Auf der Suche nach erotischen Abenteuern verbringt Franck die Sommertage an einem abgelegenen See, einem Treffpunkt für homosexuelle Männer. Dort lernt er den in sich gekehrten Henri kennen, der weder am promiskuitiven Treiben der Männer, noch am Baden Interesse zu haben scheint. Er hat Ferien und kommt jeden Tag zum See; schon bald schließen die Männer Freundschaft. Franck schläft mit verschiedenen Männern, doch sein wirkliches Interesse gilt Michel, der jeden Tag mit seinem Freund Pascal an den See kommt, einem eifersüchtigen Liebhaber, der Francks Annäherungsversuche misstrauisch beäugt, während Michel sein Interesse sichtlich genießt. Eines Abends beobachtet Franck unerkannt Michel und Pascal im See. Aus harmlosen Wasserspielen wird plötzlich Ernst, und Michel ertränkt seinen Liebhaber. Franck schweigt über das Gesehene. Zunächst zögerlich lässt er sich auf eine
Affäre mit Michel ein. Bald verbringen sie jeden Tag zusammen. Francks Einladungen zu sich nach Hause lehnt Michel aber stets ab. Als die Leiche gefunden wird, nimmt Inspektor Damroder von der Kriminalpolizei die Ermittlungen auf. Er scheint zu ahnen, dass Franck mehr weiß, als er zugibt. Auch Henri wird misstrauisch und will Michel zur Rede stellen. Ehe Franck versteht, was passiert, überschlagen sich die Ereignisse. „Der Fremde am See“, der Abschlussfilm der diesjährigen Filmreihe „rbb QUEER“ im rbb Fernsehen, ist der vierte Langfilm des französischen Regisseurs Alain Guiraudie („Rester vertical“), in dem er sich wieder mit der Populärkultur auseinandersetzt. Auf dem Filmfestival in Cannes 2013 erhielt er in der Reihe ‚Un Certain Regard‘ den Regiepreis. Die französische Filmzeitschrift „Cahiers du Cinema“ befand, der Film sei der beste Film des Jahres 2013. (Text: rbb)