Doch was verbirgt sich nun eigentlich hinter dieser Sendung mit dem etwas kryptischen Namen „Ponyhof“? So viel sei verraten: Sie hat mit friedlicher Urlaubsidylle auf dem Land genauso wenig tun wie etwa „Circus HalliGalli“ mit einer richtigen Manege. „Der Titel ‚Ponyhof‘ stand vor allem anderen fest“, erklärt Moderatorin Jeannine Michaelsen. „Er steht gleichzeitig für alles und nichts. Er gibt das Studio-Setting einer abgebrannten Scheune vor, ansonsten steht er sinnbildlich für die Spielwiese des Formats.“
Eine Spielwiese, wie man sie mittlerweile kaum noch im deutschen Fernsehen vorfindet. Schauplatz ist ein kleines Studio mit rustikaler Einrichtung inklusive antikem Wohnzimmersofa, Lampenschirm und Radio. Zu Beginn ihrer ersten gemeinsamen Show begrüßen Jeannine Michaelsen und Annie Hoffmann ihre Zuschauer ihren einzigen Zuschauer Heinz – aller Anfang ist schließlich schwer. Dafür hat Zuschauer Heinz eine Dauerkarte und ist in jeder Folge anwesend.
Völlig neu sind solche Versteckte-Kamera-Spielchen zwar nicht, doch Annie Hoffmann und Jeannine Michaelsen verleihen den Aktionen ihre persönliche Note. „Wir können das Fernsehen nicht neu erfinden. Es gab schon immer Talkshows und Spielshows – den Unterschied macht der jeweilige Host mit seiner Persönlichkeit“, so Jeannine. „Ich schaue vor allem wegen Menschen fern, die eine Sendung speziell machen. Wenn ich das Gefühl habe, da darf jemand sein wie er ist, dann bekommt die Sendung für mich ein Alleinstellungsmerkmal.“ Und tatsächlich – die beiden wirken wie ein längst eingespieltes Team, werfen sich schnippisch gegenseitig die Bälle zu und kommen vor allem echt und unverfälscht rüber.
Pro Sendung schaut ein prominenter Gast vorbei, mit dem sich Jeannine und Annie nicht nur unterhalten, sondern auch ein kleines Partyspiel veranstalten. Dies gelingt mal mehr und mal weniger gut. Mit dabei sind Nora Tschirner, Jana Pallaske, Micky Beisenherz, Jo Weil, Panagiota Petridou, Inez Bj?rg David und die Kapelle Petra. Am Ende jeder Sendung gibt es in der Rubrik „Grandma Knows Best“ noch einen Ratschlag einer liebenswürdigen Oma. Im Vergleich zum restlichen Programm von TNT Glitz enthält die Sendung auch einige, eher untypische Inhalte eines Frauensenders: So versucht sich Jeannine als Pornofilm-Regisseurin, während Annie in alkoholisiertem Zustand eine Straßenumfrage durchführt. „Wir tanzen die Klaviatur des Unterhaltungsfernsehens in allen Disharmonien durch“, fasst Jeannine zusammen.
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