Folge 171

  • 30 Tage Ramadan

    Folge 171 (25 Min.)
    Während des Ramadans stehen Sarenur, Reyhan und Eslem jede Nacht um drei Uhr auf: obwohl sie noch schlaftrunken sind, sitzen sie mit ihrer ganzen Familie gleich am Esstisch, der voll mit superleckeren Gerichten ist. Für sie ist vor allem wichtig, jetzt so viel wie nur möglich zu trinken, denn um viertel vor Vier fängt die Morgendämmerung an und danach dürfen sie weder trinken noch essen und zwar bis die Sonne wieder untergeht. Im Juni sind die Tage am längsten und dieses Jahr fällt der Ramadan ausgerechnet auf diesen Monat. Haben sie fertig gegessen, dann gehen sie alle wieder ins Bett.
    Wenn sie wieder aufstehen ist es bereits ziemlich warm. Trotz der Hitze sollen sie sogar beim Duschen oder beim Zähneputzen darauf achten, kein Wasser zu schlucken. Sie gehen ohne Frühstück in die Schule und essen auch in der großen Pause gar nichts. Das fällt vor allem der kleinen Eslem schwer. Aber auch für Sarenur und Reyhan ist das nicht einfach: an den Tagen, wenn sie Sportunterricht haben, ist es besonders schwer nichts zu trinken, sie fühlen sich besonders schlecht, aber alle drei geben sich große Mühe.
    Obwohl sie nicht die einzigen Mosleminnen in ihrem Gymnasium sind, denken viele Mitschüler, dass was die drei Schwestern machen, völlig unsinnig sei und noch dazu schlecht für ihre Gesundheit. Allerdings gibt es auch viele Schüler, die sie besonders respektieren, weil sie ihre Religion so ernst nehmen. Nach der Schule lernen, draußen spielen oder Sport machen: während des Ramadans ist das eher eine Ausnahme. Doch Sarenur, Reyhan und Eslem wissen, wie wichtig es ist, bis abends durchzuhalten: der Ramadan hat einen Sinn und den wollen Sarenur, Reyhan und Eslem klar machen damit sie und andere moslemische Kinder besser verstanden werden können.
    Zum Beispiel: in dieser Zeit spenden Sarenur, Reyhan und Eslem immer wieder Geld an arme Menschen, das gehört zum Ramadan dazu. Und sie gehen jeden Samstag zum Koranunterricht, lernen dort Arabisch, damit sie den Koran in der Originalsprache lesen können, ohne Übersetzung. Schon am frühen Abend treffen sich jeden Tag viele Moslems im Kulturzentrum der moslemischen Gemeinde von Darmstadt, in der der Vater der drei
    Mädchen als Imam arbeitet.
    Imam heißt der moslemische Priester. Dort ist auch ein großer Gemeinderaum und die Frauen fangen rechtzeitig an, das große „Fastenbrechen“ vorzubereiten. Sarenur, Reyhan und Eslem helfen da oft mit, denn sie fiebern nun dem Ende des Fastens entgegen. Und den leckeren Gerüchen standzuhalten, das ist sehr schwierig! Vor dem Fastenbrechen gehen sie noch in die Moschee und beten. Dass Frauen und Männer da getrennt sind, ist für Sarenur, Reyhan und Eslem ganz normal. Sie tragen in der Moschee ein Kopftuch, und das finden sie auch normal.
    Reyhan trägt seit kurzer Zeit das Kopftuch auch im Alltag, in der Schule und auf der Straße – im Gegensatz zu ihren Schwestern. Und dann ist endlich 21:45 Uhr und die Sonne ist untergegangen fast 18 Stunden nachdem Sarenur, Reyhan und Eslem zum letzten Mal etwas gegessen oder getrunken haben. Inzwischen haben sich in der Gemeinde viele Freunde und Bekannte zusammengefunden, jeder hat etwas zum Essen mitgebracht, die Tische sind schön gedeckt. Alle sitzen still und hören dem Gesang des Imams zu, das ist der Anfang vom Ritual des Fastenbrechens.
    Jetzt nimmt jeder eine Dattel in die Hand, die mit einer Nuss gefüllt ist, und betet ein kurzes Gebet still vor sich hin, isst die Dattel und streift sich dann beide Hände über das Gesicht. Ab jetzt können Sarenur, Reyhan und Eslem und alle anderen Gäste der Gemeinde essen und trinken was sie wollen bis die Sonne wieder aufgeht. So vergehen 30 lange Tage. Und dann kommt die große Feier zum Ende des Ramadans: das Bayram oder Zuckerfest. Es sind drei Feiertage, auf die Sarenur, Reyhan und Eslem hinfiebern.
    Sie bekommen zum Zuckerfest neue Festkleider und von jedem Bekannten, Verwandten oder Freund der Familie Geldgeschenke. Von den Eltern bekommen sie Sachgeschenke so wie Kinder es von Weihnachten her kennen. Für Sarenur, Reyhan und Eslem ist das Zuckerfest das größte Fest ihrer Religion. Es wird festlich gegessen und getrunken und Sarenur, Reyhan und Eslem sind bei Freunden zu Besuch, sie können viel spielen und Spaß haben. „Schau in meine Welt“ begleitet Sarenur, Reyhan und Eslem während des Ramadans und zeigt die Geheimnisse ihrer Religion: dem Islam. (Text: KiKA)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.08.2016KiKA

Cast & Crew

Sendetermine

Do 30.07.2020
06:30–06:55
06:30–
So 21.08.2016
16:15–16:45
16:15–
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