Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Sex und Liebe? Was hat sich in der Einstellung der europäischen Zivilisationen seit der sexuellen Revolution Ende der 60er Jahre in Bezug auf Sex und Liebe geändert? Befindet sich die Mehrzahl der Menschen in den Industriegesellschaften auf einem Trip in eine übersexualisierte Welt, in der die Liebe ein Auslaufmodell ist? Streifen wir unsere soziale Kultur ab wie eine lästige Haut und geben uns ganz unseren Urinstinkten hin? Diesen Fragen sucht die erste Folge der dreiteiligen Dokumentationsreihe auf den Grund zu gehen.
    Liebe contra Sex: Anhand moderner wissenschaftlicher Studien und Versuchsreihen von Sexualwissenschaftlern, Biologen, Anthropologen, Hormonforschern, Psychologen und Psychotherapeuten begibt sich die Dokumentation in die Hochburgen der Sexualforschung in Europa und den USA. Vor allem die Hormonforschung im wichtigsten Sexualorgan – dem Gehirn – steht dabei im Mittelpunkt. Stimmen die alten Klischees überhaupt noch, dass die Männer immer Sex wollen und die Frauen ihn nur in Kombination mit Liebe, und nur dann, wenn der „richtige“ Mann – der fürs Leben – dabei im Spiel ist? Ist Liebe nicht sowieso nur eine romantische Vorstellung, die Wissenschaftler längst als hormonelles und neuronales Phänomen entschlüsselt haben und mit Medikamenten quasi „herstellen“ können? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.12.2010arte
  • Folge 2
    Die Geschlechtszuordnung scheint klar zu sein: Männlich bedeutet XY-Chromosomen, Testosteron, Hoden – und das starke Geschlecht. Weiblich bedeutet XX-Chromosomen, Östrogen, Eierstöcke und – als Gegenteil von männlich – das schwache Geschlecht. Beide Geschlechter dienen der Fortpflanzung. Doch unter dem Blick verschiedener Wissenschaftler erweist sich das starke Geschlecht als das eigentlich schwache. Und dann gibt es da noch die Unterscheidung in Sex und Gender, das heißt in biologisches und soziales Geschlecht. Außerdem treten immer mehr Menschen ins Licht der Öffentlichkeit, die irgendwie nicht Männer und irgendwie nicht Frauen sind.
    Lina zum Beispiel schien als Mädchen geboren, doch in der Pubertät setzte die weibliche Entwicklung aus. Es erwies sich, dass ihr Chromosomensatz männlich ist. Die Psychoanalytikerin Hertha Richter-Appelt vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf forscht seit über zehn Jahren zum Thema Intersexualität. Sie erklärt die Ursachen und wehrt sich gegen geschlechtszuweisende Operationen an Intersexuellen.
    Während bei Intersexuellen physische Gründe für ihre Besonderheit vorliegen, weiß man bis heute nicht, was der Grund für Transsexualität ist. Transsexuelle, also Männer, die sich als Frau empfinden, oder Frauen, die sich als Mann verstehen, haben in den westlichen Gesellschaften einen schweren Stand. Die Ethnologin Birgitt Röttger-Rössler beschreibt, wie in anderen Kulturen mit diesem Phänomen umgegangen wird. In Indonesien zum Beispiel versteht man Transsexuelle ganz unaufgeregt als drittes Geschlecht, das in bestimmten Dorfgemeinschaften wichtige rituelle Funktionen ausübt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.12.2010arte
  • Folge 3
    Unsere Welt ist voller sexueller Bilder. Autos, Kleider, Getränke und sogar Joghurt werden mit nackter Haut verkauft. Überall lauert das Versprechen noch schöner und begehrenswerter zu sein, wenn man mitmacht und mitkauft.
    Sex-Appeal und Schönheit sind die Eintrittskarten in unsere Gesellschaft. Je kontrollierter die Gesellschaft wird, umso toleranter wird sie gegenüber unseren Trieben. Unsere animalische Seite ist gesellschaftsfähig geworden. Alles was noch vor hundert Jahren unter Kontrolle gebracht werden sollte, ist heute zu einem modischen Freizeitspaß geworden – Sex ist überall.
    Das Internet ist der größte Sexmarkt, den man nutzen kann, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Menschen stellen ihren ganz privaten Sex ins Netz – andere schauen dabei zu. Innerhalb dieser freizügigen Welt wird es immer normaler, Sex als Lifestyleprodukt zu präsentieren. Es liegt im Trend, sich Sexspielzeug zu kaufen oder Pornos anzuschauen. Ständig sind wir auf der Suche nach noch mehr Sex und noch mehr Erregung.
    Da kommt uns die Attraktivitätsforschung mit ihren Erkenntnissen gerade recht. In einer Gesellschaft, wo Schönheit gleich gesetzt wird mit gutem Sex, wird Attraktivität zur Obsession. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.12.2010arte

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