Die wahre Liebe finden, die lebenslang hält – dieses romantische Ideal ist nicht immer alltagstauglich. Viele Paare entscheiden sich für die Trennung – auch wegen Sex. Warum ist das so? Monogamie galt über viele Jahrhunderte als der Garant für stabile Beziehungen. Sexuelle Treue war dabei ein wesentlicher Faktor. Heute sind die Erwartungen andere – Sexualität soll aufregend und vital bleiben. Alles scheint heute möglich – aber macht das auch glücklich? Mit der Emanzipation der Frauen begann auch der Aufbruch in neue Beziehungsformen. Heute sind viele religiöse, kulturelle und soziologische Schranken gefallen. Hetero-, homo- oder bisexuelle Beziehungen – jeder Mensch hat im Prinzip die Freiheit, sich gemäß seiner Neigungen frei zu entscheiden. Die romantische Beziehung zwischen zwei Menschen ist dabei nur eine Möglichkeit unter vielen – aber immer noch mehrheitsfähig. Denn das Zweierbündnis scheint
Sicherheit und Zuverlässigkeit zu garantieren – eine gute Basis für die Familiengründung. Aber was ist mit der Sexualität? Warum gelingt es vielen Paaren nicht, ein erfülltes Liebesleben zu bewahren, obwohl es doch scheinbar kaum noch Tabus zu geben scheint? Wie ist das überhaupt mit der Liebe und dem Sex – gibt es das unabhängig voneinander – oder eben nur im Kombipack? Sind wir wirklich so offen und experimentierfreudig wie wir glauben? Und was genau bedeutet „Polyamorie“ – der Trend zur Mehrfachliebesbeziehung, der in Großstädten immer beliebter wird?Kommen wir zu einer Art Share-Economy auch in der Liebe? Oder sollten wir einfach mehr sexuelle Kompetenz aufzubauen, um möglichst lange in einer monogamen Zweierbeziehung leben zu können? Was brauchen wir, um in jeder Hinsicht gute Liebende zu werden? Gerst Scobel diskutiert mit seinen Gästen über das vermeintliche „Ende der Monogamie“ und die Zukunft der (sexuellen) Liebe. (Text: 3sat)