1000 Folgen „Wer weiß denn sowas?“: Fun Facts, Trivia und mehr zum runden Jubiläum

Geistreicher Geniestreich feiert Meilenstein

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 18.02.2023, 09:00 Uhr

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„Wer weiß denn sowas?“: Bernhard Hoëcker, Kai Pflaume und Elton feiern die 1000. Folge – Bild: ARD/Morris Mac Matzen/UFA Show & Factual
„Wer weiß denn sowas?“: Bernhard Hoëcker, Kai Pflaume und Elton feiern die 1000. Folge

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Als „Wer weiß denn sowas?“ im Sommer 2015 mit vorsichtigen 31 Folgen an den Start ging, hätten wohl die Wenigsten damit gerechnet, dass sich das ARD-Vorabendquiz zu einem derartigen Hit entwickeln würde. Knapp siebeneinhalb Jahre später steht die Erfolgsshow nun vor dem großen Meilenstein der 1000. Folge – und dieser wird heute Abend (18. Februar) um 20:15 Uhr gebührend mit einer besonders feierlichen Primetime-Ausgabe im Ersten zelebriert. Anlässlich des runden Jubiläums wirft fernsehserien.de einen ausführlichen Blick auf das Phänomen „Wer weiß denn sowas?“ mit interessanten Zahlen und Trivia-Fakten rund um die beliebte Comedy-Quizshow.

Das Erfolgsgeheimnis

Auf den ersten Blick liegt „Wer weiß denn sowas?“ ein relativ unspektakuläres Konzept zugrunde – es gilt, skurrile Fragen aus Wissenschaft und Alltag zu beantworten. Doch „WWDS“ ist mehr als nur ein Quiz – es ist zu einer festen Verabredung mit einer liebgewonnenen Showfamilie geworden. Viele Shows der heutigen Zeit wirken steril, kühl und unpersönlich – doch das Trio Kai Pflaume, Elton und Bernhard Hoëcker strahlt Wärme, Vertrautheit und Authentizität aus. Sobald der Titelsong („My Type“ von Saint Motel) erklingt, freuen sich die Fans auf die bevorstehenden 45 Minuten Unterhaltung pur. Die Verantwortlichen haben es geschafft, die perfekte Mischung aus Wissensvermittlung und Comedy zu finden. In dieser Sendung geht es nicht darum, mit guter Allgemeinbildung zu glänzen, sondern vielmehr darum, durch Grübelei zur richtigen Lösung zu kommen. Diese Form der Unterhaltung, bei der man als Zuschauer auch noch etwas lernen kann, hat beim deutschen Publikum einen Nerv getroffen.

Kai Pflaume (M.) und die beiden Teamkapitäne Bernhard Hoëcker (l.) und Elton (r.) ARD/​Morris Mac Matzen

Für die Zuschauer im Studio besteht der besondere Reiz natürlich darin, dass sie selbst Geld gewinnen können. Vor jeder Ausgabe dürfen sich die Zuschauer entscheiden, ob sie sich auf die Seite von Team Bernhard oder Team Elton schlagen. Beide Teams spielen um Bares für ihre Unterstützer und am Ende wird der Gewinn unter den Anhängern des Siegerteams aufgeteilt. Dementsprechend euphorisch reagiert das Publikum, wenn eine Frage richtig beantwortet werden konnte.

Einen maßgeblichen Anteil am Erfolg haben die drei Protagonisten der Show, deren Kombination sich als enormer Glücksgriff entpuppt hat. Alle drei kommen interessanterweise vom Privatfernsehen. Pflaume war lange Zeit der Sat.1-Liebesbote („Nur die Liebe zählt“), Elton der ewige Praktikant von Stefan Raab und Hoëcker war ständig bei „Switch“ „raus“. Der oft mürrische Elton, der Klugscheißer Bernhard und der spitzbübische Kai werfen sich gegenseitig die Bälle zu, dass es eine wahre Freude ist. Wie sehr die Sendung von ihrem Trio lebt, haben diverse Trittbrettfahrer-Formate im ZDF („Da kommst Du nie drauf!“), in Sat.1 („Das gibt’s doch gar nicht!“) und im rbb („Jede Antwort zählt!“) gezeigt, die allesamt nicht den Charme des Originals besaßen.

Hervorzuheben ist auch die thematisch passende Zusammenstellung der prominenten Gäste, wodurch es zu interessanten Duellen zwischen Comedians, Schauspielern oder Musikern kommt. Darüber hinaus gibt es mit Christoph Maria Herbst und Paul Panzer einige Wiederholungstäter, die die Sendung besonders häufig beehrt haben und somit schon zur erweiterten Showfamilie zählen.

ARD/​Thomas Leidig

Ute Biernat, Geschäftsführerin der Produktionsfirma UFA Show + Factual GmbH, erläuterte den Erfolg bereits 2018 im fernsehserien.de-Interview: Ich glaube, für junge Leute ist die Sendung interessant, weil unter anderem Lifehacks präsentiert werden – ohne dass wir krampfhaft versuchen, den ARD-Vorabend hip zu machen. Die Erklärfilme sehen aber nicht mehr wie vor 20 Jahren aus und sind nicht sehr wissenschaftlich aufbereitet, sondern so, dass sie jeder zu Hause nachvollziehen kann. Die Show habe sich ihren Platz kontinuierlich ganz leise erobert. Immer mehr Zuschauer sind offenbar durch Zappen oder Mundpropaganda hängengeblieben. Was ‚Wer weiß denn sowas?‘ von anderen Quizshows unterscheidet, ist, dass man nichts wissen muss – weil es um Dinge geht, die man eigentlich gar nicht wissen kann. Insofern kann man sich nicht blamieren und ist dennoch nach der Sendung schlauer.

Entscheidend für den Erfolg sei allerdings auch die Besetzung mit Pflaume, Elton und Hoëcker: Das sind unsere drei Musketiere, die die Sendung komplett tragen und ich gönne ihnen den Erfolg von Herzen. Mich freut außerdem, dass ‚Wer weiß denn sowas?‘ keine Adaption ist, sondern eine deutsche Formatidee von Kai Pflaume selbst, die wir aufgegriffen und ausgebaut haben. Unter dem Titel „Who knew?“ wird das Format international vertrieben. Adaptionen wurden unter anderem nach Tschechien, Litauen, Kasachstan, Slowenien und die Slowakei verkauft.

Running Gags

ARD/​Morris Mac Matzen

Bei „Wer weiß denn sowas?“ steht nicht nur die Wissensvermittlung im Vordergrund. Fans lieben die Sendung auch wegen der vielen amüsanten und chaotischen Momente, die sich spontan aus der Situation ergeben – sei es, wenn Elton an den Fragen körperlich verzweifelt oder wenn sich Hoëcker auf der Bühne verrenkt, um exotische Tiere zu imitieren. Kai Pflaume lässt zudem keine Gelegenheit aus, um jedes noch so alberne Wortspiel zum Besten zu geben und anschließend lausbübisch zu kichern. Und nicht zuletzt liefern sich so manche prominente Gegner einen verbalen Schlagabtausch.

Im Verlauf der Jahre haben sich auch diverse Running Gags in der Show etabliert. Zu Beginn jeder Show präsentiert Kai Pflaume einen Fun-Fact, den er stets mit den Worten Wussten Sie eigentlich, dass …? einleitet und den das Publikum lauthals mit Ooooohhhhh! und Aaaaahhhhh! kommentiert. Wann immer möglich, wählt Elton als erstes die Kategorie „Essen & Trinken“. Kai Pflaume ist überzeugt davon, dass Elton immer noch die Hoffnung hat, dass bei dieser Kategorie irgendwann Essen ins Studio reingefahren wird. Regelmäßig scheitert Elton mit der Begründung Das ist mir zu einfach an der richtigen Antwort, weil er sie als zu naheliegend betrachtet hat. Ebenso entfährt ihm immer wieder der Spruch Das weiß der Bernhard wieder!, wenn eine Frage auf Hoëcker zugeschnitten scheint. Es saßen bereits Fans mit diesen Zitaten auf T-Shirts im Studio.

Ein großes Mysterium stellen hingegen die häufigen Kategorien „Clever“, „Total genial“ und „Trick 17“ dar. Zwei davon sind in fast jeder Sendung dabei. In allen drei Fällen geht es um Haushalts- oder Alltagstipps. Was die Kategorien im Kern unterscheidet, weiß niemand so recht. Während die Teams bei der Masterfrage 20 Sekunden lang überlegen und ihre Antwort wählen, ertönt die bekannte Titelmelodie aus dem Quizklassiker „Was bin ich?“. Kai Pflaume führt ein kleines Tänzchen auf und fordert die Zuschauer zum Klatschen im Takt auf – was nicht immer gelingt.

Auf der nächsten Seite erfahrt ihr, welche Prominenten am häufigsten zu Gast waren, wie sich die Show im Verlauf der Jahre zu einem Quotenhit entwickelt hat und was euch in der Jubiläumsshow erwartet.

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