Wenn der Mut einen verlässt, ist das in der Regel die erste Erfahrung, die man mit Mut überhaupt macht, eben die Entmutigung. Der Mut schwindet und man muss daran arbeiten, dass er wieder zurückkommt. Vom Ende des Muts handelt auch das Buch von Cynthia Fleury, das unter dem Titel „La fin du courage“ erschienen ist. Wenn man das Buch liest, schöpft man paradoxerweise wieder Mut. Die Autorin Cynthia Fleury ist der heutige Gast von Raphaël Enthoven. Mut ist nicht das Gegenteil von Angst, Mut ist vielmehr die Kunst, die Angst zu
überwinden. Angstgefühle sind unvermeidlich und von uns nicht völlig zu beherrschen. Wir können nur versuchen, keine Angst vor unserer Angst zu haben. Das Gespräch über Mut greift Beispiele aus der Geschichte und der Politik auf und zitiert aus Film und Literatur. Raphael Enthoven und Cynthia Fleury zeigen damit, dass Mut immer auch als eine Ethik des Durchhaltens verstanden werden kann. Mut ist letztlich also ein Sieg über sich selbst, ein Neuanfang, der ständig wiederholt werden muss. (Text: arte)