„True Blood“: HBO jagt Reboot-Plänen einen Pflock ins Herz

Keine Rückkehr für Sookie und Co. in Sicht

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 23.02.2023, 12:15 Uhr

„True Blood“ lief bei HBO für sieben Saffeln – Bild: HBO
„True Blood“ lief bei HBO für sieben Saffeln

Vampire leben Jahrhunderte – die Idee eines „True Blood“-Reboots überdauerte nicht einmal drei Jahre. Nun hat HBO den Stecker bei dem Projekt gezogen, das im Dezember 2020 bekannt geworden war und an dem die Autoren Roberto Aguirre-Sacasa („Riverdale“- und „Chilling Adventures of Sabrina“-Schöpfer) und Jami O’Brien („NOS4A2“-Schöpferin) gearbeitet hatten.

In einem Update zu diversen Projekten gab Casey Bloys, der Verantwortliche für HBO und HBO Max, an, dass bei der Bearbeitung des Stoffes keine Idee letztendlich so richtig gezündet hatte. Entsprechend wurde der Anlauf nun eingestellt.

Für HBO war die Serie, die zwischen 2008 und 2014 lief, einer der herausragenden Erfolge der Sendergeschichte. Die Erzählung um Vampire und die mysteriöse Kellnerin Sookie Stackhouse (Anna Paquin) brachte seinerzeit diverse Senderrekorde und übernahm die Fackel als Aushängeschild bei HBO nach dem Ende von „Die Sopranos“ (2007) und vor dem Start von „Game of Thrones“ im Jahr 2011.

In Zeiten, in denen die Medienunternehmen durch Streamingdienste aus dem Korsett nur begrenzt zur Verfügung stehender Sendeplätze befreit sind, liegt die Idee nahe, aus erfolgreichen Formaten ein Franchise aufzuziehen – wie es zuletzt Showtime mit „Dexter“ und „Billions“ vorexerziert hat. Das Reboot-Projekt hatte von Anfang an ein bisschen Gegenwind gehabt, nachdem Hauptdarstellerin Paquin auf Fananfragen in den sozialen Netzwerken nur sagen konnte, dass auch sie vom Reboot aus den Medien erfahren hat und wohl nicht für eine Rückkehr vorgesehen sei.

Die Serie „True Blood“ basiert dabei lose auf den „The Southern Vampire Mysteries“-Romanen der Autorin Charlaine Harris – die erzählen die Geschichte einer alternativen Welt alleine aus den Augen von Protagonistin Sookie; viele Nebenhandlungen und Entwicklungen der Welt wurden dann in der Serie dazugedichtet.

In der Serie sind die Vampire nach der Erfindung von True Blood aus den Schatten getreten: Dieses „künstliche Blut“ kann ihre Ernährungsbedürfnisse auch ohne Mord an Menschen befriedigen. Und so haben die Anführer der Vampire beschlossen, das Leben ihrer Spezies als nächtliche Jäger zu beenden und ihresgleichen stattdessen eine Existenz unter den Menschen zu verordnen. Nicht alle der teils Jahrhunderte oder über tausend Jahre alten Geschöpfe sind allerdings bereit, ihr Raubtierleben aufzugeben. Und unter den nun informierten Menschen herrscht in dieser Welt eine gespannte bis feindselige Vorsicht.

Neben Vampiren gibt es in dieser Welt auch Werwölfe, Magie und Formwandler. Und auch die in jungen Jahren verwaiste Kellnerin Sookie, die nicht weiß, warum sie telepathisch begabt ist. Sie arbeitet in einem kleinen Nest in Louisiana und ist fasziniert, als dort mit dem in der Zeit des Bürgerkrieges geborenen Bill Compton zum ersten Mal ein Vampir auftaucht und True Blood bestellt – denn Bill ist gleichzeitig das erste Wesen, dessen Gedanken sie nicht lesen kann.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    "Keine Rückkehr für Sookie und Co. in Sicht"


    Wozu auch? Der Drops war gelutscht. Wenn überhaupt, hätte man eine komplett neue Geschichte erzählen müssen, also gleicher Background aber andere Location und Charaktere.
    • am

      Was hätte da denn auch kommen sollen? Nachdem schon den Originalautoren völlig die Puste dabei ausgegangen ist die miesen Schrottromane in Serienfolgen umzusetzen, hätte mich ein gutes Reboot schon schwer verwundert. Mindestens die letzten drei Originalstaffeln waren doch schon kaum mehr auszuhalten.

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