsten Bedingungen. Hier sind die Pferde genügsame Arbeits- und Nutztiere: Ackergäule, aber auch Fleisch- und Milchlieferanten. (Text: SRF)
  • Die einst treuen Diener des Menschen sind zu streunenden Aussenseitern und Tunichtguten geworden, die Zäune einreissen, Gemüse und Kartoffeln stehlen und sogar Menschen angreifen. Gerade noch so geduldet. Eigentlich eine Plage. Nur die alte Baba Lusja kümmert sich um die Tiere und hat ihr Vertrauen gewonnen.
    1300 Kilometer weiter südlich liegt St. Petersburg, Russlands Tor zum Westen. Politische, kulturelle und soziale Neuerungen – oft hatten sie ihren Ursprung in dieser Stadt. Und so ist es vielleicht kein Zufall, dass die junge Petersburgerin Masha Samarina ausgerechnet hier eine moderne Pferdelehre pflegt, die ohne jede Gewalt auskommt. Masha begreift ihr Pferd Prince als Freund und Spielgefährten, den sie vor allem verstehen lernen will. Auf ihrem Hof Dar sind Pferde hochgeschätzte Gäste, zur ernsthaften Arbeit verpflichtet werden hier nur die usbekischen Gastarbeiter.
    Das Filmteam hat einen Sommer lang Russlands Norden bereist und ist auf Pferde und Menschen gestossen, die einander erstaunlich gleichberechtigt begegnen. (Text: SRF)
  • Der Orlow-Traber war das Pferd der russischen Aristokratie. Ab dem Jahr 1775 systematisch gezüchtet prägt diese Rasse bis heute die russische Pferdezucht. Das älteste Gestüt des Landes blickt auf eine stolze Geschichte zurück, in der Gegenwart jedoch ist der Bedarf an Trabern auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Staatliche Unterstützung, um die riesige Anlage zu erhalten, fehlt. Dennoch ist das Zucht- und Ausbildungszentrum beliebt. Die 23-jährige Nastia Kafidow beendet hier ihre Ausbildung zur Pferdewirtin mit Schwerpunkt Sulkyfahren. Bald will sie ihr Glück in einem der wenigen verbliebenen Turnierställe versuchen.
    Die südrussischen Steppen sind Heimat der Don-Kosaken. Fast fünfhundert Jahre lang waren die legendären, goldschimmernden Don-Pferde ihre engsten Partner in Kriegs- und Friedenszeiten. Heute ist die Rasse vom Aussterben bedroht. Die Kosaken selbst haben in der Geschichte stets eine wechselvolle Rolle gespielt. Heute sind sie dabei, einen neuen Platz in der russischen Gesellschaft zu finden. (Text: SRF)
  • Vier spektakuläre Regionen stehen stellvertretend für Russlands versteckte Paradiese. Den westlichsten Zipfel Russlands bildet die Exklave Oblast Kaliningrad zwischen Litauen und Polen und die vor ihrer Küste liegende Kurische Nehrung: ein schmaler Landstreifen, der in die Ostsee ragt. Für Zugvögel ist die Nehrung Rastplatz auf ihren Reisen zu den Brutgebieten im Norden und zu den Winterquartieren im Süden. Hier befindet sich auch die älteste ornithologische Forschungsstation der Welt.
    Im fernen Osten auf Kamtschatka liegt der Kurilensee, ein Paradies für die grössten Braunbären der Welt. Zur Zeit der Lachswanderung finden sie Nahrung im Überfluss. Eine engagierte Anti-Wilderer-Einheit schützt die etwa 500 Bären. Hoch im Norden in einer Wüste aus Eis leben die Rentierherden der Nenzen. Seit Jahrhunderten sind die Huftiere und die nomadisch lebenden Menschen bestens an die extremen Bedingungen auf der Halbinsel Jamal angepasst. Im Süden begrenzt der mächtige Kaukasus das Land. Die uralten Bergwälder in Nordossetien bieten ideale Lebensräume für Europas grösste Ur-Rinder, die Wisente. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 21.12.2020 SRF 1
  • Russlands einzigartige Meereswildnis, das Ochotskische Meer, ganz im Osten des Landes gelegen, ist von Extremen geprägt: Sind die Winter noch so eisig und karg, dass die Tierwelt ums Überleben kämpft, scheint die Natur im Sommer ein Fest zu feiern und das Leben explodiert.
    Auf der nordjapanischen Insel Hokkaido sind die Winter verhältnismässig kurz. Bereits im Februar beginnt hier das Eis in den Flüssen zu schmelzen. Zeit für die etwa Tausend Mandschurenkraniche, sich zu paaren. Diese grössten aller Kraniche geniessen in Japan besonderen Schutz, da sie als Vögel des Glücks verehrt werden.
    Tausend Kilometer nördlich ist das Ochotskische Meer zu dieser Zeit noch mit Packeis bedeckt, vom Frühling keine Spur. Doch der Schein trügt, denn unter dem Eis verbirgt sich einer der grössten Reichtümer dieses Meeres: riesige Seelachsschwärme. Als eines der fischreichsten Meere weltweit lockt das Ochotskische Meer nicht nur Hochseeschiffe an, die hier täglich jeweils bis zu 300 Tonnen Seelachs fangen und verarbeiten, sondern auch Möwen, denn auch für sie ist die Seelachsfischerei ein gigantisches Fest.
    Der Winter hat die Halbinsel Kamtschatka bis Mitte April fest im Griff. Nur im Tal der Geysire spriesst frisches Gras aus dem Boden und die Braunbären verlassen früh ihre Winterquartiere, ist die Gegend doch sozusagen ein gemütliches Wohnzimmer inmitten einer Eiswüste. (Text: SRF)
  • Im Winter herrschen am Nordrand des Meeres Temperaturen bis unter minus 40 Grad Celsius. Und doch sind zahlreiche Tierarten hier beheimatet, die sich den klimatischen Bedingungen über Jahrtausende angepasst haben. Darunter der Braunbär Kamtschatkas. Er verbringt einen Grossteil der langen Wintermonate in seiner Höhle.
    Vereinzelt leben auch Menschen am Ochotskischen Meer: Die Koryaken sind das indigene Volk dieser Region. Als Nomaden ziehen sie an der Seite von Rentieren durch die Tundra. Rentiere bieten den Koryaken Nahrung, Wärme und Transport. Dafür schützen die Menschen sie vor den Angriffen der Wölfe.
    Der Winkelzahnmolch wiederum führt das Gegenteil eines Nomadenlebens und hält die Stellung: Er verbringt die Wintermonate tiefgefroren im Eis und produziert zum Überleben sein eigenes Frostschutzmittel. (Text: SRF)
  • Iran, 1980, ein Jahr, nachdem der Schah Mohammad Reza Pahlavi gestürzt wurde und der erste Golfkrieg beginnt: Unter Beschuss flüchtet Familie Bahrampoori mit dem einjährigen Salar aus ihrem Haus in Teheran. Verwandte sowie Hab und Gut müssen sie zurücklassen. Die Flucht endet in Chur, wo die Familie ein neues Leben beginnt.
    Schnell sind die Bahrampooris integriert. Zu Hause wird aber vor allem die persische Kultur gepflegt, ihre Sprache und ihr Essen. Nach dem frühen Tod von Vater Iradj 2001 verliert sich der familiäre Zusammenhalt und das Persische in Salars Alltag. In der Familie wird nun Schweizerdeutsch gesprochen.
    «Ich bin zwischen zwei Kulturen aufgewachsen», sagt Salar Patrick Bahrampoori. «Seit dem Tod meines Vaters habe ich die persische Kultur aber kaum mehr gelebt. Ich habe die Sprache nicht mehr gesprochen, das Essen nicht mehr gegessen, die Düfte und Gerüche nicht mehr gerochen … Ich habe das alles zur Seite gelegt. Aber jetzt, mit 40, möchte ich diesen Teil meiner Identität wiederentdecken.»
    Im Zweiteiler «Salars Reise zu seinen iranischen Wurzeln – Inshallah» begleitet «DOK» Salar Patrick Bahrampoori und seinen langjährigen Weggefährten und Freund Reto Wettstein auf der abenteuerlichen Reise. Die Route, die Salar und Reto wählen, ist dieselbe, die einst Fluchtweg war – allerdings in umgekehrter Richtung. Zürich – Teheran: Das sind 5500 Kilometer durch acht Länder. Auf dieser Reise und im Iran will sich Salar mit seiner kulturellen Identität auseinandersetzen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Di. 30.06.2020 SRF zwei
  • Original-TV-Premiere Di. 30.06.2020 SRF zwei
  • Sie wohnen teils weit über 10 Jahre illegal in Genf. Die meisten Sans-Papiers arbeiten in Privathaushalten, einige von ihnen aber auch in der Hotellerie oder auf dem Bau. Die Filmemacher von RTS begleiteten mehrere Sans-Papiers – mit all ihren Ängsten und Hoffnungen, Hindernissen und Erfolgen. Ob Kosovo-Albaner mit 27 Jahren Erfahrung auf dem Bau, ob Ex-Sekretärin aus Chile oder ob Mutter aus der Mongolei – bei allen zeigt sich: Der Weg aus dem Schattendasein in die Legalität ist weit mehr als eine reine Behördensache. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 16.10.2019 SRF 1
  • In Dschidda, Saudi-Arabiens buntester Stadt am Roten Meer, träumt die 18-jährige Dschumana Chalid davon, eines Tages als erste saudische Primaballerina öffentlich zu tanzen. Huda Talbani pfeift auf die strengen Regeln und hat sich mit ihrem mobilen Haustierservice selbständig gemacht. Die saudischen Frauen sind kreativ, wenn es darum geht, Nischen für ihre Bedürfnisse zu finden. Sind sie unter sich, finden sie Freiräume, und viele von ihnen arbeiten an der Gestaltung ihrer Zukunft. Die Männer dagegen, so hat es den Anschein, halten an ihren Traditionen fest.
    Die unmittelbare Nähe Dschiddas zu Mekka lässt Ali mindestens einmal im Jahr zur heiligsten Stätte des Islams pilgern. Dort findet er Ruhe und die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Und in den Bergen der Provinz Asir suchen einige Männer sogar Zuflucht in den Traditionen ihrer Vorväter. Die sogenannten Blumenmänner von Asir schmücken ihre Häupter mit Kränzen und tragen bunte Trachten – das ist ihre Art, sich dem Gleichheitsdiktat der Königsfamilie zu entziehen. Nach aussen mag Saudi-Arabien als einheitliches Land erscheinen, doch der Blick in das Innere des Königreichs offenbart eine ungeahnte Vielfalt. (Text: SRF)
  • «SRF DOK» blickt zurück in die Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Und in die Zukunft: Die neue Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga will mehr Bahn. Zwar schneidet die Schweiz im europaweiten Vergleich bezüglich Schiene-Strassen-Verhältnis gut ab, doch der Schienenanteil ist seit Jahren konstant – trotz der Klimadebatte. Das will die neue Verkehrsministerin jetzt ändern. Und: Heute erhält der Güterverkehr keine Subventionen, er ist sogenannt «eigenwirtschaftlich». Auch hier will die Verkehrsministerin eingreifen: «Es ist klar, dass der Güterverkehr nicht nur eigenwirtschaftlich sein kann und der Rest interessiert uns nicht. Dieses Problem müssen wir lösen.» Der neue SBB-Chef Vincent Ducrot ergänzt im «SRF DOK», eine Steigerung des Schienenanteils sei nur möglich «mit Hilfe von aussen, denn das Geschäft erwirtschaftet kaum Margen». Die SBB sollen zur Zukunftshoffnung werden, sagen die beiden, auch beim Güterverkehr.
    Bis in den 70er-Jahren war der Güterverkehr die Milchkuh der SBB. Hier flossen die Einnahmen, hier entstanden die Gewinne. Der «SRF DOK» zeigt, wie danach in den 70er-Jahren der Strassenverkehr die Bahn ins Abseits drängte. «Die Wirtschaftskrise schliesslich sorgte dafür, dass die SBB-Defizite ins Unermessliche stiegen und der Güterverkehr regelrecht zusammenbrach. Die SBB galten als Pleitegeier», erzählt der frühere SBB-CEO Benedikt Weibel im Film. Und er ergänzt, dass ausgerechnet die Waldsterbe-Debatte, also die Debatte über Umweltschäden durch Autoabgase, dazu führte, dass die SBB wieder zur Zukunftshoffnung wurden.
    Weibel: «Das Waldsterben führte zu einer Sonderdebatte im Parlament.» Die Parlamentarier haben damals grundlegende Weichenstellungen beschlossen: Das Halbtax-Abo und die Bahn 2000. Danach sei es mit den SBB wieder aufwärts gegangen. Die Bahn 2000 habe dazu geführt, dass die Schweiz über ein einmaliges Bahnsystem verfüge, sagt Weibel. Regelmässige stündliche Anschlüsse an jedem Knoten der Schweiz.
    Der «SRF DOK» taucht ein in die Geschichte der Bundesbahnen. Er zeigt, wie dank dem spekulativen Privatbahn-Bau im 19. Jahrhundert ein dichtes Eisenbahn-Netz entstand – die Grundlage für das rasche Wirtschaftswachstum der zuvor ländlichen Schweiz. Der Film dokumentiert, wie aus der Konkursmasse die SBB entstand, wie sie technologisch lange Zeit führend war in Europa und danach vom Strassenverkehr ins Abseits gedrängt wurde – bis die Umweltdebatte der SBB neue Zukunftshoffnung gab.
    Und der Film von Hansjürg Zumstein dokumentiert das Wirken der Führungsspitzen der SBB: Das Auf und Ab unter der Ägide von Benedikt Weibel (1993⁠–⁠2006) und Andreas Meyer (2007⁠–⁠2020). Und er begleitet den neuen CEO Vincent Ducrot. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 20.01.2022 SRF 1
  • Warum haben die Menschen eigentlich Angst vor der Angst? Die Schweizer Regisseurin Mirjam von Arx proträtiert in «The Scent of Fear» Menschen rund um den Globus und ihre Beziehung zu Angst.
    Da ist Extremsportlerin Evelyne Binsack, die sich mutterseelenalleine in die Arktis aufmacht, sich dabei selbst filmt und findet, dass es bei dieser Expedition auch darum geht, die eigene Angst zu überwinden. Schliesslich hat sie sich das selbst eingebrockt, dass sie jetzt bei minus dreissig Grad in der Dunkelheit sitzt. Ein älteres US-amerikanisches Ehepaar hat sich in einem Bunker häuslich eingerichtet, um sich vor eventuell eintretenden Katastrophen zu schützen. Ein junger, von Versagerängsten geplagter Koreaner, lernt in einem Kurs wie man glücklich stirbt und legt sich dazu in einen Sarg. In einem Seminar gegen Spinnen-Phobie stellen sich die Teilnehmenden ihrer Angst und lernen, diese auszuhalten und zu überwinden.
    Fachpersonen aus der Neurowissenschaft, Psychologie und der Politik zeigen auf, wie die Gesellschaft von Angstbotschaften gesteuert wird. Sie analysieren spannend und klug die Frage, warum uns Angst solche Angst macht. (Text: SRF)
    Schweizer TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 09.10.2022
  • Daniel Krieg und Jayschree Mungur-Medhi vor einem bearbeiteten Stein inmitten von Mangroven.
    Der Schweizer Daniel Krieg kennt sich mit Rätseln aus wie kaum ein anderer. Er ist Rätselmacher von Beruf. Als ihm die Geheimschrift des Piraten La Buse in die Hände fällt, lässt sie ihn nicht mehr los. Dreieinhalb Jahre tüftelt er, entziffert die Geheimschrift und findet eine Karte hinter der Freimaurerschrift. Diese soll ihn zu einem der grössten Piratenschätze aller Zeiten führen.
    1720 macht der französische Pirat Olivier Levasseur alias La Buse bei der Insel La Reunion den Fang seines Lebens. Er kapert das manövrierunfähige portugiesische Schlachtschiff Nossa Senjora do Cabo. An Bord eine milliardenschwere Beute. Knapp zehn Jahre später wird La Buse verhaftet und gehängt. Unmittelbar vor seiner Hinrichtung soll er einen Zettel mit einer Botschaft in die Menge geworfen haben. Seine letzten Worte: Für den, der es herausfindet.
    Wird das der Schweizer Daniel Krieg sein? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 10.04.2025 SRF 1
  • Solcher Reichtum hat seit jeher Schatzsucher auf den Plan gerufen. In den letzten Jahren hat der technologische Fortschritt es ermöglicht, Wracks auch in grossen Tiefen zu orten und deren Ladung zu bergen. So ist eine neue Art von Goldgräbertum entstanden: durch börsenkotierte Firmen mit viel Kapital, die eine Suche vorfinanzieren können, die schnell einmal etliche Millionen kosten kann.
    Allerdings stellt sich schnell einmal die Frage, wem denn der Schatz gehört: Dem Finder oder dem ursprünglichen Besitzer des Schiffes? Eine für sie ernüchternde Antwort erhielt die US-amerikanische Firma Odyssey, die 2007 Gold und Silber im Wert von über 500 Millionen Dollar gehoben hatte. Ein Gericht befand nämlich, der spanische Staat als ursprünglicher Besitzer sei auch heute noch rechtmässiger Eigentümer, worauf Odyssey ihre Beute herausrücken musste, was zur Folge hatte, dass ihr Aktienkurs fast ebenso schnell sank, wie er zuvor gestiegen ist.
    Im Film von Denis Delestrac und Didier Martiny kommen nicht nur die Schatzsucher und ihre Manager vor, sondern auch Unterwasserarchäologen, die Wracks – ob mit oder ohne Schatz – zum Kulturerbe der Menschheit zählen und diese ebenso bewahren möchten wie antike Tempel und andere Relikte früherer Generationen. Die Filmemacher zeigen aber auch, dass eine andere menschliche Aktivität dieses Kulturerbe noch viel schneller als sämtliche Schatzsucher zusammen zerstören könnte: Die Schleppnetzfischerei, die den Meeresboden systematisch und grossflächig umpflügt. (Text: SRF)
  • Laut dem Global Wealth Report der Allianz ist die Schweiz das reichste Land der Erde – aber was bedeutet das konkret? Sind alle Schweizerinnen und Schweizer vermögend oder öffnet sich auch hierzulande die Einkommens- und Vermögensschere zwischen den wenigen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung? Gilt auch bei uns der globale Trend, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, wie es der französische Ökonom Thomas Piketty nachwies? Kämpft auch der Schweizer Mittelstand immer mehr darum, wirtschaftlich nicht abzurutschen? Und ist es heute überhaupt noch möglich, Reichtum durch Arbeit zu erwirtschaften?
    Der Film «Die Schere» von Adrian Winkler und Laurin Merz geht diesen Fragen nach. Die Autoren treffen die alleinerziehende Mutter Sonja Oberer und ihre drei Söhne, die von einem kleinen Einkommen am Existenzminimum leben. Sie begleiten den Unternehmer Hermann Hess, laut Bilanz einer der 300 Reichsten im Land, und zeigen auf, wie er zu seinem Reichtum kam und was er damit macht. Die junge Familie Schneider-Riehle hingegen ist auf der Suche nach einem bezahlbaren Haus. In der jetzigen Zeit ein schier unmögliches Unterfangen, obwohl beide Eltern gutverdienende Akademiker sind und zum Mittelstand zählen.
    Führende Forscherinnen und Experten erläutern das Thema Ungleichheit und liefern anschauliche Zahlen und Hintergründe. Und sie wagen eine erste Prognose, wie sich die Coronakrise auf die Einkommens- und Vermögensschere auswirkt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 04.02.2021 SRF 1
  • Schicksalsschläge musste die Familie Epp schon manche hinnehmen. Die Ex-Frau des Bergbauern und Mutter der Kinder wurde wegen Mordes verurteilt. Aufgrund gesundheitlicher Probleme möchte der Vater seinen Hof einem seiner Kinder übergeben. Der Wunsch löst in der Familie Spannungen aus. – Während fast 20 Jahren dokumentierte Hanspeter Bäni das Leben der Bergbauernfamilie Epp. Lawinen im Winter und Steinschlag im Sommer bedrohen den Weiler Acherli oberhalb von Bristen im Kanton Uri, wo die Familie Epp seit vier Generationen lebt. Das Gras muss in den unwegsamen Wiesen von Hand mit der Sense gemäht werden. Für die Schwerstarbeit über all die Jahre hindurch bezahlt der Bergbauer einen hohen Preis: Aufgrund massiver Abnutzung seiner Gelenke kann er den Alltag nur dank der Hilfe seiner Kinder bewältigen.
    Als eines von ihnen sich bereit erklärt, den Hof zu übernehmen, beginnt der Zusammenhalt in der Familie zu bröckeln. Zudem müssen die beiden Töchter und der Sohn ein Trauma verarbeiten: Ihre leibliche Mutter wird zu neun Jahren Haft verurteilt. Sie habe ihren zweiten Mann getötet, den sie nach der Scheidung von Sepp Epp geheiratet hat. Der Film zeigt, wie eine neue Generation heranwächst und von Schicksalsschlägen immer wieder getroffen wird. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.12.2021 3satOriginal-TV-Premiere Do. 21.10.2021 SRF 1
  • Der Medizinstudent Jirí Dvorák und der junge Hockeyspieler der tschechischen
    A-Liga Jaroslav Krupicka flohen nach Zürich, weil sie auf ein Leben in Freiheit hofften. Irena Bre?ná emigrierte mit ihren Eltern, die beide unter dem kommunistischen Zwangssystem gelitten hatten, nach Basel. Dvorák wurde ein höchst erfolgreicher Neurologe und Chefarzt der Fifa (1994 bis 2016), Krupicka ein berühmter Eishockey-Profi, der zwei Jahre für die Los Angeles Rangers und New York Sharks im Einsatz war. Anschliessend wechselte er zum SCBern und holte dort in den 1970er-Jahren mehrmals mit seiner Mannschaft den Meistertitel.
    Irena Brená tat sich vorerst schwer mit dem Verlust ihrer slowakischen Heimat, Kultur und Sprache. Später wurde sie Journalistin und Schriftstellerin. Für ihren Roman «Die undankbare Fremde» erhielt die temperamentvolle Erzählerin 2012 den Schweizer Literaturpreis. Die Filmautorin hat als halbe Tschechin eine besondere Beziehung zu den tschechoslowakischen Flüchtlingen von 1968. Sie geht den Fragen nach, wie diese damals die Invasion der Warschaupakttruppen in der CSSR und die Aufnahme in der Schweiz erlebten. Wie verlief ihre Integration, was war positiv, womit hatten sie Probleme?
    Die drei Filmprotagonisten profitierten von der im Kalten Krieg grossen Solidarität der Schweizer Bevölkerung mit all jenen, die der kommunistischen Diktatur entflohen waren. Und sie profitierten von der damals höchst liberalen Schweizer Asylpraxis. Wie die meisten der 13 000 Flüchtlinge aus der Tschechoslowakei bekamen Irena Bre?ná, Jirí Dvorák und Jaroslav Krupicka sofort Asyl und wurden wie fast alle damaligen Flüchtlinge nach einigen Jahren eingebürgert. Und doch war es nicht leicht, in einem fremden Land Fuss zu fassen und in der Emigration zu leben. Was verbinden sie heute mit dem Begriff «Heimat», und wie unterscheidet sich ihr Schicksal von jenem der heutigen Flüchtlinge? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 23.05.2018 SRF 1
  • Das Schigymnasium Stams ist die Wintersport-Kaderschmiede des Alpenraums und eines der erfolgreichsten Ski-Internate der Welt. Wer hier herkommt, tut dies nicht aus blosser Liebe zum Sport – sondern kommt, um zu den Besten zu gehören: Um seine Träume zu verwirklichen, mit dem Bewusstsein, dass es am Ende nur ein bis zwei Prozent aller Schüler schaffen, sich im Spitzensport durchzusetzen.
    Regisseur Bernhard Braunstein blickt ein Jahr lang hinter die Kulissen von Stams und zeigt den penibel getakteten Alltag aus hartem Training, Unterricht, spärlicher Freizeit und Internatsleben. Mit enormer Disziplin und eisernem Willen bringen sich die Jugendlichen immer wieder an ihre körperlichen und mentalen Grenzen. Dabei zeugen die vielen Verletzungen und Physiotherapiestunden vom Risikosport, der hier betrieben wird. Trotz der sportlichen Konkurrenz verbinden die jungen Sportlerinnen enge Freundschaften, die sie zu einer Art Schicksalsgemeinschaft werden lassen.
    In den gemeinsamen Momenten zwischen Training, Schule und Wettkampf motivieren sie sich gegenseitig, spenden einander Trost und lachen über Erlebtes. Was verlangt es den Jugendlichen ab, sich mit bedingungslosem Einsatz auf ihre sportlichen Ziele einzuschwören? Wie gehen sie mit dem ständigen Leistungs- und Erfolgsdruck und den damit einhergehenden Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen um? Und was sagt das über unsere Gesellschaft aus?
    Ganz nah und mit grosser Empathie folgt Stams den Jugendlichen durch die Höhen und Tiefen eines Schuljahres und zeigt, was es bedeutet, sich in jungen Jahren für eine Sportkarriere zu entscheiden. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 27.10.2024 SRF 1
  • Jane Goodall gründet Anfang der 90er-Jahre die Tierpflegestation Tchimpounga im Herzen des Kongos, um verwaisten Schimpansen ein Zuhause zu bieten. Angesichts von Krieg und illegalem Tierhandel scheint dies zunächst wie ein hoffnungsloses Unterfangen, doch die Entschlossenheit von Goodall und ihrem Team macht das Unmögliche möglich. In den folgenden dreissig Jahren wird die Einrichtung für über 200 Tiere die Rettung vor dem sicheren Tod. Zu den Bewohnenden zählen unter anderem der weltberühmte Schimpanse Gregoire, die Leihmutter La Vielle und das gerettete Waisenkind Motambo.
    Als immer mehr Schimpansen eintreffen, wird die Auffangstation um drei nahe gelegene Inseln erweitert. Das Schimpansenweibchen Wounda ist eine der ersten, die auf die Inseln gebracht wird. Bei ihrer Freilassung umarmt sie Jane Goodall. Es ist ein Bild, das um die Welt geht. Wounda hat noch eine weitere Überraschung parat: Sie bringt ein Männchen zur Welt. Die Pfleger taufen es Hope. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 01.09.2022 SRF 1
  • Für einen Leckerbissen tun sie alles. Sie sind perfekte Kandidaten für einen Intelligenztest. Die Pioniere stellen unser Verständnis der Tierart auf den Kopf, denn diese Kreaturen können Erstaunliches bewältigen. Ihre Fähigkeiten haben sie während der Anpassung an ihren ursprünglichen Lebensraum entwickelt: die Berge.
    Das südlich von London gelegene Buttercups Shelter nimmt misshandelte oder ausgesetzte Ziegen auf. In der Nähe ihrer Pfleger wurden sie ausgewählt, um Intelligenztests durchzuführen, die das Wissen über ihre Spezies revolutionieren. Was wäre, wenn Ziegen so intelligent wie Hunde wären und in der Lage wären, echte emotionale Beziehungen auch zu Menschen aufzubauen? Und warum sind Ziegen so schlau?
    Vom Streicheln auf den Almen bis zu kognitiven Tests, vom Erfolg eines Ziegenwettbewerbs bis zum inkongruenten Bild einer Herde, die in einem Arganbaum sitzt, analysiert dieser Film, wie sich Ziegen an den Kontakt mit Menschen in verschiedenen Ökosystemen angepasst haben. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 19.12.2021 SRF 1

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