Gert Scobel und seine Gäste diskutieren über politische Eruptionen und antidemokratische Tendenzen in der Gesellschaft, die derzeit durch den Rechtspopulismus ausgelöst werden. Viele gehen heute davon aus, dass in westlichen Demokratien die Zeit der Despoten vorbei sei. Dass diese Annahme falsch ist, zeigen die Wahlergebnisse der jüngsten Vergangenheit. Herrschertypen und Rechtspopulismus sind wieder gefragt. Die Anything-Goes-Gesellschaften suchen Halt in klaren Worten und Taten. Aus diesem Grund gewinnen immer mehr Populisten knapp die Wahlen oder ziehen mit zweistelligen Prozentzahlen in die Parlamente. In ihren öffentlichen Auftritten verkörpern sie autoritäre Führungsstrukturen, mit einem Hang zum Tyrannentum. Despoten sehen sich als „wahre“ Vertreter des Volkes, sie verabscheuen Kritik und Opposition und versuchen, ihre Machtbefugnisse auf Kosten der Demokratie zu erweitern. So ist im Osten Europas
mittlerweile eine rechte Front mit EU-Skeptikern entstanden. Von Polen über Ungarn und Tschechien breitet sich der Nationalismus zunehmend aus. Und auch in Österreich ist nach der letzten Wahl mit einem fundamentalen, politischen Rechtsruck zu rechnen. Auf der demokratischen Landkarte kommen Länder wie die Türkei und die USA hinzu, die immer noch oder seit einem Jahr von populistischen und unberechenbaren Regierungschefs regiert werden. Wie kam es zu dieser Entwicklung, und was kann man gegen den Abbau demokratischer Grundrechte tun? Sind soziale Ungleichheit und Flüchtlingspolitik wesentliche Katalysatoren für die politischen Veränderungen? Welche Auswirkungen hat der Populismus auf die demokratische Kultur? Wie können Alternativen zu autoritären Führungsstrukturen aussehen? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen in der Sendung „Despoten auf dem Vormarsch“. (Text: 3sat)