• Folge 1 (45 Min.)
    Die Flüsse Raab, Lafnitz und Steyr haben Täler geformt, Landschaften und Kulturen geprägt. Die Reihe stellt diese Flussregionen und ihre Besonderheiten vor. Diese Folge führ ins Raabtal. Von der alpinen Frische der Sommeralm über die sanften Hügel des Steirischen Vulkanlands bis hin zu den weiten Ebenen des Burgenlands erstreckt sich das 147 Kilometer lange Raabtal. Der Fluss durchfließt eine Region, die reich an Kultur und Natur ist. Die Quelle der Raab liegt auf 1150 Metern Seehöhe am Fuß des 1548 Meter hohen Osser, verborgen unter einer schützenden Steinwand.
    Früher diente sie zum Baden, Fischen und Waschen – aber auch zur Entsorgung. Heute steht sie für erfolgreiche Renaturierung, verbesserten Hochwasserschutz und nachhaltige Freizeitgestaltung. Schon nach wenigen Metern wird aus dem zarten Rinnsal ein lebendiger Bach, der sich bald zu einem kraftvollen Fluss entwickelt. Auf 147 Kilometern durchquert die Raab eine beeindruckende Landschaft – von der alpinen Frische der Sommeralm über die sanften Hügel des Steirischen Vulkanlands bis hin zu den weiten Ebenen des Burgenlands.
    Dabei überwindet sie einen Höhenunterschied von 1313 Metern und prägt ein Tal voller Vielfalt und Geschichte. Historisch bedeutsame Orte reihen sich entlang ihres Laufs: das ehemalige Silberbergwerk Arzberg, das imposante Wasserschloss Hainfeld bei Feldbach, die mächtige Riegersburg, Schloss Kornberg und die traditionsreiche, mehr als 300 Jahre alte Berghofer-Mühle. Auch Naturjuwele wie die Raabklamm – mit über zehn Kilometern die längste Klamm Österreichs – und die renaturierten Seitenarme südlich von Fehring machen die Raab zu einem Erlebnisfluss.
    Nahe Weiz kann man die eindrucksvollen Tropfsteinhöhlen „Katerloch“ und „Grasslhöhle“ besichtigen. Einige Kilometer südöstlich liegt Feldbach. Die Stadt entstand an einem Kreuzungspunkt alter Handelswege – eine römische Straße führte entlang der Raab nach Pannonien. Im weiteren Verlauf fließt die Raab durch das erweiterte Tal bei Gleisdorf, der „Solarstadt“, wo die Laßnitz und Rabnitz einmünden.
    Die Region ist geprägt von der besonderen Landschaft des Vulkanlands. Eine besondere Attraktion gibt es in Edelsbach bei Feldbach zu bestaunen: die Weltmaschine von Franz Gsellmann. Von 1958 bis 1981 baute der oststeirische Bauer ein einzigartiges Kunstwerk aus mehr als 2000 Einzelteilen – ein fantastisches Monument. Wenige Kilometer weiter, nördlich von Fehring, liegt die Berghofer-Mühle. Im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und seit 1845 in Familienbesitz, nutzt sie die Wasserkraft der Raab zur Mehlgewinnung, Stromerzeugung und Kernölpressung.
    Besucher erleben dort traditionelle Handwerkskunst in einem modernen Kontext. Weiter flussabwärts streift die Raab die Orte St. Martin und Jennersdorf. Der grenzüberschreitende Naturpark Raab erstreckt sich dort über drei Länder – Österreich, Ungarn und Slowenien – und bildet ein einzigartiges Ökosystem mit einer prächtigen Auenlandschaft. Nach Neumarkt an der Raab erreicht sie den Nationalpark Őrség, bevor sie bei Mogersdorf die österreichisch-ungarische Grenze überquert und in Győr in Ungarn in die Donau mündet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.07.2025 3sat
  • Folge 2 (45 Min.)
    Schön, mythisch, geheimnisvoll – wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen: „Labonca“, „die Weißglänzende“, wird ehrfürchtig jener Fluss auf altslawisch genannt – die Lafnitz. Von den rauen Höhen des steirischen Jogllandes bis zu den Auen im Süden des Burgenlands fließt die Lafnitz durch Landschaften, die lebendig und zeitlos wirken. Wer diesem Fluss folgt, entdeckt ein verborgenes Stück Mitteleuropa – still und voller Geheimnisse. Die Quelle der Lafnitz entspringt im Herzen der Steiermark, im Joglland, hoch oben zwischen dem Masenberg und dem Wechselmassiv.
    Dort sammelt die junge Lafnitz in Vornholz und Lafnitzegg Quellbäche aus allen Himmelsrichtungen, wird rasch zum kraftvollen Gebirgsbach und durchzieht das Sicharter Hochmoor. Danach gräbt sie sich durch einen schluchtartigen Einschnitt in den Wechselschiefer und verlässt in einem markanten Bogen das Gebirge in Richtung Waldbach und Mönichwald. Zwischen Waldbach und Rohrbach ist die Lafnitz durch Rückhaltebecken gezähmt, doch ihre Natur bleibt spürbar. Sie hat sich über Jahrtausende ein tiefes, schmales Tal geschaffen – ein Zeugnis ihrer urwüchsigen Kraft.
    Nach dem Austritt aus dem Gebirge ändert der Fluss sein Wesen: Verspielte Mäander, ruhige Flussarme und naturnahe Auenlandschaften begleiten die Lafnitz auf ihrem Weg durch die Ebene. Der Abschnitt von Neustift an der Lafnitz bis Rudersdorf ist auf rund 40 Kilometern als Natur- und Wildfluss besonders geschützt – und zugleich die Grenze zwischen der Steiermark und dem Burgenland. Doch die Lafnitz ist weit mehr als ein Naturjuwel: Sie war über Jahrhunderte hinweg Grenzfluss – zwischen dem Herzogtum Steiermark und dem Königreich Ungarn, zwischen dem Heiligen Römischen Reich und der östlichen Welt.
    Diese Grenzlage prägte nicht nur ihre politische Bedeutung, sondern auch das kulturelle und soziale Leben in der Region. Die Flüsse Raab, Lafnitz und Steyr haben Täler geformt, Landschaften und Kulturen geprägt. Die Dokumentationsreihe „Österreichs schönste Täler“ widmet sich diesen Flussregionen und zeigt ihre Schönheit und Besonderheiten. Redaktionshinweis: Am Montag, 21. Juli, um 20:15 Uhr zeigt 3sat – ebenfalls in Erstausstrahlung – den dritten Teil der Reihe „Österreichs schönste Täler“ über das Steyrtal. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.07.2025 3sat

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