In 24 Stunden um die Welt

  • Das Erbe der Mauren

    45 Min.
    1492 endete die 700-jährige Geschichte der Araber in Spanien – und damit auch die 250 Jahre dauernde Herrschaft der Nasriden in Granada. Historische Stätten erinnern an den Kampf der Kulturen.Besucht werden die Alhambra in Granada, ehemaliger Sultanspalast der Araber, die Stadt Córdoba, in der das Konkurrieren der Religionen besonders stark war, und die Stadt Teruel, die mit beeindruckender Architektur und religiösen Gebäuden aufwartet.Die Alhambra wurde „Die rote Zitadelle“ genannt, denn ihre Mauern erglühen im Licht der Tageszeiten in den unterschiedlichsten Farbnuancen eines zarten Rots.
    Eisenhaltiger Ton, aus dem die Ziegel gefertigt wurden, ist für das Farbspiel verantwortlich. Der erste Blick von der Sierra Nevada auf die schlichten Mauern der Alhambra verrät nicht, welche Schätze sich im Inneren des Palastes verbergen: islamische Ornamentik, ein Farbenmeer aus Kacheln und eine kunstvolle Wasser-Architektur verleihen der Alhambra orientalischen Zauber. Der Film führt durch die in drei Teile gegliederte Anlage: die Mexuar, bestimmt für öffentliche Rechtsprechung und Versammlungen, die eigentlichen Königsräume mit dem Sala de los Reyes und dem Thronsaal des Sultans sowie die Frauengemächer, wo sich das Privatleben der Monarchen abspielte.
    Alle Räume öffnen sich auf einen Innenhof. Er bildet wie schon in der griechischen Architektur den Mittelpunkt des Hauses. Die Innenhöfe spiegeln die feinsinnige Ästhetik der arabischen Herrscher wieder. Ihre Leidenschaft galt der Natur und den Wasserspielen. Die kunstvollen Ausführungen brachten die steinerne Architektur zum Leben. Die spanische Stadt Córdoba ist ein Symbol für das Mit- und Gegeneinander der
    Religionen und Kulturen: Juden, Christen und Moslems lebten hier im Kalifat friedlich miteinander.
    Als Córdoba im 8. Jahrhundert unabhängiges Emirat wurde, erbauten sich die Moslems ein neues Gotteshaus. Damit wurde die Stadt das islamische Pilgerzentrum des Abendlandes, außerdem Begegnungsstätte von Lehrmeistern, Dichtern und Gläubigen. Bald nahmen die Dogmatiker des Islams zu, sie verfolgten Andersdenkende. Aus dem Dialog der Kulturen wurde ein Kampf der Kulturen. Im 13. Jahrhundert, nach dem Bürgerkrieg, zogen hier die katholischen Könige Kastiliens ein.
    Die Moschee wurde nicht nur zur christlichen Kathedrale geweiht, sondern auch umgebaut. Die offenen Wände wurden geschlossen, ganze Kirchenschiffe angebaut. Mit den Königen kam auch die Inquisition nach Córdoba, dessen Gericht im maurischen Palast Alkazar tagte. In Teruel, im spanischen Süd-Aragonien, steht das bedeutendste Ensemble der Mudejar-Architektur, 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es umfasst die drei Backsteintürme der Kirchen El Salvador, San Martin und San Pedro sowie den Glockenturm und die Artesonado-Decke der Kathedrale.
    Teruel hat sich einen letzten Rest von spanisch-arabischem Charme bewahrt: Kleine Gassen, Erkerbalkone und Patios im arabischen Stil. „Mudejares“, „die Geduldeten“, wurden die Araber von den Christen nach der Rückeroberung genannt. Die Mudejares waren geschickte Handwerker und kreative Baumeister. Und so geschah das Paradox: Arabische Architekten, Keramiker und Maler entwarfen christliche Kirchen. Islamisches Backstein- und Azulejo-Dekor verband sich mit christlicher Romanik und Gotik. Dieser einzigartige Stilmix wird Mudejar-Architektur genannt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2015 3sat

Sendetermine

So. 06.12.2015
07:35–08:20
07:35–
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