„Superhändler“ statt „Im Einsatz“: RTL hält Start neuer Blaulicht-Doku zurück

Neues Nachmittagsprogramm kann noch nicht überzeugen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 03.11.2020, 17:35 Uhr

„Die Superhändler“: Markus Reinecke, Johanna Schultz, Moderator Sükrü Pehlivan, Antoine Richard und Thomas Käfer. – Bild: TVNOW / Andreas Friese
„Die Superhändler“: Markus Reinecke, Johanna Schultz, Moderator Sükrü Pehlivan, Antoine Richard und Thomas Käfer.

Vergangene Woche startete bei RTL das völlig neu aufgestellte Nachmittagsprogramm mit sogenannten „Doku-Fiction“-Formaten – das klingt positiver als Scripted Reality, ist aber im Endeffekt dasselbe in Grün. Eigentlich sollte sich in zwei Wochen mit „Im Einsatz – Jede Sekunde zählt“ eine weitere Sendung dieser Couleur hinzugesellen, doch daraus wird nun vorerst doch nichts. Stattdessen zieht es RTL vor, um 16:00 Uhr weiterhin „Die Superhändler“ auszustrahlen. Ein Ersatzstarttermin für das neue Blaulicht-Format wurde noch nicht in Aussicht gestellt.

Aktuell sieht der tägliche Ablauf so aus: Um 14:00 Uhr ist „110 – Echte Fälle der Polizei“ zu sehen, gefolgt von „Tatort Deutschland – aus den Akten der Justiz“ um 15:00 Uhr. „Die Superhändler“ sind danach in zweifacher Dosis im Programm: Um 16:00 Uhr mit einer einstündigen Folge, um 17:00 Uhr mit einer halbstündigen Variante.

Bei dem auf unbestimmte Zeit verschobenen Format „Im Einsatz“ soll der echte Alltag der Blaulicht-Helden in Deutschland dokumentiert werden. Geschichten von Notaufnahmen, Rettungssanitätern oder Feuerwehrmännern werden darin erzählt und nachgespielt. Die Bandbreite der Einsätze reicht dabei von skurril und unterhaltsam bis hin zu hektisch, unübersichtlich oder sogar lebensbedrohlich. Die Alltagshelden lassen die Kamera dabei hautnah an sich ran und geben intime Einblicke, was die eigene Gefühlswelt betrifft, beschrieb RTL die Sendung.

Der jüngste Versuch des Senders, sein Nachmittagsprogramm mit nachgestellten Geschichten aus dem Ermittler-Alltag zu sanieren, hat in der ersten Woche mehr schlecht als recht funktioniert. Nachdem es für „110“ an den ersten beiden Tagen mit 12,8 und 13,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen noch vielversprechend aussah, ging es im Rest der Woche auf unter 10 Prozent bergab. „Tatort Deutschland“ versagte direkt von Anfang an und holte nur einstellige Werte zwischen 7 und 8,5 Prozent. Den „Superhändlern“ gelang es im Anschluss zumindest zweimal, wieder auf über 10 Prozent zu kommen. Gut möglich, dass RTL die Sendung deshalb vorerst lieber im Programm behalten möchte.

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