Streuobstwiesen adé? – Der Artenschutz und das Kleingedruckte Der Artenschutz in Bayern, er sollte ja eigentlich hochleben. Nach dem Volksbegehren aus dem vergangenen Jahr ist die Politik nun in der Pflicht. Und erließ just eine neue Verordnung für den Biotopschutz von Streuobstwiesen. Noch vor dem Inkrafttreten des Artenschutzgesetzes hatten mehrere fränkische Landwirte ihre Obstbäume vorsorglich gefällt, aus Angst, die Wiesen könnten zum Biotop werden. Doch diese Angst erweist sich nun wohl als unbegründet. Zumindest nach Ansicht der Naturschützer. Denn die sagen: Mit der neuen Verordnung wird der Artenschutz faktisch ausgehebelt, schließlich sollen nun alle nicht „hochstämmigen“ Bäume den Schutzstatus verlieren. Und das sind viele: Bei aktuellen Probekartierungen in Franken würde keine einzige der untersuchten Streuobstwiesen die Voraussetzungen erfüllen. Frau Bürgermeister, Frau Landrat – Gender-Streit um Wahlzettel Seit 100 Jahren dürfen Frauen in Bayern wählen und kandidieren. Aber auf den Stimmzetteln für die anstehende Kommunalwahl findet sich immer noch ein Relikt aus einer anderen Zeit: Gewählt wird nur die männliche Form – DER Bürgermeister, DER Landrat. In Ländern wie Brandenburg und Nordrhein-Westfalen ist man da schon weiter, dort sucht man nach einem Bürgermeister oder einer Bürgermeisterin. In Bayern hingegen urteilte das Verfassungsgericht 2018: Die gesetzlichen Bestimmungen für die Wahlkreislisten seien neutral formuliert. Doch wenn das Gesetz geschlechtsneutral formuliert ist, warum steht auf dem Stimmzettel dann immer noch: „Wahl des ersten
Bürgermeisters“? Und solange das so ist: Werden Kandidatinnen dadurch vielleicht benachteiligt, weil die Wählerinnen und Wähler unbewusst einer Frau kein nach dem Wortsinn „männliches“ Amt zutrauen? „Helikopter-Herrchen“? Immer mehr Hunde sind schlecht erzogen Die Zahl der Hundehalter in Deutschland nimmt zu – und damit auch die Zahl der Beißattacken. Dabei geht es in erster Linie nicht um die gefürchteten sogenannten Kampfhunde. Denn auch andere Hunde sind offenbar immer schlechter erzogen. Spiegelt sich der Trend zur Verhätschelung auch hier wieder – mit Hunde-Kita, Hunde-Massage, Hunde-Psychotherapie? Und wie gefährlich ist das Hunde-Verwöhn-Programm? Die Landestierärztekammer schlägt jedenfalls Alarm und bringt einen Hundeführerschein ins Spiel. quer über die Frage, was die Verrohung der Hundesitten über unsere Gesellschaft aussagt. Gift-Retoure: Wie ein verbotenes Insektizid nun doch hier landet Das Insektizid Chlorpyrifos wird eingesetzt beim Anbau von Zitrusfrüchten. Und verursacht Studien zufolge Schäden am Gehirn von Babys. Deswegen hat die EU den Einsatz von Chlorpyrifos ab dem 1. Januar dieses Jahres verboten. Null Toleranz. Allerdings könnte der Stoff nun doch weiterhin ins Land kommen: Als Import. Weil Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sich zusammen mit europäischen Amtskollegen dafür einsetzt, den Import von Waren zu ermöglichen, die Rückstände des Gifts enthalten könnten – sofern ein Grenzwert eingehalten wird. Ihr Argument: Anders wäre das EU-Vorgehen nicht konform mit den Regeln der Welthandelsorganisation. Verbraucherschützer sind entsetzt. (Text: BR Fernsehen)