Ausgesperrt – Corona entzweit Einheimische und Gäste Es klingt einfach: Bitte auf Ausflüge verzichten, um die Corona-Ansteckungen zu senken. Doch anders als im Frühjahr scheinen sich an den touristischen Hotspots in Bayern wenige daran zu halten. Kein Wunder: Die Leute wollen endlich mal raus. Ausflugsregionen werden regelrecht überrannt, Menschen drängen sich auf Rodelpisten oder beim Schlittschuhlaufen. Schon länger fehlende Infrastruktur-Konzepte werden nun erst recht zum Problem. Gemeinden mit hohen Inzidenzzahlen sperren jetzt Tagestouristen aus. Der pandemiebedingte Ausnahmezustand treibt die Probleme in den Ausflugsregionen, die schon länger ungelöst sind, jetzt auf die Spitze. Verspieltes Vertrauen – Ärger über Lücken beim Infektionsschutz Es gerät gerade etwas ins Rutschen: Bisher hat eine große Mehrheit der Bevölkerung den Infektionsschutz mitgetragen. Kritik an den Maßnahmen der Regierung kam vor allem von denen, die den Schutz vor Corona übertrieben fanden. Doch jetzt finden viele Bürger: Regierung und Behörden tun nicht zuviel, sondern zu wenig für den Schutz vor Corona. Warum hat es zum Beispiel so lange gedauert, bis in Bayern auch in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln FFP2-Masken vorgeschrieben wurden? Und warum sind immer noch Milliarden FFP2-Masken im Umlauf, die nicht entsprechend geprüft wurden? Warum sind Gesundheitsämter am Wochenende unbesetzt? Warum nicht mehr Infektionsschutz auch in der Wirtschaft? Drängende Fragen, mit denen die Zustimmung zum Lockdown in Gefahr gerät. Autos außer Kontrolle? Assistenzsysteme in der Kritik Die Hoffnungen sind groß: Bald sollen Autos dank künstlicher Intelligenz ganz alleine
fahren. Und tatsächlich können Fahrassistenzsysteme schon heute viele Unfälle verhindern, wenn sie etwa bei Sekundenschlaf aufrütteln oder bei Unaufmerksamkeit die Spur halten. Doch verlassen können sich Autofahrer noch lange nicht darauf. In manchen Autos scheinen die Assistenzsysteme einige Macken zu haben, melden deren Fahrer. Die Fahrzeuge lenken Richtung Gegenverkehr oder bremsen ohne Grund auf der Autobahn. Und auch Forscher prognostizieren: Zum autonomen Fahren ist es noch ein langer Weg. Vom Staat übersehen? Brauerei-Gasthöfe vor der Pleite Sie prägen ganze Regionen in Bayern: Kleine Brauereien, die in eigenen Brauereigasthöfen ihr Bier verkaufen. Doch von der Corona-Hilfe sind sie ausgeschlossen, denn dafür müssten sie achtzig Prozent ihres Umsatzes mit der Gastronomie erwirtschaften. Viele kommen nicht auf diese Quote. Wurden sie vom Gesetzgeber vergessen? Schließlich bekommen auch Bäckereien mit angeschlossenem Café Corona-Hilfe. Und während Großbrauereien oder Großunternehmen wie Schnellrestaurants staatliche Unterstützung bekommen, müssen kleine Brauereien aufgeben. Ordnung muss sein – Wasseruhr-Ablesen als Herausforderung Die Straßenerneuerung in der oberbayerischen Gemeinde Haag ist zur vollen Zufriedenheit der Behörden durchgeführt, nach allen Regeln deutscher Ingenieurskunst. Der einzige Haken: Grundstückseigentümer Charlie Bauer kann den Wasserverbrauch nur noch in einer komplizierten Prozedur herausfinden. Denn sein Wasserzähler wurde vom Heizungsraum in einen Schacht an der Grundstücksgrenze verlegt. Nun muss er mit speziellem Werkzeug den Wasserzähler aus dem Schacht heben. Ergibt bürokratisch durchaus Sinn, ist aber leider total unpraktisch. (Text: BR Fernsehen)