In 24 Stunden um die Welt

  • Arabiens Metropolen

    90 Min.
    Die Metropolen der arabischen Welt sind in Aufruhr: Die teilweise jahrtausende alten Städte stehen unter dem Druck der Moderne, der Zerstörung und der Abwanderung. Einige der hier vorgestellten Welterbestätten sind heute zerstört, oder in großer Gefahr. Besonders die beiden syrischen Städte Aleppo und Damaskus wurden durch den Bürgerkrieg so zerstört, dass von deren einstiger Schönheit nur Filme wie dieser erzählen können. Shibam, das sind 500 Hochhäuser aus Lehm auf engstem Raum, eine Skyline, die an Manhattan oder Chicago erinnert. Nur liegt Shibam in der Wüste, ist fast 2000 Jahre alt und war einst Hauptstadt der Oase Hadramaut im Jemen, eine reiche Stadt am Ausgangspunkt der Weihrauchstraße. In Hochhäusern lebte man aus Sicherheitsgründen, denn der Reichtum lockte stets fremde Krieger.
    Heute fühlen sich nur Touristen noch von Shibam angezogen. Die Shibamis selber ziehen nach und nach aus, denn es gibt längst keinen Grund mehr, in Hochhäusern zu wohnen – so eng beieinander. Deshalb ist die Stadt dem Verfall preisgegeben. Unaufhaltsam bröckelt die Skyline aus Lehm. Shibam steht auf der Liste der bedrohten Denkmäler des Weltkulturerbes. Um den Titel der ältesten bewohnten Stadt der Welt streitet sich Sanaa mit Jericho. Unbestritten aber ist die Altstadt von Sanaa die schönere von beiden: 6000 reich verzierte Hochhäuser, 140 Moscheen, enge, verwinkelte Gassen voller Leben und ein Marktviertel, in dem das Handwerk noch blüht. Es ist eine Stadt zwischen Tradition und Moderne – wobei die Moderne deutlich die Oberhand gewinnt und das historische Bild der Stadt allmählich verändert.
    Alte Häuser werden durch neue, noch höhere ersetzt, und der alte Baustil muss zum Teil den neuen Wohnbedürfnissen weichen. Vom dritten Jahrhundert vor Christus bis zur Übernahme durch das Römische Imperium im Jahre 106 unserer Zeitrechnung war Petra das Zentrum eines mächtigen Stammes im vorderen Orient, der Nabatäer. „Fels“ bedeutet der Name der Totenstadt Petra im Tal Moses in Jordanien. Als Johann Ludwig Burckhardt, verkleidet als Scheich Ibrahim, 1812 die ehemalige Kultstätte der Nabatäer entdeckte, hatte die Natur diesen Platz bereits zurückerobert. Die hohen
    Fassaden, Gesimse, Halbsäulen und Giebel, der aus dem Stein herausgehauenen Monumente waren mit dem Stein gealtert. Wind und Regen haben ihr übriges getan. Natur und Kultur waren eins geworden.
    In diesem Zusammenspiel zeigt sich die über 2200 Jahre alte Nekropole dem heutigen Besucher. Wenn die Karawanen damals in das Stadtgebiet von Damaskus einzogen, wurden sie empfangen von üppigem Grün, sprudelnden Wasserfontänen, kühlender Architektur. Die Dichter priesen die syrische Stadt als die Geheimnisvolle, die Lebendige, die Mutter aller Städte, die Perle des mittleren Ostens. Aleppo, die alte syrische Stadt, besaß den größten überdachten Markt der Welt. Hinter dem Antiocha-Tor aus dem 12. Jahrhundert begann der Suk – ein Basar aus kilometerlangen, größtenteils überdachten Ladenstraßen, die nach Waren streng geordnet waren. Der Bürgerkrieg hat dieses Welterbe zerstört. Ein großes Feuer vernichtete den historischen Basar im Jahr 2012. Der Film zeigt das quirlige Leben im Basar, die Arbeit der Händler und Handwerker vor der Zerstörung.
    „Wer Kairo nicht gesehen hat, hat die Welt nicht gesehen. Ihre Erde ist aus Gold, ihr Nil ist ein Wunder, ihre Frauen sind wie schwarzäugige Jungfrauen aus dem Paradies, ihre Häuser sind Paläste, ihre Luft ist weich und duftend wie Aloeholz. Und wie könnte Kairo anders sein, ist es doch die Mutter der Welt.“ So steht es in den Geschichten aus 1001 Nacht geschrieben. Zahllose Geschichten findet man in an diesem Ort. Die Stadt ist so alt wie ihre Geschichten. Von den über 500 Moscheen stammen einige noch aus dem 9. und 10. Jahrhundert. In dieser Sendung unterhält sich Max Moor mit Roland Welsch, einem Stuckateur und Restaurator. Sie sprechen unter anderem über den Baustoff Lehm, seine Geschichte und seine Verwendungsmöglichkeiten. Lehm und Kalk sind Spezialgebiete Welschs bei historischen Restaurierungen.
    Außerdem trifft Moor Bassam Al Machout, einen Stuttgarter Kaufmann. Er importiert und verkauft Alepposeife, eine spezielle und sehr alte Olivenöl- und Lorbeerseife – wahrscheinlich die erste feste Seife, die je hergestellt wurde. Trotz des Krieges wird sie noch immer in Familienbetrieben in Aleppo hergestellt und in die ganze Welt – auch nach Stuttgart – exportiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.20163sat

Sendetermine

So 04.12.2016
22:15–23:45
22:15–
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