Sportclub Story Folge 40: Rote Karte für Nazis – Die Flüchtlingsoffensive von Drögeheide
Folge 40
Rote Karte für Nazis – Die Flüchtlingsoffensive von Drögeheide
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Die Flüchtlingsoffensive von Drögeheide Pöbeleien, Hakenkreuzschmierereien, Brandanschläge – vor allem seitdem die vielen Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, machen Rechte verstärkt Stimmung gegen jeden, der nicht deutsch ist. Auch in Drögeheide ist das so. Der Ort liegt in Vorpommern, 30 Kilometer vor der polnischen Grenze. Dort gibt es nur wenige Jobs, wenig Perspektiven und die Arbeitslosigkeit ist entsprechend hoch. 1.300 Menschen leben dort – seit zwei Jahren zusammen mit etwa 500 Flüchtlingen, die in Plattenbausiedlungen am Rand des Ortes untergebracht sind. Als die Flüchtlinge einzogen, kam die NPD. Die Menschen hatten Angst, die Situation könne eskalieren. „Wir müssen etwas tun“, dachte sich Gerd Rummel. Er ist Vereinsvorstand vom FC Vorwärts Drögeheide. „Etwas tun, bevor es zu
spät ist.“ 30 Flüchtlinge hat er in die Mannschaften seines Vereins geholt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Syrien, Afghanistan, Ghana und Eritrea. „Fußball verbindet. Dem Ball ist es egal, wer gegen ihn tritt“, sagt auch Herrentrainer René Samuel. „Wir brauchen die Spieler für unseren Verein und die haben so etwas zu tun und lernen Deutsch.“ Auch bei Behördengängen und anderen Hürden helfen die Trainer den Flüchtlingen. Das ist nicht immer leicht, denn gerade, wenn sie einen Spieler in die Mannschaft integriert haben, droht vielen die Abschiebung. Marie Teresa Giese und Boris Poscharsky haben eine ganz normale Woche und ein besonderes Spiel beim FC Vorwärts Drögerheide begleitet. Ein Film über Menschlichkeit, Rassismus und Integration, die selbst im Fußball nicht immer ganz leicht ist. (Text: NDR)