Weshalb wird im Wahlkampf oft mit Parolen wie „Wechsel“, „Wandel“ oder „Veränderung“ geworben? Wissen Staatsmänner was und wann verändert werden muss? Was steckt hinter François Hollandes Wahlspruch „Wandel jetzt!“? Und wird damit wirklich die Betonung auf nötige Veränderungen gesetzt oder womöglich eher auf das durch den Wandel Gleichbleibende? Denn damit sich etwas ändert, muss etwas anderes natürlich bleiben. Aber was ist genau der gleichbleibende Teil einer Veränderung? Und was hat das mit dem Paradoxon zwischen Selbst- und
Anderssein zu tun? Ein Mensch muss sich zwangsläufig verändern, aber dabei gleichzeitig derselbe bleiben, um als er selbst identifizierbar zu sein. Unter Bezugnahme auf Philosophen wie Henri Bergson, „Das Bildnis des Dorian Gray“ oder den Schriftsteller Charles Péguy geht Raphaël Enthoven gemeinsam mit dem Philosophen Camille Riquier in einem spannenden Gespräch unter anderem den verschiedenen Formen des Seins und des Werdens, den Schattenseiten von Gewöhnung und Neuem und der Veränderlichkeit von Körper und Geist nach. (Text: arte)