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  • An den Strassen gibt es Gedenkorte, die an das damalige Abschlachten vor allem der Tutsi durch radikale Hutu erinnern. Doch das Land versucht, die schrecklichen Ereignisse von damals hinter sich zu lassen. Heute ist es bei Strafe verboten, Bewohner als Hutu oder Tutsi zu bezeichnen. Täter und Opfer von damals sollen sich versöhnen. Im Nationalteam der Rennradfahrer leben und trainieren alle zusammen. Die ethnische Herkunft spielt keine Rolle mehr. Das Filmteam hat das Nationalteam bei einem der grössten Radsportevents Afrikas begleitet und dabei erfahren, dass es den Radlern in Ruanda um mehr als nur Sport geht. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 21.12.2020 SRF 1
  • Hohe Inflationsraten sind nach 40 Jahren plötzlich wieder Alltag. Was sind die Ursachen? Und wann wird Inflation gefährlich? «Die extremsten Folgen von Inflation sind Hunger und Tod. Menschen werden sterben. Die Inflation wird in den kommenden Jahren Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen töten,» prognostiziert Adam Tooze von der Columbia University in New York. Tooze und andere hochrangige Experten wie Katrin Assenmacher von der Europäischen Zentralbank oder Éric Monnet von der Paris School of Economics erklären, wie es zur plötzlichen Rückkehr der Inflation kam.
    Der Film begleitet Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus in Deutschland, Frankreich, den USA und dem Hochinflationsland Türkei. Wie trifft sie die Inflation und wie gehen sie damit um? In der französischen Kleinstadt Chaumont erlebt Jessica Prevost, die ehrenamtlich in einem Sozialladen arbeitet, tagtäglich, wie die Armut wächst und immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen sind: «Die Inflation ist wie ein Feuer.
    Dieses Feuer zerstört alles, hier bei uns brennt es lichterloh. Es wird schwer werden, die Flammen zu löschen.» In Deutschland wollen Industriearbeiter im Kölner Fordwerk ihre Löhne neu verhandeln. In Izmir kann ein Grossteil der Bevölkerung nur noch mithilfe der «informellen Wirtschaft» überleben. Arme unterstützen andere Arme, denn zwischen ihnen besteht eine Solidarwirtschaft. Und in Kansas bringt die Inflation eine Milchfarmer-Familie in Finanzierungsnöte, weil sich deren Produktion kaum mehr lohnt.
    Wer sind die Gewinnerinnen und wer die Verlierer? Woher kommt eigentlich das ganze Geld? Und warum ist die Erinnerung an Inflation in Frankreich, Deutschland und in den USA, so vollkommen unterschiedlich? Natacha Valla von der Universität Sciences Po in Paris, sieht in der gegenwärtigen Krise allerdings auch eine Chance für die Zukunft: «Wir stehen am Ende einer Ausnahme-Periode. Die Umverteilungseffekte, die Folgen der Schocks, die wir erlebt haben, gehen an niemandem spurlos vorüber. Aber wir können uns dank dieser Schocks von einem Kapitalismus lösen, der zu wörtlich, zu liberal, vielleicht zu angelsächsisch ist.» (Text: SRF)
    Schweizer TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 02.04.2023
  • 70 Jahre lang vermehrte sich die Population der Wapiti-Rothirsche im US-amerikanischen Yellowstone-Nationalpark nahezu ungebremst. Ohne einen natürlichen Feind und trotz aller Versuche der Menschen, die Zunahme an Hirschen zu begrenzen, breiteten sich diese immer weiter aus und zerstörten weite Teile der Vegetation des Parks. Sie frassen den Nationalpark buchstäblich kahl. Doch mit der gezielten Wiederansiedlung von 41 kanadischen Wölfen in den Jahren 1995 bis 1997 ereignete sich geradezu ein Wunder: Die Tiere brachten das natürliche Gleichgewicht in den Nationalpark zurück. Die Wölfe jagten die Wapitis und, was noch entscheidender war, sie beeinflussten das Verhalten der Hirsche, sodass diese sich aus Tälern und Schluchten zurückzogen.
    Doch durch die Anwesenheit der Wölfe reduzierte sich nicht nur die Population der Wapiti-Hirsche von 20’000 auf circa 7000 Tiere, auch die Pflanzenwelt des Nationalparks erholte sich und es entstand neuer Lebensraum für andere Tierarten. Die Wissenschaftler und Expertinnen sprechen bei diesem Phänomen von einer sogenannten trophischen Kaskade, einer Kettenreaktion, die durch die Veränderung der Nahrungskette innerhalb eines komplexen Ökosystems ausgelöst wird. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 01.06.2020 SRF 1
  • Die Verantwortlichen in Spanien haben lange gebraucht, um den Ernst der Lage zu erkennen. Jetzt setzt man vor allem auf die Nachzucht in Gefangenschaft. Nach der Geburt der Drillinge Brezo, Brezina und Brisa war die Begeisterung gross. Jetzt wollen die Behörden ihre Bemühungen intensivieren: Vier weitere Zuchtstationen sind im Aufbau.
    Der erste Schritt des Projekts für das Populationswachstum des Pardelluchses, wie der Iberische Luchs auch genannt wird, bestand in der Zucht einer bestimmten Anzahl an Exemplaren in Gefangenschaft, die das Überleben der Spezies im Falle eines vollständigen Aussterbens der Tiere in der freien Wildbahn gewährleisten konnten. Doch das ersehnte Endziel war eigentlich die Auswilderung. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 15.06.2020 SRF 1
  • Jenseits der Zivilisation: Der grösste Nationalforst der USA, der Regenwald von Tongass, auch «Amazonas von Nordamerika» genannt. Der Tongass im Südosten Alaskas erstreckt sich 500 Kilometer entlang der Pazifikküste über 1000 Inseln hinweg. Er ist eineinhalb Mal so gross wie die Schweiz, kaum besiedelt und selbst in den USA nur wenig bekannt. Doch er ist von unschätzbarem Wert für das Klima.
    Diesen Sommer will Reno Sommerhalder der Wildnis besonders nahekommen, und so versucht er, so weit möglich, sich die Nahrung aus der Natur zu holen – wie es auch die Bären tun. Lachse sind seine Hauptnahrung, auch Krabben, er sammelt Beeren und Pilze, gräbt nach Wurzeln. Doch bei seinen Streifzügen muss er feststellen, dass sich der Tongass verändert hat: Die Gletscher schmelzen auch hier, die lebenswichtigen Lachszüge sind unregelmässig geworden, die Bären seltener. «Die Heringe sind verschwunden», klagt ein Häuptling der Tlingit, eines indigenen Volkes.
    «Es gibt keinen anderen Ort wie diesen», sagt der Schriftsteller Kim Heacox, Autor mehrerer Bücher über diesen magischen Regenwald, «der Tongass ist die Lunge Nordamerikas». Und doch ist diese Wildnis immer wieder bedroht. US-Präsident Donald Trump bewilligte in seinen letzten Amtstagen den grossflächigen Holzschlag im geschützten Wald, sein Nachfolger Joe Biden hat das Vorhaben wieder gestoppt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 17.02.2022 SRF 1
  • Wer abnehmen will, hat die Wahl der Diäten. Sie alle werben für spektakuläre Gewichtsabnahmen. Doch sind diese Versprechen seriös? Wie sieht es nach ein paar Jahren aus? Nicht gut, meinen Ernährungsberater und Psychiater. Die Ergebnisse sind zu Beginn oft spektakulär, später aber ernüchternd und Experten stellen Diäten in der Dokumentation «Runter mit den Kilos!» zuweilen ganz in Frage.
    Die Filmautorinnen Susanna Dörhage und Sandy Palenzuela begleiten zwei Frauen und einen Mann auf ihrem Weg zur Traumfigur: Marjorie, Emilie und Denis. Sie haben Weight Watchers gewählt, das lange weltweit führende Unternehmen in Sachen Gewichtsabnahme. Sie filmen sie beim öffentlichen Wägen in der Diätgruppe und beim Punktezählen in der Küche.
    Weight Watchers wurde in den 1960er-Jahren in den USA gegründet und war lange der einzige Anbieter von Diätprogrammen. Doch das Unternehmen hat Konkurrenz und Gegenwind bekommen. Bringt das Abnehmen mit Weight Watchers wirklich einen langanhaltenden Erfolg? Eine Sprecherin am europäischen Hauptsitz von Weight Watchers in Düsseldorf nimmt im Film dazu Stellung.
    Schaffen es Marjorie, Emilie und Denis? Sie alle wollen abnehmen und lassen sich von ihrem Weight-Watchers-Coach regelmässig kontrollieren. Bei Weight Watchers stehen aber auch die Coaches selbst unter Aufsicht. Auch sie müssen immer wieder auf die Waage – das macht auch sie sichtbar nervös.
    Der Wille abzunehmen, treibt Menschen immer wieder dazu, einen neuen Anlauf zu nehmen und es noch einmal zu versuchen. Ein Jahr lang haben die Dokumentarfilmerinnen die drei Menschen bei allen Auf und Abs begleitet. (Text: SRF)
  • Schokolade, Berge und … Banken. Das waren Reaktionen, die der langjährige SRF Russland-Korrespondent Christof Franzen jeweils zum Thema Schweiz erhielt. Schweizer Banken lösen in Russland Emotionen aus. Es gibt einerseits den Traum, selbst über ein Schweizer Bankkonto zu verfügen, weil es für Prestige, Stabilität und Sicherheit steht. Aber es gibt auch Ärger darüber, dass in der Schweiz Gelder liegen, die korrupte Beamte und Geschäftsleute illegal aus Russland geschafft haben.
    In Russland ist das Vermögen noch ungerechter verteilt als anderswo. Und die Schweiz ist ein Land, das Sicherheit bietet: Ein demokratischer Rechtsstaat mit stabiler Währung, weder Mitglied der EU noch der Nato und einem Vermögensverwaltungssektor auf höchstem Niveau. Das wirkt anziehend: für Geschäftsleute oder Privatpersonen, die legitime Vermögen und Gewinne sicher anlegen möchten. Aber eben auch für Korrupte und Verbrecher, die hier Gelder investieren und ins Reine bringen wollen.
    Filmemacher Christof Franzen war in Russland und in der Schweiz unterwegs mit Fragen: Was sind das für russische Gelder, die in die Schweiz kommen und wer sind ihre Besitzer? Wann sind Gelder schmutzig und wann sind sie sauber? Und wie werden sie «gewaschen»? Und was ändert sich für die russischen Klientinnen und Klienten seit dem Krieg in der Ukraine?
    Das Ganze ist sehr komplex. Russland zählt zu den korruptesten Ländern Europas. Die Schweizer Strafverfolgungsbehörden müssen aber mit russischen Behörden zusammenarbeiten, wenn sie die illegale Herkunft von Geldern beweisen wollen. Zudem gibt es laut Kritikerinnen nach wie vor einen Industriezweig, der damit beschäftigt ist, die Herkunft der Gelder zu verschleiern. «Wir sind den Behörden immer zwei, drei Schritte voraus», sagt ein Banken Insider. Und ein Fachjournalist resümiert: «Die Schweiz hatte vor Russland kapituliert.» Bei manch heiklen Russen-Geldern hätten alle weggeschaut.
    Die Schweiz steht seit vielen Jahren in der Kritik, dass sie nur so viel gegen verdächtige Kapitalströme tue, um nicht auf irgendwelche schwarzen Listen zu geraten. «Es gibt wenig politischen Willen, mehr zu tun, als dass man international muss», klagt eine Parlamentarierin. Und ein Banken Insider meint: «Es ist nach wie vor vieles möglich in der Schweiz». Dies unter anderem, weil Anwältinnen und Notare nicht dem Geldwäscherei-Gesetz unterstehen.
    Russengelder in der Schweiz – ein Film um erfundene Lebensläufe, verschwiegene Anwälte und Banker. Ein Film, in dem es auch um Recht geht – juristisches und moralisches. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 16.02.2023 SRF 1
  • Original-TV-Premiere Mi. 14.03.2018 SRF 1
  • Trotz massiver Einschüchterung der Oppositionellen durch den Staatsapparat wurden aus vielen Regionen Demonstrationen gemeldet – von Wladiwostok im Osten bis Kaliningrad im äussersten Westen. Selbst in Putin-treuen Provinzregionen protestierten Menschen. Diese Ereignisse markierten eine Wende im politischen Betrieb des Landes. Immer mehr Russen scheinen den Stillstand im Land und die Korruption satt zu haben. Berühmtester Kopf der Opposition ist Alexej Nawalny. Er ist kein klassischer Politiker: Er war nie Parlamentsabgeordneter, seine Partei des Fortschritts ist nicht einmal offiziell registriert, und er hat bislang 16 Gerichtsverfahren durchlaufen, wurde zweimal auf Bewährung verurteilt und verbrachte mehrere Wochen in Untersuchungshaft.
    Doch Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft haben sich entschlossen, als Wahlkampfhelfer aktiv für eine Veränderung in Russland einzutreten. Auch die kürzlich auf den Plan getretene Xenia Sobtschak, die bislang eher als Fernseh-Entertainerin und Putin-Ziehkind bekannt war, ist Teil des Films. Beide Kandidaten sind durchaus umstritten. Der Autor erzählt direkt und unmittelbar aus dem Inneren der russischen Oppositionsbewegung und trifft Menschen, die sich trotz Drangsalierungen, Polizei-Gewalt oder Verhaftungen politisch engagieren. Es sind bewegte Monate vor der Präsidentschaftswahl. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 14.03.2018 SRF 1
  • Der Dokumentarfilm zeigt Aufnahmen, die ausländischen Medien seit der Invasion russischer Truppen in die Ukraine nur noch schwer zugänglich ist. Die interviewten Familien aus der Region Pskow im Nordwesten Russlands sind in einen Krieg verwickelt, den man gemäss der russischen Staatspropaganda nicht als solchen bezeichnen darf. Aus finanziellen oder ideologischen Gründen haben diese Familien Söhne, Brüder oder Ehemänner in einen sogenannten «Bruderkrieg mit einem anderen slawischen Volk» geschickt.
    Nach ihrer Rückkehr von der Front oder zwischen zwei Einsätzen berichten die Soldaten von ihren schrecklichen Erlebnissen bei der «militärischen Spezialoperation», die ihnen von Putin als Befreiung der angeblich vom faschistischen Regime der Ukraine unterdrückten Bevölkerung präsentiert wurde.
    Im wahren Kriegsgeschehen offenbarten sich den russischen Soldaten die Lügen der Propaganda und die mangelnde Vorbereitung ihrer Armee. Und sie erlebten, wie auf Befehl ihrer Vorgesetzten Kriegsverbrechen an ukrainischen Zivilisten verübt wurden. Bei ihrer Rückkehr sind sie von den tatsächlichen Verhältnissen an der Front schockiert, stecken aber auch voller Zweifel darüber, was sie überhaupt in der Ukraine zu suchen haben und wie der Krieg ausgehen wird. «Ich glaube, ehrlich gesagt, dass wir verlieren», so die desillusionierte Feststellung eines jungen Soldaten nach seiner Rückkehr in die heimische Garnisonsstadt Pskow. Manche geben das Scheitern des Putin-Regimes zu, andere finden Rechtfertigungen für diesen verhärteten Konflikt und stehen weiterhin unter dem Einfluss der offiziell verbreiteten Propaganda.
    Die Dokumentation zeigt eine russische Gesellschaft mitten in der Identitätskrise. Sie verfolgt die Entwicklung der Familien seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn der russischen Offensive. Der Autor der Dokumentation muss aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere So. 19.02.2023 SRF 1
  • Die Fohlen werden auf Eis und Schnee geboren und müssen vom ersten Lebenstag an Minustemperaturen von – 40° Celsius und mehr ertragen. Die 48-jährige Züchterin Irina Vinokurova reitet täglich bis zu 30 Kilometer in die Taiga, um fohlende Stuten oder kranke Tiere aufzuspüren und ins Lager zu bringen, um Weidegründe zu suchen oder Wölfe zu jagen.
    12 000 Kilometer weiter westlich liegt der Kaukasus, das höchste Gebirge Europas. Auf den Almen und in den Tälern des Nordkaukasus wird seit Hunderten von Jahren eine der besten Gebirgspferderassen überhaupt gezüchtet – die Kabardiner. Die Tiere zeichnen sich durch enorme Kondition sowie grosse Trittsicherheit und Rittigkeit in unwegsamem Gelände aus. Der 55-jährige Moussa hat den Sommer als Berghirte auf einer 3500 Meter hoch gelegenen Sommerweide verbracht. Mitte Oktober sind die Tage kurz und die Nächte kalt geworden. Jetzt steht den 300 Hengsten, Stuten und Fohlen ein 70 Kilometer langer, gefährlicher Abstieg ins Tal bevor. Ausgerechnet am Vorabend des Aufbruchs kommt der Wintereinbruch mit Schnee, Kälte und Nebel. (Text: SRF)
  • Wohl nirgends sonst in Russland ist der Pferdesport so vielfältig wie in Moskau: Wettkämpfe, Leistungsschauen und Paraden werden rund ums Jahr abgehalten. Der Kavallerist Dima ist dabei, wenn sich im Kreml Putins berittene Garde mit Pferdeballetten die Gunst der Zuschauer erobert. Im Moskauer Hippodrom wetteifern Russlands Züchter um die besten Wertungen für ihren Nachwuchs. (Text: SRF)
  • Seit vielen tausend Jahren züchten die Völker der asiatischen Steppen schnelle und ausdauernde Pferde. Skythen, Mongolen oder Turkvölker – sie alle benötigten zähe Reittiere. Um zu jagen, Vieh zu hüten und Kriege zu führen, die sie halb Europa überrennen liessen. In der russischen Republik Tuwa, an der Grenze zur Mongolei, sind Pferde bis heute unerlässlicher Bestandteil des kulturellen Selbstverständnisses. Viele Tuwiner sehen sich immer noch als furchtlose Steppenreiter und messen sich mit anderen an Pferderennen. 3000 Kilometer weiter westlich, am Fusse des Ural, liegt die Republik Baschkortostan, eine der fruchtbarsten Regionen innerhalb der russischen Föderation. Trotz des natürlichen Reichtums lebt die Bevölkerung oft unter einfachsten Bedingungen. Hier sind die Pferde genügsame Arbeits- und Nutztiere: Ackergäule, aber auch Fleisch- und Milchlieferanten. (Text: SRF)
  • Die einst treuen Diener des Menschen sind zu streunenden Aussenseitern und Tunichtguten geworden, die Zäune einreissen, Gemüse und Kartoffeln stehlen und sogar Menschen angreifen. Gerade noch so geduldet. Eigentlich eine Plage. Nur die alte Baba Lusja kümmert sich um die Tiere und hat ihr Vertrauen gewonnen.
    1300 Kilometer weiter südlich liegt St. Petersburg, Russlands Tor zum Westen. Politische, kulturelle und soziale Neuerungen – oft hatten sie ihren Ursprung in dieser Stadt. Und so ist es vielleicht kein Zufall, dass die junge Petersburgerin Masha Samarina ausgerechnet hier eine moderne Pferdelehre pflegt, die ohne jede Gewalt auskommt. Masha begreift ihr Pferd Prince als Freund und Spielgefährten, den sie vor allem verstehen lernen will. Auf ihrem Hof Dar sind Pferde hochgeschätzte Gäste, zur ernsthaften Arbeit verpflichtet werden hier nur die usbekischen Gastarbeiter.
    Das Filmteam hat einen Sommer lang Russlands Norden bereist und ist auf Pferde und Menschen gestossen, die einander erstaunlich gleichberechtigt begegnen. (Text: SRF)
  • Der Orlow-Traber war das Pferd der russischen Aristokratie. Ab dem Jahr 1775 systematisch gezüchtet prägt diese Rasse bis heute die russische Pferdezucht. Das älteste Gestüt des Landes blickt auf eine stolze Geschichte zurück, in der Gegenwart jedoch ist der Bedarf an Trabern auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Staatliche Unterstützung, um die riesige Anlage zu erhalten, fehlt. Dennoch ist das Zucht- und Ausbildungszentrum beliebt. Die 23-jährige Nastia Kafidow beendet hier ihre Ausbildung zur Pferdewirtin mit Schwerpunkt Sulkyfahren. Bald will sie ihr Glück in einem der wenigen verbliebenen Turnierställe versuchen.
    Die südrussischen Steppen sind Heimat der Don-Kosaken. Fast fünfhundert Jahre lang waren die legendären, goldschimmernden Don-Pferde ihre engsten Partner in Kriegs- und Friedenszeiten. Heute ist die Rasse vom Aussterben bedroht. Die Kosaken selbst haben in der Geschichte stets eine wechselvolle Rolle gespielt. Heute sind sie dabei, einen neuen Platz in der russischen Gesellschaft zu finden. (Text: SRF)
  • Vier spektakuläre Regionen stehen stellvertretend für Russlands versteckte Paradiese. Den westlichsten Zipfel Russlands bildet die Exklave Oblast Kaliningrad zwischen Litauen und Polen und die vor ihrer Küste liegende Kurische Nehrung: ein schmaler Landstreifen, der in die Ostsee ragt. Für Zugvögel ist die Nehrung Rastplatz auf ihren Reisen zu den Brutgebieten im Norden und zu den Winterquartieren im Süden. Hier befindet sich auch die älteste ornithologische Forschungsstation der Welt.
    Im fernen Osten auf Kamtschatka liegt der Kurilensee, ein Paradies für die grössten Braunbären der Welt. Zur Zeit der Lachswanderung finden sie Nahrung im Überfluss. Eine engagierte Anti-Wilderer-Einheit schützt die etwa 500 Bären. Hoch im Norden in einer Wüste aus Eis leben die Rentierherden der Nenzen. Seit Jahrhunderten sind die Huftiere und die nomadisch lebenden Menschen bestens an die extremen Bedingungen auf der Halbinsel Jamal angepasst. Im Süden begrenzt der mächtige Kaukasus das Land. Die uralten Bergwälder in Nordossetien bieten ideale Lebensräume für Europas grösste Ur-Rinder, die Wisente. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mo. 21.12.2020 SRF 1
  • Russlands einzigartige Meereswildnis, das Ochotskische Meer, ganz im Osten des Landes gelegen, ist von Extremen geprägt: Sind die Winter noch so eisig und karg, dass die Tierwelt ums Überleben kämpft, scheint die Natur im Sommer ein Fest zu feiern und das Leben explodiert.
    Auf der nordjapanischen Insel Hokkaido sind die Winter verhältnismässig kurz. Bereits im Februar beginnt hier das Eis in den Flüssen zu schmelzen. Zeit für die etwa Tausend Mandschurenkraniche, sich zu paaren. Diese grössten aller Kraniche geniessen in Japan besonderen Schutz, da sie als Vögel des Glücks verehrt werden.
    Tausend Kilometer nördlich ist das Ochotskische Meer zu dieser Zeit noch mit Packeis bedeckt, vom Frühling keine Spur. Doch der Schein trügt, denn unter dem Eis verbirgt sich einer der grössten Reichtümer dieses Meeres: riesige Seelachsschwärme. Als eines der fischreichsten Meere weltweit lockt das Ochotskische Meer nicht nur Hochseeschiffe an, die hier täglich jeweils bis zu 300 Tonnen Seelachs fangen und verarbeiten, sondern auch Möwen, denn auch für sie ist die Seelachsfischerei ein gigantisches Fest.
    Der Winter hat die Halbinsel Kamtschatka bis Mitte April fest im Griff. Nur im Tal der Geysire spriesst frisches Gras aus dem Boden und die Braunbären verlassen früh ihre Winterquartiere, ist die Gegend doch sozusagen ein gemütliches Wohnzimmer inmitten einer Eiswüste. (Text: SRF)
  • Im Winter herrschen am Nordrand des Meeres Temperaturen bis unter minus 40 Grad Celsius. Und doch sind zahlreiche Tierarten hier beheimatet, die sich den klimatischen Bedingungen über Jahrtausende angepasst haben. Darunter der Braunbär Kamtschatkas. Er verbringt einen Grossteil der langen Wintermonate in seiner Höhle.
    Vereinzelt leben auch Menschen am Ochotskischen Meer: Die Koryaken sind das indigene Volk dieser Region. Als Nomaden ziehen sie an der Seite von Rentieren durch die Tundra. Rentiere bieten den Koryaken Nahrung, Wärme und Transport. Dafür schützen die Menschen sie vor den Angriffen der Wölfe.
    Der Winkelzahnmolch wiederum führt das Gegenteil eines Nomadenlebens und hält die Stellung: Er verbringt die Wintermonate tiefgefroren im Eis und produziert zum Überleben sein eigenes Frostschutzmittel. (Text: SRF)
  • Iran, 1980, ein Jahr, nachdem der Schah Mohammad Reza Pahlavi gestürzt wurde und der erste Golfkrieg beginnt: Unter Beschuss flüchtet Familie Bahrampoori mit dem einjährigen Salar aus ihrem Haus in Teheran. Verwandte sowie Hab und Gut müssen sie zurücklassen. Die Flucht endet in Chur, wo die Familie ein neues Leben beginnt.
    Schnell sind die Bahrampooris integriert. Zu Hause wird aber vor allem die persische Kultur gepflegt, ihre Sprache und ihr Essen. Nach dem frühen Tod von Vater Iradj 2001 verliert sich der familiäre Zusammenhalt und das Persische in Salars Alltag. In der Familie wird nun Schweizerdeutsch gesprochen.
    «Ich bin zwischen zwei Kulturen aufgewachsen», sagt Salar Patrick Bahrampoori. «Seit dem Tod meines Vaters habe ich die persische Kultur aber kaum mehr gelebt. Ich habe die Sprache nicht mehr gesprochen, das Essen nicht mehr gegessen, die Düfte und Gerüche nicht mehr gerochen … Ich habe das alles zur Seite gelegt. Aber jetzt, mit 40, möchte ich diesen Teil meiner Identität wiederentdecken.»
    Im Zweiteiler «Salars Reise zu seinen iranischen Wurzeln – Inshallah» begleitet «DOK» Salar Patrick Bahrampoori und seinen langjährigen Weggefährten und Freund Reto Wettstein auf der abenteuerlichen Reise. Die Route, die Salar und Reto wählen, ist dieselbe, die einst Fluchtweg war – allerdings in umgekehrter Richtung. Zürich – Teheran: Das sind 5500 Kilometer durch acht Länder. Auf dieser Reise und im Iran will sich Salar mit seiner kulturellen Identität auseinandersetzen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Di. 30.06.2020 SRF zwei
  • Original-TV-Premiere Di. 30.06.2020 SRF zwei
  • Sie wohnen teils weit über 10 Jahre illegal in Genf. Die meisten Sans-Papiers arbeiten in Privathaushalten, einige von ihnen aber auch in der Hotellerie oder auf dem Bau. Die Filmemacher von RTS begleiteten mehrere Sans-Papiers – mit all ihren Ängsten und Hoffnungen, Hindernissen und Erfolgen. Ob Kosovo-Albaner mit 27 Jahren Erfahrung auf dem Bau, ob Ex-Sekretärin aus Chile oder ob Mutter aus der Mongolei – bei allen zeigt sich: Der Weg aus dem Schattendasein in die Legalität ist weit mehr als eine reine Behördensache. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Mi. 16.10.2019 SRF 1
  • In Dschidda, Saudi-Arabiens buntester Stadt am Roten Meer, träumt die 18-jährige Dschumana Chalid davon, eines Tages als erste saudische Primaballerina öffentlich zu tanzen. Huda Talbani pfeift auf die strengen Regeln und hat sich mit ihrem mobilen Haustierservice selbständig gemacht. Die saudischen Frauen sind kreativ, wenn es darum geht, Nischen für ihre Bedürfnisse zu finden. Sind sie unter sich, finden sie Freiräume, und viele von ihnen arbeiten an der Gestaltung ihrer Zukunft. Die Männer dagegen, so hat es den Anschein, halten an ihren Traditionen fest.
    Die unmittelbare Nähe Dschiddas zu Mekka lässt Ali mindestens einmal im Jahr zur heiligsten Stätte des Islams pilgern. Dort findet er Ruhe und die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Und in den Bergen der Provinz Asir suchen einige Männer sogar Zuflucht in den Traditionen ihrer Vorväter. Die sogenannten Blumenmänner von Asir schmücken ihre Häupter mit Kränzen und tragen bunte Trachten – das ist ihre Art, sich dem Gleichheitsdiktat der Königsfamilie zu entziehen. Nach aussen mag Saudi-Arabien als einheitliches Land erscheinen, doch der Blick in das Innere des Königreichs offenbart eine ungeahnte Vielfalt. (Text: SRF)
  • «SRF DOK» blickt zurück in die Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Und in die Zukunft: Die neue Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga will mehr Bahn. Zwar schneidet die Schweiz im europaweiten Vergleich bezüglich Schiene-Strassen-Verhältnis gut ab, doch der Schienenanteil ist seit Jahren konstant – trotz der Klimadebatte. Das will die neue Verkehrsministerin jetzt ändern. Und: Heute erhält der Güterverkehr keine Subventionen, er ist sogenannt «eigenwirtschaftlich». Auch hier will die Verkehrsministerin eingreifen: «Es ist klar, dass der Güterverkehr nicht nur eigenwirtschaftlich sein kann und der Rest interessiert uns nicht. Dieses Problem müssen wir lösen.» Der neue SBB-Chef Vincent Ducrot ergänzt im «SRF DOK», eine Steigerung des Schienenanteils sei nur möglich «mit Hilfe von aussen, denn das Geschäft erwirtschaftet kaum Margen». Die SBB sollen zur Zukunftshoffnung werden, sagen die beiden, auch beim Güterverkehr.
    Bis in den 70er-Jahren war der Güterverkehr die Milchkuh der SBB. Hier flossen die Einnahmen, hier entstanden die Gewinne. Der «SRF DOK» zeigt, wie danach in den 70er-Jahren der Strassenverkehr die Bahn ins Abseits drängte. «Die Wirtschaftskrise schliesslich sorgte dafür, dass die SBB-Defizite ins Unermessliche stiegen und der Güterverkehr regelrecht zusammenbrach. Die SBB galten als Pleitegeier», erzählt der frühere SBB-CEO Benedikt Weibel im Film. Und er ergänzt, dass ausgerechnet die Waldsterbe-Debatte, also die Debatte über Umweltschäden durch Autoabgase, dazu führte, dass die SBB wieder zur Zukunftshoffnung wurden.
    Weibel: «Das Waldsterben führte zu einer Sonderdebatte im Parlament.» Die Parlamentarier haben damals grundlegende Weichenstellungen beschlossen: Das Halbtax-Abo und die Bahn 2000. Danach sei es mit den SBB wieder aufwärts gegangen. Die Bahn 2000 habe dazu geführt, dass die Schweiz über ein einmaliges Bahnsystem verfüge, sagt Weibel. Regelmässige stündliche Anschlüsse an jedem Knoten der Schweiz.
    Der «SRF DOK» taucht ein in die Geschichte der Bundesbahnen. Er zeigt, wie dank dem spekulativen Privatbahn-Bau im 19. Jahrhundert ein dichtes Eisenbahn-Netz entstand – die Grundlage für das rasche Wirtschaftswachstum der zuvor ländlichen Schweiz. Der Film dokumentiert, wie aus der Konkursmasse die SBB entstand, wie sie technologisch lange Zeit führend war in Europa und danach vom Strassenverkehr ins Abseits gedrängt wurde – bis die Umweltdebatte der SBB neue Zukunftshoffnung gab.
    Und der Film von Hansjürg Zumstein dokumentiert das Wirken der Führungsspitzen der SBB: Das Auf und Ab unter der Ägide von Benedikt Weibel (1993⁠–⁠2006) und Andreas Meyer (2007⁠–⁠2020). Und er begleitet den neuen CEO Vincent Ducrot. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 20.01.2022 SRF 1
  • Warum haben die Menschen eigentlich Angst vor der Angst? Die Schweizer Regisseurin Mirjam von Arx proträtiert in «The Scent of Fear» Menschen rund um den Globus und ihre Beziehung zu Angst.
    Da ist Extremsportlerin Evelyne Binsack, die sich mutterseelenalleine in die Arktis aufmacht, sich dabei selbst filmt und findet, dass es bei dieser Expedition auch darum geht, die eigene Angst zu überwinden. Schliesslich hat sie sich das selbst eingebrockt, dass sie jetzt bei minus dreissig Grad in der Dunkelheit sitzt. Ein älteres US-amerikanisches Ehepaar hat sich in einem Bunker häuslich eingerichtet, um sich vor eventuell eintretenden Katastrophen zu schützen. Ein junger, von Versagerängsten geplagter Koreaner, lernt in einem Kurs wie man glücklich stirbt und legt sich dazu in einen Sarg. In einem Seminar gegen Spinnen-Phobie stellen sich die Teilnehmenden ihrer Angst und lernen, diese auszuhalten und zu überwinden.
    Fachpersonen aus der Neurowissenschaft, Psychologie und der Politik zeigen auf, wie die Gesellschaft von Angstbotschaften gesteuert wird. Sie analysieren spannend und klug die Frage, warum uns Angst solche Angst macht. (Text: SRF)
    Schweizer TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 09.10.2022
  • Daniel Krieg und Jayschree Mungur-Medhi vor einem bearbeiteten Stein inmitten von Mangroven.
    Der Schweizer Daniel Krieg kennt sich mit Rätseln aus wie kaum ein anderer. Er ist Rätselmacher von Beruf. Als ihm die Geheimschrift des Piraten La Buse in die Hände fällt, lässt sie ihn nicht mehr los. Dreieinhalb Jahre tüftelt er, entziffert die Geheimschrift und findet eine Karte hinter der Freimaurerschrift. Diese soll ihn zu einem der grössten Piratenschätze aller Zeiten führen.
    1720 macht der französische Pirat Olivier Levasseur alias La Buse bei der Insel La Reunion den Fang seines Lebens. Er kapert das manövrierunfähige portugiesische Schlachtschiff Nossa Senjora do Cabo. An Bord eine milliardenschwere Beute. Knapp zehn Jahre später wird La Buse verhaftet und gehängt. Unmittelbar vor seiner Hinrichtung soll er einen Zettel mit einer Botschaft in die Menge geworfen haben. Seine letzten Worte: Für den, der es herausfindet.
    Wird das der Schweizer Daniel Krieg sein? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 10.04.2025 SRF 1

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