„White Collar“-Reboot steht in den Startlöchern

Produzent und Stars suchen mit Drehbuch nach Sendeheimat

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 07.06.2024, 11:35 Uhr

Matt Bomer (l.) und Tim DeKay in „White Collar“ – Bild: David Giesbrecht/USA Network
Matt Bomer (l.) und Tim DeKay in „White Collar“

Es ist amtlich: Ein Drehbuch zu einem Reboot der Krimi-Dramedy „White Collar“ ist geschrieben. Das bestätigte Serienschöpfer Jeff Eastin gegenüber Variety bei einer Veranstaltung. Bei der waren auch die Altstars Matt Bomer, Tim DeKay und Tiffani Thiessen zugegen, die alle ihre Bereitschaft bestätigten, zurückzukehren.

Ein wichtiges Thema ist dabei noch offen: Die Sendeheimat – die eben gefunden werden muss und die eventuell inhaltliche Änderungen am Drehbuch einfordern könnte. „White Collar“ startete beim Kabelsender USA Network im Herbst 2009. Zwar stand das Format mitunter im Schatten anderer Erfolge des Senders, konnte sich aber dennoch eine äußerst loyale Fanbasis erobern. Bis 2014 wurden insgesamt sechs Staffeln und 81 Episoden produziert. Die Serie fiel in eine Ära, in der der mittlerweile weitestgehend bedeutungslos gewordene Kabelsender USA Network mit Serien unter dem Label Blue Sky punkten konnte: zumeist Dramedys (etwa „Psych“, „Royal Pains“, „Burn Notice“), die in den Sommermonaten ausgestrahlt wurden. „White Collar“ war damals von FOX Television Studios produziert worden, einem Produktionsstudio bei FOX, das sich auf Serien mit geringerem Budget spezialisiert hatte, eben damals fürs Kabelfernsehen. Hier kommt eine der Schwierigkeiten der Sendersuche: Mittlerweile arbeiten Medienfirmen nur noch selten über „Firmengrenzen“ hinaus zusammen. So kämen als Heimat eines neuen Formats einerseits USA Network (oder dessen Streamingpartner Peacock) des Medienkonglomerats NBCUniversal oder eben ein Teil von The Walt Disney Company in Frage, wo man die FOX-Produktionsstudios aufgekauft hatte.

In „White Collar“ stand eine Einheit des FBI aus New York City im Zentrum, die mit der Aufklärung von Wirtschaftsverbrechen betraut war – umgangssprachlich white collar crimes, also (zumeist gewaltlose) Verbrechen, die von Geschäftsmännern in Anzug mit weißen Hemdkragen begangen wurden. Special Agent in Charge Peter Burke (Tim DeKay) verfolgte mit seinem Team dabei insbesondere Fälle, die sich mit (Kunst-)Fälschungen beschäftigten. Dabei ging ihm Edel-Fälscher Neal Caffrey (Matt Bomer) ins Netz. Der wurde dazu „verurteilt“, der Einheit von Burke dauerhaft zu helfen, dafür kam er zur Bewährung auf freien Fuß (mit elektronischer Fußfessel), statt hinter Gittern schmachten zu müssen. Während Burke der Überzeugung war, aus Caffrey doch noch einen aufrechten Bürger machen zu können, verfolgte dieser immer wieder eigene Ziele auf der falschen Seite des Gesetzes. Allerdings hatte er auch Spaß daran, anderen (gewaltbereiten) Verbrechern das Handwerk zu legen. In der Serie spielte Tiffani Thiessen Burkes Ehefrau Elizabeth, eine Event-Planerin, die sich mit Neal anfreundete.

Vierter im Bunde der Hauptcharaktere war Mozzie, ein weiterer Betrüger und Neals alter Mentor – dessen Darsteller Willie Garson (auch „Sex and the City“) war 2021 verstorben.

Im (bisherigen) Finale der Serie hatte Neal seinen Tod vorgetäuscht (und dabei auch uncharakteristischerweise Mozzie hinters Licht geführt) und war untergetaucht.

Laut Variety soll das von Eastin geschriebene Revival-Drehbuch sowohl die Alt-Fans der Serie abholen wie auch neuen Zuschauern einen guten Einstieg ermöglichen. Daneben sei eine rührende Würdigung für Mozzie enthalten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Es wurde bereits im Interview erzählt, dass Tränen geflossen sind beim Lesen des Scripts, wie sie Mozzie gedenken werden. Ich freu mich sehr drauf.
    • (geb. 1985) am

      Ich liebe solche Serien und das war die beste, die ich jemals gesehen habe und ich freue mich so wahnsinnig dass sie zurück kehrt und vor allem auf sexy Matt freu ich mich.
      Ich hoffe dass es nicht mehr so lange dauert und dass wir sie auch im freetv sehen können.
      • am

        Ich freu mich drauf, denn diese Serie war herausragend.
        Hoffentlich verbocken sies nicht!
        Mozzie ist allerdings nicht zu ersetzen, das macht mir große Sorgen in diesem Zusammenhang...
        • (geb. 1985) am

          Stimmt, mozzie hatte definitiv eine tragende Rolle und ich finde es auch sehr traurig dass er nicht mehr ist 😢
        • am

          Alle vergessen hier die gute Seele June, die 25 Folgen lang von der wunderschönen und überaus charismatischen Diahann Carroll portraitiert wurde. Sie ist 2019 ebenfalls verstorben. Ich fand, dass sie in der Serie immer mehr war, als eine bloße Vermieterin und Fußnote.
      • am

        Ich habe es gerne geschaut, aber frage mich, wie sie diese Jahreslücke erklären wollen und kann es mir nicht wirklich vorstellen.
        • am

          Wieso nicht? Selbst mit einem Mangel an Fantasie muss man doch anerkennen, dass das Leben weitergeht. Irgendwas wird der "talented Mr. Caffrey" in all den Jahren schon getrieben haben. Ich könnte mir das sogar sehr gut als B-Story für die Serie vorstellen, obwohl das wiederum etwas klischeehaft wäre.
        • (geb. 1983) am

          Die sog. "Jahreslücke" läßt sich sogar ganz vortrefflich erklären - der Pandemie sei "dank".
          Schon hat dieses leidige Thema, das uns über mehrere geplagt hat, die ideale Basis für einen Quell an Revivals gegeben.
        • (geb. 1983) am

          Die sog. "Jahreslücke" läßt sich sogar ganz vortrefflich erklären - der Pandemie sei "dank".
          Schon hat dieses leidige Thema, das uns über mehrere Jahre geplagt hat, die ideale Basis für einen Quell an Revivals gegeben.

          Und jegliche inzwischen verstorbenen Schauspieler haben eine logische Erklärung für ihre ebenso verstorbenen Charaktere; das mag zwar mitunter etwas vermeintlich schlechten Geschmack darstellen, kommt aber dennoch zeitlich optimal.

          Man muß halt immer das Beste draus machen - selbst, wenn es von etwas Schlechtem kommt.
      • (geb. 1976) am

        Die Ideenlosigkeit auf die Spitze getrieben. Ein Reboot nach gerade einmal 10 Jahren. Erbärmlich.

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