Der Dokumentarfilm zeigt Aufnahmen, die ausländischen Medien seit der Invasion russischer Truppen in die Ukraine nur noch schwer zugänglich ist. Die interviewten Familien aus der Region Pskow im Nordwesten Russlands sind in einen Krieg verwickelt, den man gemäss der russischen Staatspropaganda nicht als solchen bezeichnen darf. Aus finanziellen oder ideologischen Gründen haben diese Familien Söhne, Brüder oder Ehemänner in einen sogenannten «Bruderkrieg mit einem anderen slawischen Volk» geschickt. Nach ihrer Rückkehr von der Front oder zwischen zwei Einsätzen berichten die Soldaten von ihren schrecklichen Erlebnissen bei der «militärischen Spezialoperation», die ihnen von Putin als Befreiung der angeblich vom faschistischen Regime der Ukraine unterdrückten Bevölkerung präsentiert wurde. Im wahren Kriegsgeschehen offenbarten sich den russischen Soldaten die Lügen der Propaganda und die mangelnde Vorbereitung ihrer Armee.
Und sie erlebten, wie auf Befehl ihrer Vorgesetzten Kriegsverbrechen an ukrainischen Zivilisten verübt wurden. Bei ihrer Rückkehr sind sie von den tatsächlichen Verhältnissen an der Front schockiert, stecken aber auch voller Zweifel darüber, was sie überhaupt in der Ukraine zu suchen haben und wie der Krieg ausgehen wird. «Ich glaube, ehrlich gesagt, dass wir verlieren», so die desillusionierte Feststellung eines jungen Soldaten nach seiner Rückkehr in die heimische Garnisonsstadt Pskow. Manche geben das Scheitern des Putin-Regimes zu, andere finden Rechtfertigungen für diesen verhärteten Konflikt und stehen weiterhin unter dem Einfluss der offiziell verbreiteten Propaganda. Die Dokumentation zeigt eine russische Gesellschaft mitten in der Identitätskrise. Sie verfolgt die Entwicklung der Familien seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn der russischen Offensive. Der Autor der Dokumentation muss aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. (Text: SRF)