Folge 244

  • Alte Nutztierrassen – neu entdeckt

    Folge 244 (30 Min.)
    Rotbuntes Husumer Schwein oder Poitou-Esel. Viele alte Nutztierrassen sind bedroht. Ihr Verlust würde unsere Landwirtschaft hart treffen. Spezialisten kämpfen um ihren Erhalt. Schon jetzt ist die Biodiversität bei Nutztieren gefährdet. Doch was passiert, wenn es weltweit nur noch eine Rinderrasse gibt? Wofür brauchen wir Vielfalt in der Landwirtschaft? Und: Wie kann man dem Verschwinden der Nutztierrassen entgegenwirken? Mitte des vergangenen Jahrhunderts begann der Aufstieg der Hochleistungsnutztiere. Einige wenige Rinder-, Schweine- und Geflügelrassen setzten sich in den modernen Viehbetrieben durch, während alle übrigen Rassen, die weniger Fleisch, Milch oder Eier lieferten, immer weiter verdrängt wurden.
    Diese Entwicklung hat Konsequenzen. Mittlerweile sind über 70 Prozent der Nutztierrassen in Deutschland gefährdet. Dennoch findet das Thema in der Öffentlichkeit kaum Beachtung. Im Tierpark Arche Warder in der Nähe von Kiel weiß man, wie kritisch die Lage ist. Hier finden all diejenigen Tiere ein Zuhause, die früher ganz selbstverständlich das Landschaftsbild in Deutschland und Europa geprägt haben und die heute kaum noch jemand beim Namen nennen kann: Lockengänse, Turopolje-Schweine, Waldschafe und vieles mehr.
    Von manchen Rassen existieren nur noch eine Handvoll Tiere weltweit, und die Pfleger müssen weite Strecken zurücklegen, um sie ausfindig zu machen. Durch die Erhaltungszucht in der Arche Warder sollen die Rassen
    vor dem Aussterben gerettet werden. Für den Leiter des Tierparks, Prof. Dr. Dr. Kai Frölich, ist dieser Einsatz von größter Bedeutung. Denn mit den alten Rassen würde nicht nur ein wichtiges Kulturgut verschwinden. Durch ihre speziellen Eigenschaften könnten die Tiere Landwirten in Zukunft dabei helfen, Herausforderungen wie dem Klimawandel, strengeren Tierwohlauflagen oder einer größeren Nachfrage an ökologischer Landwirtschaft besser zu begegnen.
    „Es wäre ein Risiko, die genetischen Ressourcen der alten Rassen jetzt zu verlieren“, warnt Dr. Steffen Weigend vom Friedrich-Loeffler-Institut. Deshalb wird am Institut seit 2016 Erbmaterial alter deutscher Nutztiere in einer Genbank zusammengetragen, um es zu konservieren. Für den ehemaligen Sternekoch Franz Keller ist mit der Verdrängung der alten Rassen aus der Landwirtschaft noch etwas anderes verloren gegangen: die Qualität der tierischen Produkte.
    Mit dem mageren Fleisch der modernen Hybridschweine zum Beispiel kann er nichts anfangen. Er wünscht sich eine Rückkehr zu regionaler Vielfalt und zu Produkten, die noch Geschmack haben. Doch wie lässt sich der Wunsch nach handverlesener Vielfalt und Qualität mit den Dimensionen der deutschen Viehwirtschaft vereinbaren? Und wie groß ist das Potenzial der alten Rassen für die Zukunft der Landwirtschaft tatsächlich? „planet e.“ macht sich auf die Suche nach den fast vergessenen Tieren und den Menschen, die für ihren Erhalt kämpfen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.01.2019ZDFDeutsche Online-PremiereDo 17.01.2019ZDFmediathek

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 30.03.2020
03:45–04:15
03:45–
So 29.03.2020
16:30–17:00
16:30–
Mo 21.01.2019
04:30–05:00
04:30–
So 20.01.2019
16:30–17:00
16:30–
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