„The Real O’Neals“: ProSieben zeigt Sitcom ab April im Frühprogramm

Familie will aufhören, sich selbst zu belügen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 18.03.2018, 11:00 Uhr (erstmals veröffentlicht am 09.03.2018)

Der Cast von „The Real O’Neals“: Matt Shively (Jimmy), Bebe Wood (Shannon), Martha Plimpton (Eileen), Noah Galvin (Kenny) und Jay R. Ferguson (Pat) – Bild: ABC/Bob D'Amico
Der Cast von „The Real O’Neals“: Matt Shively (Jimmy), Bebe Wood (Shannon), Martha Plimpton (Eileen), Noah Galvin (Kenny) und Jay R. Ferguson (Pat)

Mit „The Real O’Neals“ hievt ProSieben demnächst eine weitere US-Comedy auf seinen „Versende-Platz“ am Montagmorgen gegen 8:45 Uhr. Der Serienauftakt läuft allerdings ausnahmsweise am Dienstag, den 3. April, um 8:45 Uhr – dort läuft in der Regel „Two and a Half Men“ mit zwei Episoden, allerdings zeigt ProSieben an dem Dienstag nach Ostern auch eine Wiederholung von „Young Sheldon“, die sonst immer montags läuft. Die Serie „The Real O’Neals“ lief in den USA für zwei Staffeln und insgesamt 29 Episoden und handelt von der O’Neal-Familie, die sich gezwungen sieht, den schönen Schein fallen zu lassen und sich mit der Realität zu beschäftigen.

Im Zentrum steht Noah Galvin als Kenneth „Kenny“ O’Neal. Das 16-jährige mittlere Kind der Familie muss sich eingestehen, dass er schwul ist – sehr zum Verdruss seiner recht katholischen Mutter, mit der er sich eigentlich sehr gut versteht und die er nicht enttäuschen möchte. Die Mutter konkurriert zudem mit anderen Frauen aus ihrer Gemeinde quasi darum, die Katholischste zu sein. Und dass jemand aus ihrer Familie derart mit dem alten Testament in Konflikt kommt, erachtet sie als Peinlichkeit.

Noch peinlicher wird es allerdings, als auffliegt, das Kennys jüngere Schwester Shannon (Bebe Wood) zwar große Anstrengungen im Sammeln von Spendengeldern für Afrika unternimmt, aber das Geld dann in die eigene Tasche steckt. Dass der Älteste, Jimmy (Matt Shively), durch seine Beteiligung an der Schulmannschaft im Wrestling eine Essstörung entwickelt, dient eigentlich nur in der ersten Episode als seine „Imperfektion“, wird danach allerdings kaum noch thematisert – Jimmy ist dann der typisch oberflächliche Schulsportler. Nachdem diese ganzen Geheimnisse ans Tageslicht gekommen sind, platzt es auch aus Vater Pat (Jay R. Ferguson, „Mad Men“) heraus: Er und Mutter Eileen (Martha Plimpton, „Raising Hope“) haben Eheprobleme, sind in Paartherapie – eine Scheidung droht. Am Ende des Serienauftakts steht die Erkenntnis, dass es nicht lohnt und die Familie versucht, ihre Herausforderungen anzugehen und ehrlich zueinander zu sein.

Für Kenny bedeutet das, sich als erster offen homosexuell lebender Teenager seiner kleinen Gemeinde selbst zu finden. Dabei setzt die Serie in einem Nach–„Glee“-Stil auf eine optisch verspielte, eher bunte Erzählweise – inklusive Fantasiesequenzen wie Kennys Diskussionen mit Jesus und hier und da einer Musiknummer.

Seine Eltern durchlaufen eine Trennung, bei der Vater Pat in den Keller zieht und Mutter Eileen schließlich eine zögerliche Beziehung mit Kennys Lehrer eingeht, während Shannon und Jimmy die „typischen Teenager“ mit einer Mischung aus Egoismus aber auch großer Verständnisfähigkeit sind.

Nachdem sich „The Real O’Neals“ nach der ersten Staffel eine Verlängerung verdiente, langte es nach Staffel zwei nicht für weitere Episoden. Entsprechend gehört die Serie zu den Formaten, die ProSieben über Paketdeals mit den großen US-Studios erhalten hat, bei denen aber ein großer Zuschauererfolg nicht zu erwarten ist.

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