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Vera Tidona
Vera Tidona – 28.12.2022, 12:12 Uhr

Marvel-Regisseur James Gunn wird neuer DC-Chef

Hinzu kommt, dass der verantwortliche Kopf hinter allen DC-Produktionen ausgetauscht wurde und sämtliche derzeit in Produktion befindlichen Comicverfilmungen auf Eis gelegt sind. Dazu zählt etwa der abgedrehte „Batgirl“-Film, der kurzerhand in die Tonne gekloppt wurde, obwohl er fast fertig war. Des Weiteren werden alle laufenden DC-Serien auf den Prüfstand gestellt, größtenteils wurden etwa die Serien aus dem Arrowverse wie „The Flash“ abgesetzt (fernsehserien.de berichtete).

Warner Bros.

Als neuer Chef von DC Studios (vormals DC Films) wurde der gefeierte Marvel-Regisseur James Gunn ernannt, der als kreativer Kopf künftig über alle Comic-Adaptionen entscheiden wird und im Auftrag von Zaslav das Franchise künftig zusammen mit dem eher aus dem Finanzgeschäft kommenden Peter Safran so aufziehen soll, wie es Kevin Feige für Marvel bereits seit Jahren erfolgreich vormacht.

Gleichzeitig machen die ersten Entscheidungen des neuen DC-Duos deutlich, dass das DC Extended Universe (DCEU) Geschichte ist und Platz für ein neues DC Universe macht. So wurde etwa Henry Cavill schon wieder als Superman „gefeuert“, nachdem der „Witcher“-Darsteller erst vor wenigen Monaten seinen Rückzug aus der beliebten Netflix-Serie bekannt gegeben hatte, da ihm ein Angebot für neue Superman-Filme vorlag (fernsehserien.de berichtete).

Das war jedoch vor der Besetzung der neuen DC-Chefs, die nun ohne Cavill weitermachen wollen – und damit den Unmut der vielen Fans auf sich gezogen haben, inklusive eines enttäuschten Superman-Darstellers (fernsehserien.de berichtete).

Derweil wurde die Produktion des zweiten „Wonder Woman“-Sequels auf Eis gelegt, die Cameo-Auftritte der beiden Superhelden Wonder Woman (Gal Gadot) und Superman (Cavill) kurzerhand aus dem kommenden „The Flash“-Film nur wenige Monate vor der Kinopremiere herausgeschnitten und einiges mehr. Einzig die von Gunn selbst entwickelte neue DC-Serie „Peacemaker“ darf bleiben – neben einigen wenigen Ausnahmen.

Dabei wurde anfangs die Besetzung von James Gunn als neuer DC-Chef mit Wohlwollen in Hollywood und auch bei den DC-Fans aufgenommen, zeichnete doch erstmals ein Regisseur und Autor als kreativer Kopf für ein Franchise auf einem Managerposten verantwortlich, was so in Hollywood bislang eher unüblich ist – normalerweise haben die Finanzleute das Sagen.

Zudem ist Gunn selbst ein großer Comic-Fan und -Kenner, was überaus hilfreich bei der Umsetzung eines Franchise sein dürfte – im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die wenig mit den Vorlagen von DC Comics anfangen konnten. Wie sich Gunn als neuer Kreativ-Chef des DC Universe machen wird, dürfte sich frühestens im nächsten Jahr zeigen.

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