Planet Wissen Folge 465: Konsum – Ich kaufe also bin ich?
Folge 465
Konsum – Ich kaufe also bin ich?
Folge 465
Milliarden von Elektro-Artikeln, Textilwaren und Lebensmitteln gehen jedes Jahr in Deutschland über die Ladentheken. Einige Millionen dieser Produkte sind angeblich jedes Jahr neu. Tatsächlich unterscheiden sie sich jedoch nur selten von etablierten alten Produkten. Bestes Beispiel sind die immer neuen Versionen von Microsoft- oder Apple-Produkten. Um die Kunden zum Kauf zu animieren, müssen die Hersteller also Überzeugungsarbeit leisten: Mehr als 6.000 Werbebotschaften pro Tag bearbeiten den Durchschnittsdeutschen. Studien von Konsumforschern zeigen:
Mehr als 90 Prozent aller Käufe werden „aus dem Bauch heraus“ getätigt. Der „Bauch“ ist hier aber das Gehirn: Es zählt dabei weniger der Gebrauchswert als vielmehr ein gefühlter Wert. „Shoppend auf Sinnsuche“ nennt das der Konsum-Psychologe Stephan Grünwald. Tatsächlich geht es oft darum, sich als Teil der Konsumgesellschaft zu fühlen. Einkaufen hat weniger mit Verbrauch als vielmehr mit Sozialverhalten zu tun. Die sozialen und ökologischen Folgen dieser shoppenden Sinnsuche sind jedoch katastrophal. (Text: rbb)