Tokio 1933. Auf Wunsch des deutschen Botschafters in Tokio wird Dr. Richard Sorge – Korrespondent der Frankfurter Zeitung, NSDAP-Mitglied und charmanter Redner auf Parteiveranstaltungen – Mitarbeiter des Militärattachés Eugen Ott. Sorge bekommt ein eigenes Büro und ungehinderten Zugang zu botschaftsinternen Wehrmachtscodes. Mit Ott verbindet ihn, ungeachtet seines Verhältnisses mit dessen Ehefrau Helma und unterschiedlicher Ideologien, Freundschaft. Dank seines japanischen Freundes Hotsumi Ozaki, Journalist mit den besten Beziehungen und seit Juli 1934 Berater des neuen Premierministers Fürst Konoe, erhält Sorge nicht nur Informationen über die deutsch-japanischen Militärbeziehungen, sondern wird zugleich Zeitzeuge der
innenpolitischen Wirren seines Gastlandes. Wie alle Ausländer im Land gerät auch der Japaner Ozaki kurzzeitig unter den Verdacht der Spionage, als bekannt wird, dass er ein Buch der in China lebenden Kommunistin Agnes Smedley übersetzt hat. Und auf Richard Sorge und seine Mitstreiter Max Clausen und Branko Vukelic verstärkt sich der psychische Druck, als sie von Stalins Säuberungsaktionen erfahren, denen treue Freunde zum Opfer gefallen sind. Als Sorge von Katjas Fehlgeburt erfährt, erleidet er nach einer wilden Motorradfahrt in alkoholisiertem Zustand einen schweren Unfall. Fernab von seiner Frau erliegt er der fernöstlichen Versuchung und beginnt eine Liaison mit der Japanerin Hanako. (Text: mdr)