Folge 264

  • Abgassünder Diesel – Freie Fahrt in den Export

    Folge 264 (30 Min.)
    Die Dieselkrise treibt seltsame Blüten: Bei uns werden die Autos wegen zu hoher Schadstoffemissionen tausendfach verschrottet, in Süd- und Osteuropa sind sie als Gebrauchtwagen begehrt. Lukrative Abwrackprämien der Autoindustrie tun ein Übriges. Im Oktober 2018 stellte die Regierung ein Maßnahmenpaket vor. Das Ziel: Altfahrzeuge von der Straße zu holen und durch neue, im Abgasausstoß effizientere Autos zu ersetzen. Bis zu 11 500 Euro Prämie gewähren die Autohändler beim Tausch gegen einen „saubereren“ Neuwagen. Seit der Einführung erster Dieselprämien im Sommer 2017 haben weit über 200 000 Kunden den Bonus in Anspruch genommen.
    Die Krux: Die meisten Hersteller verlangen einen Verschrottungsnachweis. Das heißt, der Altwagen muss von der Straße verschwinden und fachgerecht entsorgt werden. „Ein Weiterverkauf oder Export ist somit ausgeschlossen“, erklärt Thomas Kerstingjohänner, der einen großen Schrottplatz bei Bielefeld betreibt. Die Entsorgung geschieht schrittweise, vieles kann recycelt werden. Öl wird abgezapft, Kunststoffverkleidungen werden von Hand ausgebaut, die Karosserie landet schließlich als klein
    gedrücktes Paket bei der TSR Recycling in Duisburg, einem der größten Metallverwerter in Deutschland.
    Sie liefern die Karosserien als Rohstoff an Gießereien. Professor Stefan Bratzel, Experte in Sachen Automobilindustrie, hält dieses Vorgehen für äußerst fraglich: „Auf den abgesperrten Geländen der Verwerter stehen sechs, sieben Jahre alte Autos, ohne Kratzer, mit wenig Kilometern auf dem Tacho. Viel zu schade zum Verschrotten“, meint er. „Ein volkswirtschaftlicher Irrsinn, der die Autoindustrie und die Verbraucher Milliarden kostet.“ Um die oft noch guten Wagen vor dem Verschrotten zu erwischen und sie den Besitzern abzukaufen, reisen fliegende Autohändler aus Ost- und Südeuropa kreuz und quer durch Deutschland.
    Sie greifen die Altautos gern ab und exportieren sie als Gebrauchtwagen ins Ausland. Der Export von Gebrauchtwagen hat 2017 allein nach Spanien um über 30 Prozent zugenommen, nach Rumänien um 26 Prozent. „planet e.“ geht der Frage nach, ob es sinnvoll sein kann, wenn die alten deutschen Diesel in anderen Ländern weiterfahren oder ob die in Deutschland beschlossenen Umweltschutzmaßnahmen so ad absurdum geführt werden. (Text: ZDF)
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