2013/2014, Folge 84–96
Europa: Wo sind unsere Erfinder?
Folge 84 (26 Min.)Genies gibt es nur noch in den USA – das ist die provozierende These von Ben Scott, Ex-Berater von Hillary Clinton in Sachen Innovation. Die Innovation ist ein Prozess, der darin besteht, Wissenschaft in den Alltag zu tragen, um ihn zu erleichtern. Die Erfindung dagegen ist das Eureka dessen, der ein Naturgesetz durchschaut. Vielleicht sind die pragmatischen US-Amerikaner tatsächlich die besseren Innovatoren – belauert allerdings von den Asiaten. Europa: Wo sind unsere Erfinder? Diese Frage stellt „Square“ seinen Studiogästen Ben Scott, Berater am Open Technology Insitute der New America Fondation in Washington DC, und Denis Cavallucci, Ingenieur und Dozent für Innovation an der Straßburger Hochschule für Ingenieure und Architekten INSA. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 30.03.2014 arte Der Tod des Geldes?
Folge 85 (26 Min.)Entsprechen die klassischen Instrumente der Wirtschaftsanalyse noch den globalen Veränderungen unserer Zeit? Wird der Dollar fallen? Seinen Platz den virtuellen Währungen überlassen? Wieso horten China und Russland seit mehreren Jahren soviel Gold? Um klare Antworten auf diese komplexen Fragen zu erhalten, haben wir James Rickards getroffen. Nach dem Erfolg seines 2011 erschienenen „Currency Wars“, in dem Währungen zur Gefahr für die nationale Sicherheit werden, geht Rickards in „The Death of Money“ nun von einem neuen Horrorszenario aus. Eine grosse Chaoswelle kommt auf unser Geldsystem zu. Ihm zufolge werden alleine die Staaten und Individuen überleben, die sich jetzt schon darauf vorbereiten (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 06.04.2014 arte Apple: Ein neuer Staat?
Folge 86 (26 Min.)Stellen wir uns vor, Apple wäre ein Staat – würde man lieber in Apple oder in China leben? Diese Frage stellt sich Christian von Borries in seinem Film „IPhone China“. In diesem dokumentarischen Essayfilm, der ganz ohne Kommentar auskommt, dafür aber viel zitiert, erzählt der in Berlin lebende Musiker und Produzent vom transnationalen Hightech-Kapitalismus und untersucht die Parallelen zwischen modernen Staaten und global agierenden Unternehmen. In China werden nicht nur sämtliche Produkte der Firma Apple hergestellt, das Unternehmen erwirtschaftet dort auch 10 Prozent seines Umsatzes. Durch die wirtschaftliche Liberalisierung erlebt die chinesische Bevölkerung zwar einen wachsenden Wohlstand, politisches Mitspracherecht hat sie jedoch nicht, und der Begriff Ausbeutung ist im Reich der Mitte unbekannt: Die Marke Apple steht für eine neoliberale Ideologie, basierend auf einer Individualgesellschaft von Besitzenden ohne gesellschaftliche Verantwortung.
Doch wie totalitär ist Apple eigentlich? Trügt der schöne Schein des durchgestylten Designs? „IPhone China“ ist auf Filmfestivals und kostenlos auf Videoplattformen zu sehen. In „Square“ erzählt Christian von Borries, wie er zu diesem Film kam und was es auf sich hat, mit Apple und China. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 13.04.2014 arte Die Presse von Morgen
Folge 87 (26 Min.)Die erste gedruckte Zeitung erschien in Straßburg im Jahre 1605. Doch aufgrund mangelnder Freiheit konnte sich die Presse erst Ende des 19. Jahrhunderts wirklich entwickeln. Seitdem gab es Höhen und Tiefen. Doch seit Beginn des 21. Jahrhunderts geht es den gedruckten Medien so schlecht wie noch nie, man spricht sogar von ihrem Tod. Das ist nichts Neues, denn sie haben schon das Radio überlebt, das Fernsehen … Doch Informationen werden nun schnell und kostenlos über Internet verbreitet, da haben es besonders die Tageszeitungen schwer. Außerdem müssen sie ihren guten Ruf retten, vor allem bei jungen Lesern sind sie nicht gut angesehen. Die Verkaufszahlen gehen zurück, in Europa genauso wie in den USA, wo Hunderte von Blättern schon gar nicht mehr existieren. Die Werbeeinnahmen von Google haben die der gesamten amerikanischen Presse überholt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 20.04.2014 arte Was nutzen die Menschenrechte?
Folge 88 (26 Min.)Im Prinzip behauptet jeder, die Menschenrechte zu achten. Doch wozu dienen die Menschenrechte ganz konkret? 2013 wurden in 22 Ländern weltweit etwa 1.925 Todesurteile vollstreckt. 15 Prozent mehr als 2012. In Pakistan waren es 226 Hinrichtungen, in Bangladesch 220. Die Vereinigten Staaten liegen mit 80 Hinrichtungen an 9. Stelle, hinter Afghanistan (174), Vietnam (148), Nigeria (141), Somalia (117), Ägypten (109) und Iran (91). Folter ist die auf der Welt am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung. 2012 übten 112 Staaten Gewalt gegenüber ihren Bürgern aus. Verletzungen der Meinungsfreiheit wurden in 101 Ländern offiziell erfasst. Wozu sind also die Menschenrechte gut? Auf diese Frage antworten Valentine Zuber, Dozentin, Forscherin und Autorin des Buches „Le Culte des droits de l’homme“, und Slavoj Žižek, slowenischer Philosoph und Psychoanalytiker. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 27.04.2014 arte Welche Welt nach Darwin?
Folge 89 (26 Min.)Die gute Nachricht: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind die Europäer zwischen 1870 und 1980 um durchschnittlich elf Zentimeter gewachsen. Die schlechte Nachricht ist, dass sie gleichzeitig fettleibig geworden sind. Jeder dritte Jugendliche in Europa leidet heute an Übergewicht. Schuld ist die ungesunde Ernährung – aber nicht nur. Als weitere Faktoren stehen heute die endokrinen Disruptoren im Visier: Bisphenol A, Phtalate und andere chemische Zusätze in Lebensmittelverpackungen bringen den Hormonhaushalt durcheinander und gefährden die männliche Fruchtbarkeit.
Steht die Zukunft der menschlichen Spezies auf dem Spiel? Der französische Biologe und Essayist Jean-François Bouvet, der in seinem jüngsten Essay „Mutants. A quoi ressemblerons-nous demain“ den Homo technologicus von morgen beschreibt, hält eine Entkoppelung von Sexualität und Fortpflanzung für denkbar. Möglicherweise würden Sperma- und Eizellen künftig in der Retorte hergestellt; vielleicht könnten sogar menschliche Embryonen aus Fortpflanzungszellen gewonnen werden. Der britische Biologe und ehemalige Leiter des Lehrstuhls für Genetik am University College London, Steve Jones, verweist in seinem 2013 erschienenen Buch „The Serpent’s Promise: The Bible retold as Science“ auf die Rekord-Lebenserwartung des Menschen, die Vermischung von Schwarzen und Weißen und die dank der Genetik möglich gewordene Durchbrechung der Selektionsgesetze.
Diabetes und Fettleibigkeit ließen sich, so Professor Jones, innerhalb von drei oder vier Generationen ausrotten – doch am Ende, so Jones mit dem berühmten schwarzen britischen Humor, seien sowieso alle tot. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 04.05.2014 arte Kampf um das Gehirn
Folge 90 (26 Min.)Die Europäer setzen auf das hochkarätige „Human Brain Project“ (HBP). Im Rahmen des EU-Projektes soll das menschliche Gehirn in computerbasierten Modellen nachgebildet und mittels eines Superrechners hochauflösend kartiert werden – Laufzeit: zehn Jahre. Die Amerikaner hingegen verfolgen das unter Präsident Obama lancierte „Brain Activity Map Project“. Der Wettlauf hat begonnen. In „Square“ diskutieren die Neurobiologin Cornelia Bargmann, Professorin an der New Yorker Rockefeller University und Leitungsmitglied des „Brain Activity Map Project“, und Prof. Sean Hill, Senior Projektmanager im „Human Brain Project“ und Kodirektor für Neuroinformatik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 11.05.2014 arte Hollywood-Dämmerung
Folge 91 (26 Min.)„Square“ wird anlässlich der 67. Filmfestspiele in Cannes über das Kino sprechen. Es geht um die Traumfabrik Hollywood. Am 18. Mai, um 12:55 Uhr auf ARTE. Auf dem Filmfestival von Cannes sind die Hollywoodstars zu Hause. Sowohl auf dem roten Teppich als auch bei den Wohltätigkeitsveranstaltungen …Manchmal sind sie sogar Präsident der Jury, wie im letzten Jahr Steven Spielberg. Doch unter den ausgewählten Filmen spielen die Hollywood-Streifen keine große Rolle mehr. Produziert die Traumfabrik keine guten Filme mehr? Ihre Stars haben schon lange zu den beliebten TV-Serien gewechselt. „Square“ geht diesem Phänomen nach – abseits vom Run auf die Goldene Palme. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 18.05.2014 arte Sind Zoos noch zeitgemäß?
Folge 92 (26 Min.)Braucht man im 21. Jahrhundert noch Zoos? Seit der Gründung der ersten Menagerien vor rund 250 Jahren hat sich in den Zoologischen Gärten viel geändert. Die Gräben und engen Käfige von früher sind artgerecht angelegten Freigehegen gewichen, die den Tieren viel Bewegungsfreiheit bieten. Trotzdem wird die Haltung „in Gefangenschaft“ der Zootiere weiter heftig kritisiert. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Tiere nicht nur Leid empfinden können, sondern sich dessen zudem auch bewusst sind.
Deshalb wurde in Frankreich am 15. April 2014 das Gesetz geändert: Der „Code civil“ erkennt Tiere jetzt als „fühlende“ Lebewesen an – bisher galten sie als „bewegliche Besitzgüter“. Das deutsche Gesetz unterscheidet Tiere schon seit 1990 von Gegenständen. Sind Zoos noch zeitgemäß? Zu Wort kommen die französische Philosophin und Schriftstellerin Elisabeth de Fontenay, der Direktor des Leipziger Zoos Dr. med. vet. Jörg Junhold und der Gründer des Tierschutzvereins „Code Animal“, Franck Schrafstetter. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 25.05.2014 arte Generation X, Y, Z und danach?
Folge 93 (26 Min.)Generation X, Y, Z … Was bedeuten diese seltsamen Buchstaben? Zunächst eine zeitliche Einordnung: die Generation X wurde zwischen 1960 und 1980 geboren, die Generation Y (oder „Internet-Generation“) in den späten 1980er Jahren und die Generation Z in den 2000er Jahren. Doch es steckt noch mehr dahinter … Warum beginnen die europäischen Soziologen bei der Bezeichnung dieser Generationen eigentlich am Schluss des Alphabets? In den USA spricht man eher von „Net Generation“ oder „Digital Natives“. Denn die jungen Leute von heute sind vor allem eines: vernetzt. Sie sitzen an Hightech-Computern, kommunizieren über soziale Netzwerke, spielen in virtuellen Welten und teilen Fotos, Videos, Musik und überhaupt ihr ganzes Leben.
Obwohl sie nach dem Kalten Krieg geboren wurden, sind ihnen Worte wie „Krise“ und „Arbeitslosigkeit“ gut vertraut. Und dennoch werden sie aktiv, engagieren sich, arbeiten und entwickeln neue Werte und Strategien. Wie sieht diese Generation aus, die bei den Älteren als „desillusioniert“ gilt? Darüber diskutieren die französische Soziologin und CNRS-Forscherin Anne Muxel und der junge Europa-Abgeordnete der Grünen Jan Philipp Albrecht, selbsterklärtes Sprachrohr der Generation Y. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2014 arte Klimat: Warten auf die Katastrophe
Folge 94 (26 Min.)Klimakatastrophen, gigantische Umweltverschmutzung – die Folgen der Erderwärmung treffen die Menschheit immer direkter … Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist die Temperatur weltweit um 0,5 Grad Celsius gestiegen. Im letzten Jahrzehnt gab es Hitzewellen mit Rekordwerten. Bereits 1990 hatte der Weltklimarat (IPCC) vor den Auswirkungen des Klimawandels gewarnt. Seitdem hat sich die Angst vor der Zerstörung der Erde durch den Menschen verstärkt. Experten rechnen mit Konflikten um die Energieversorgung, Klimaflüchtlingsströmen und Katastrophenverkettungen. Doch die Politik tut sich schwer mit konkreten Maßnahmen. In „Square“ debattieren der IPCC-Vizepräsident Jean-Pascal van Ypersele, der im April eine Synthese über die ökologische Wende veröffentlichte, und der Soziologe Razmig Keucheyan, der ein radikales Umdenken fordert, um die Endkatastrophe zu vermeiden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 08.06.2014 arte Kunst: Eine globalisierte Zukunft?
Folge 95 (26 Min.)Innerhalb der letzten 50 Jahre hat sich die Kunstszene stark gewandelt. Heute handelt es sich um einen lukrativen Markt mit globalen Netzwerken. Als Geldanlage waren Kunstwerke schon immer beliebt, doch heute sind sie ein echtes Finanzprodukt, dessen Kurs nach klar festgelegten Regeln steigt. Es richtet sich sowohl an etablierte Vermögende als auch an neue Sammler in Ländern wie China und Saudi-Arabien. Zugleich hat eine Demokratisierung der Kunst stattgefunden, wie der große Publikumserfolg von Ausstellungen in Galerien und vor allem Museen beweist. Heutige Museen sind Marken mit internationaler Franchise-Politik und Kunstmessen organisieren Schwesternveranstaltungen in aller Welt, wie die Art Basel Miami Beach und die Art Basel Hong Kong. „Square“ hat zwei Gäste eingeladen, um über die Zukunft der Kunst zu diskutieren: die Malerin und Essayistin Aude de Kerros und den Kunsthistoriker und internationalen Kurator Hans Ulrich Obrist. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 15.06.2014 arte Die Farbe des Kapitals
Folge 96 (26 Min.)Der Bericht Global Wealth Databook 2013 schätzt das weltweite Vermögen auf 240.900 Milliarden Dollar. 41 % davon gehören den Superreichen – die nur 0,7 % der Weltbevölkerung ausmachen. Die Ärmsten, das heißt, rund 50 % der Erdenbürger, teilen sich knapp 1 % des Gesamtvermögens. Der französische Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Vermögensverteilung Thomas Piketty meint dazu: „Wir sind wieder eine Erbengesellschaft geworden, wie vor 100 Jahren.“ Pikettys 2013 erschienenes Sachbuch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“, das fünfzehn Jahre Forschungsarbeiten zusammenfasst, ging in Frankreich 100.000 Mal über den Ladentisch. Im März 2014 erschien die englische Übersetzung, die mit bisher 400.000 verkauften Exemplaren in den USA auf der Bestsellerliste steht.
Die deutsche Übersetzung kommt im Herbst 2014 heraus. Das Buch beschreibt die Geschichte von Kapital, Vermögen und Reichtumsverteilung über mehr als zwei Jahrhunderte in rund 20 Ländern. Piketty knüpft darin an vorangehende Gemeinschaftsforschungen zur Einkommens- und Vermögensverteilung an, deren erste Schlussfolgerungen er 2001 in „Hauts revenus en France au XXe siècle“ veröffentlichte. Geld, Kapital und ungleiche Reichtumsverteilung: Thomas Piketty und der frühere polnische Finanzminister und ehemaligen Präsident der polnischen Zentralbank Leszek Balcerowicz sind zu Gast bei „Square“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 22.06.2014 arte
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