Schau in meine Welt! Folge 67: Baljaa und der blaue Himmel
Folge 67
Baljaa und der blaue Himmel
Folge 67 (25 Min.)
Baljaa ist 11 Jahre alt und ein Nomadenkind. Er lebt mit seiner Sippe in der Steppe des mongolischen Altai-Gebirges. Die Nomaden sind Viehzüchter und ein armes Volk. Sie leben unter extremen klimatischen Bedingungen. Wenn Schafe und Ziegen in der klirrenden Kälte sterben, dann verlieren die Nomaden ihre Existenzgrundlage. Immer mehr Menschen wandern deshalb in die Städte ab. Die Nomadenkultur steht vor dem Untergang. Baljaa’s Großvater Galsan ist Stammeshäuptling und praktizierender Schamane. Er hat früh bemerkt, dass Baljaa ein sehr talentiertes Kind ist und will ihn zu seinem Nachfolger ausbilden. Baljaa soll einmal seine Stelle einnehmen und sein Volk in die Zukunft führen. Deshalb weist ihn Galsan nach und nach in die Geheimnisse des Schamanismus
ein. So unternimmt der Großvater mit dem 11-jährigen zum Beispiel Reitausflüge in die Steppe. Er zeigt Baljaa wie man in den Wolken liest und was er von der Natur alles lernen kann. Galsan zeigt ihm auch, wie man mitten auf einem zugefrorenen See Kontakt mit den Geistern der Ahnen aufnimmt. Baljaas Leben bewegt sich zwischen Tradition und Moderne. Weitab von westlicher Zivilisation, aber längst nicht hinter dem Mond. Er weiß, dass er vielleicht zur letzten Generation der Nomaden im Altai gehört, die ihre Jahrtausende alte Kultur überliefern können. Der Autor Horst Mühlenbeck und Kameramann Thomas Riedelsheimer haben Baljaa für „Schau in meine Welt!“ in einer der faszinierendsten Landschaften der Welt besucht. (Text: KiKA)