Folge 281

  • Tourismus-Kollaps

    Folge 281 (60 Min.)
    Immer mehr Tourismus – und das weltweit. In den Urlaubs-Hotspots droht der Kollaps. Wie kann Urlaub nachhaltiger und klimafreundlicher werden? Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen. Nicht nur Tourismushochburgen melden seit Jahren steigende Besucherzahlen. Was gut für die Wirtschaft ist, wird zum Problem für die Umwelt und einheimische Bevölkerung. Vielen Urlaubsgebieten droht der Kollaps. Wie kann Tourismus nachhaltig und fair werden? Was treibt Touristen hinaus in die Welt, um Einsamkeit und Unberührtes zu finden, dann aber zusammen mit anderen Touristen in Horden auf ausgetretenen Pfaden, wenig nachhaltig, zum „Urlaubskonsument“ zu werden? Warum überhaupt reisen? Immer mehr Menschen haben das Bedürfnis, die Welt aus eigener Anschauung kennenzulernen. Doch – lernen sie wirklich etwas kennen, oder geht in Zeiten des Massentourismus das Authentische mehr und mehr verloren? Was sucht der Tourist heute – fern der Heimat? Und wer profitiert vom modernen Tourismus?
    Tourismus galt lange als enormer Wirtschaftsmotor. Städte und Gemeinden profitierten von den Urlaubern aus aller Welt, die Arbeitsplätze schufen und Geld in die öffentlichen Kassen spülten. Doch die Touristen-Zahlen wachsen unaufhörlich, seit auch außerhalb Europas der Wohlstand wächst. 2017 reisten 1,3 Milliarden um den Globus, viele davon waren Touristen aus China und Indien. Bis zum Jahr 2030 sollen es, so die Prognosen, 1,8 Milliarden sein. Was aber macht der „Overtourism“ aus idyllischen Traumstränden, einsamen Berglandschaften und vitalen Metropolen? Strände sind hoffnungslos überfüllt, das Meer ist voller Plastikmüll und Abwässer.
    Boote ankern in ökologisch sensiblen Buchten. Die Folge: Korallen und
    Meeresvegetation sterben. In Thailand sind 77 Prozent der Riffe schwer beschädigt. Erste Konsequenzen gibt es bereits – massiv bedrohte Strände und Inseln wurden von der thailändischen Regierung für Touristen gesperrt. Wie wird es weitergehen? Schafft das asiatische Land die Wende zu einem nachhaltigen Tourismus? Oder setzt man weiter auf steigende Umsätze durch den Massentourismus?
    Auch in europäischen Städten wie Barcelona, Venedig oder Dubrovnik regt sich Widerstand. Neben Müll, Lärm und überfüllten Straßen hat sich die Lebensqualität der Bewohner vor allem durch steigende Mieten und Lebenshaltungskosten verschlechtert. Junge Menschen können sich keine Wohnung mehr leisten, weil sie im Vergleich zu Touristen weniger als die Hälfte dessen zahlen können, was die Vermietung über Airbnb einbringt. Und weil der Massentourismus das Leben der einheimischen Bevölkerung massiv beeinträchtigt, regt sich Widerstand. Bürgerinitiativen versuchen, Druck auf die Politik auszuüben, es gibt Protestaktionen und Aufklärungskampagnen. An besonders beliebten Hotspots soll der Zugang reguliert werden, Marketingmaßnahmen sollen heruntergefahren werden.
    Und welche Rolle spielen Filme, soziale Medien oder auch Verleger von Reiseführern wie der australische Verlag Lonely Planet Publications, durch die Geheimtipps binnen kurzer Zeit zum Foto-Hotspot für die Massen mutieren?Was muss sich ändern, damit Reisen für möglichst viele Menschen möglich, dabei aber trotzdem fair und nachhaltig sind? Ist fairer Tourismus für alle eine Utopie?
    Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen über die Auswirkungen des Massentourismus und mögliche Auswege aus der Tourismus-Krise. Und über die Beweggründe für Menschen, überhaupt zu reisen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.07.20193sat

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Do 04.07.2019
21:00–21:59
21:00–
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