Tiere hinter Gittern: ein Grund für das schlechte Image vieler Zoos. Wie müssen sich Zoos verändern, um Tiere in Zukunft besser zu halten? Könnten sie zur Rettung bedrohter Arten beitragen? Der Zoo Leipzig entwickelt ein Konzept für die Zukunft: Artgerechte Tierhaltung, Zuchtprogramme für bedrohte Tiere, Bildungsangebote und spannende Erlebnisse sollen für hohe Akzeptanz sorgen. Die Zeiten, in denen Tiere nur zu kommerziellen Zwecken zur Schau gestellt wurden, sind lange vorbei. In modernen Zoos müssen nur noch wenige Tiere ihr Leben hinter Gitterstäben fristen. Im besten Fall bewegen sie sich in großzügig angelegten, ihrer Heimat nachempfundenen Landschaften. Nur noch sehr selten stammen die Tiere aus der Wildnis. Die meisten von ihnen werden in Zoos geboren. Eine Strategie des Welt-Zooverbandes fordert, dass Zoos heute vor allem dem Natur- und Artenschutz dienen und die
Öffentlichkeit für diese Themen sensibilisieren sollen. Angesichts der Tatsache, dass bereits jede vierte Säugetierart, jede achte Vogelspezies und ein Drittel aller Amphibien vom Aussterben bedroht sind, müssten die Zoos eigentlich eine wichtige Rolle im internationalen Artenschutz spielen. Doch das Ansinnen des Welt-Zooverbandes ist das eine. Das andere ist die Frage, ob ein noch so großes Freigehege einen natürlichen Lebensraum ersetzen kann. Wie ergeht es also Elefanten, Bären oder Raubkatzen im Zoo, die in freier Natur riesige Gebiete durchstreifen? Funktionieren die Zuchtprogramme wirklich? Oder ist letztlich doch alles nur Show? Diesen Fragen geht die Dokumentation aus der ZDF-Reihe „planet e.“ am Beispiel des Zoos Leipzig und des Natur- und Tierparks Goldau in der Schweiz nach. Die Tiergärten werden vom Zoologen und Kritiker Dr. Fritz Jantschke unter die Lupe genommen. (Text: ZDF)