Von Verwunderung bis hin zu leichtem Entsetzen reichen die Reaktionen, die der US-Kabelsender SyFy mit seinen Entscheidungen in der Chefetage bei hartgesottenen Science-Fiction Fans seit Längerem auslöst. Der Vorwurf, den man in immer wieder hört: der Sender würde sich zu stark von seinem eigentlichen Kernpublikum abwenden um andere Zuschauerschichten zu erreichen. Als eindeutigstes Symptom gilt nach wie vor die Umbenennung des Senders von Sci-Fi in SyFy im vergangenen Jahr (fernsehserien.de berichtete).
Daneben sorgt aber vor allem der starke Vorstoß in Richtung Reality-TV für Unverständnis. Während die drei verschiedenen Versionen der „Ghost Hunters“ ihr Dasein immer noch durch übernatürliche Komponenten rechtfertigen können, sucht man diese bei einem der drei neuen Formate, die SyFy nun bestellt hat vergebens: „Marcel’s Quantum Kitchen“ – die erste Kochshow des Senders. Darin nimmt Marcel Vigneron, Experte für Molekularküche, ungewöhnliche Aufträge für seine Catering-Firma an und organisiert spektakuläre Events.
Auf Interesse bei Special Effects-Liebhabern kann SyFy dagegen vielleicht mit „Face Off“ bauen, eine Ausscheidungs-Show, bei der Kandidaten ihre eigenen Werke in Sachen Make-Up, 3-D-Design, Animatronics etc. vorstellen. Für den Gewinner könnte die erfolgreiche Teilnahme den Start einer Hollywood-Karriere bedeuten. Dann ist da noch „Paranormal Witness“ aus der Schmiede der Produzenten von „Horror Trips – Wenn Reisen zum Albtraum werden“. In der neuen Dokumentar-Reihe werden Geschichten von Menschen vorgestellt, die bereits einmal übernatürliche Erlebnisse hatten.
Ein paar Ankerpunkte gibt es trotzdem noch für Zuschauer, die Sci-Fi einst wegen Serien wie „Stargate SG-1“, „Farscape“ oder „Battlestar Galactica“ zu ihren Lieblingssendern zählten. Die zweite Staffel von „Warehouse 13“ startet am 6. Juli und auch „EUReKA“ wird sich demnächst mit neuen Folgen zurück melden. Dennoch, angesichts des oftmals viel zu frühen Endes von Sci-Fi-Formaten auf allen US-Networks, hat eine Kochshow auf dem Sender, der vielleicht die finanziellen Möglichkeiten hätte das eine oder andere jener Formate zu retten, zweifellos einen sauren Beigeschmack.
