„Die Unverbesserlichen“: Käthe (Inge Meysel, r.) und Kurt Scholz (Joseph Offenbach)
Bild: NDR
Am 30. Mai wäre die große Volksschauspielerin Inge Meysel 115 Jahre alt geworden. Eine ihrer Paraderollen war die der kleinbürgerlichen Käthe Scholz in der Familienserie „Die Unverbesserlichen“, durch die sie auch ihren Spitznamen Mutter der Nation bekam. Erstmals nach 15 Jahren ist sie demnächst wieder im Free-TV zu sehen: Der NDR zeigt die sieben Teile ab dem 25. Mai sonntags um 12:25 Uhr.
In der Serie, die zudem vor 60 Jahren, am 9. Mai 1965, ihre Premiere feierte, steht Familie Scholz, bestehend aus Vater Kurt (Joseph Offenbach) und Mutter Käthe (Meysel) sowie den drei Kindern Doris (Monika Peitsch), Lore (Helga Anders) und Rudi (Gernot Endemann) und Oma Elisabeth Köpcke (Agnes Windeck), im Mittelpunkt. Vater und Mutter sind besonders stolz auf ihren Sohn Rudi, denn der ist Fußballprofi. Tochter Doris ist bereits verheiratet, doch in ihrer Ehe kriselt es bisweilen, und auch Sohn Rudi hat Schwierigkeiten, denn seine Freundin ist schwanger und möchte ihn nicht heiraten. Doch trotzdem hält die Familie zusammen – Mutter Scholz weiß schließlich immer Rat …
Im ersten Teil, der am 25. Mai zu sehen ist, dreht sich alles ums runde Leder: Kurt schaut seinem talentierten Sohn Rudi jeden Sonntag beim Fußballspielen zu und spielt, wie auch der Rest der Familie, regelmäßig Toto. Als hierbei ein ordentlicher Gewinn abfällt, kauft sich Kurt einen Kleinwagen, verursacht damit aber gleich einen Verkehrsunfall. Vaters Unglück bringt die Familie zur Besinnung, denn viel bleibt nicht übrig vom gewonnenen Geld, wenn der Schaden bezahlt ist. Darüber hinaus erwartet Tochter Doris ihr erstes Kind.
„Nichts dazugelernt“ haben die Mitglieder der Berliner Familie Scholz in der zweiten Folge, die der NDR am 1. Juni zeigt. Auch fünf Jahre später begleitet Kurt an den Wochenenden die Fußballtaten seines Sohnes Rudi immer noch vom Spielfeldrand aus mit fachmännischen Kommentaren. Dem torschussgewaltigen Jungen ist jedoch der auf dem Rasen erkickte Ruhm zu Kopf gestiegen. Er kündigt seine Stellung bei der Post und entzieht sich der mütterlichen Obhut. Oma Köpcke zieht in sein Zimmer im Hause Scholz ein – keineswegs zur Freude von Kurt. Käthe erträumt sich derweil einen reichen Schwiegersohn. Dem Sportwagenfahrer Jürgen Lenz (Claus Ringer) steht der Sinn aber eher nach einem schnellen Abenteuer mit Lore; sie erlebt eine herbe Enttäuschung. Und Kurt nähert sich seinem 65. Geburtstag, was mit einer Pensionierung wider Willen einhergeht.
Von „Die Unverbesserlichen“ lief von 1965 bis 1971 jedes Jahr zum Muttertag ein Film mit Laufzeiten zwischen 80 und 109 Minuten. Die Idee hierzu hatte Robert Stromberger, der auch die Drehbücher verfasste, während Claus Peter Witt Regie führte. In weiteren Rollen spielten unter anderem Ralph Persson, Michael Hornauf, Gerda Gmelin, Günter Pfitzmann und Reinhilt Schneider mit. Im Free-TV war die Reihe letztmals 2010 im BR zu sehen, seit 2020 läuft sie zudem regelmäßig beim Pay-TV-Sender Heimatkanal. Darüber hinaus sind alle Folgen etwa beim kostenpflichtigen Streaminganbieter ARD Plus und bei MagentaTV verfügbar.
Inge Meysel, deren Kino-, Fernseh- und Theater-Karriere über 70 Jahre andauerte, starb am 10. Juli 2004 im Alter von 94 Jahren.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Alohomora am
Und plötzlich war Lore weg und ward nie wieder erwähnt. Die Serie hat Ghosting erfunden. 😆
User 1444810 am
Das Schicksal von Helga Anders dauert mich immer noch, eine tolle Schauspielerin. Agnes Windeck habe ich immer gern gesehen