So endet „Homeland“

Serie mit Claire Danes hatte nach acht Staffeln ihr Finale auf Showtime

Vera Tidona
Vera Tidona – 28.04.2020, 14:51 Uhr

Claire Danes und Mandy Patinkin in der achten und letzten Staffel von „Homeland“ – Bild: Showtime
Claire Danes und Mandy Patinkin in der achten und letzten Staffel von „Homeland“

Die Serie „Homeland“ verabschiedete sich am Sonntag, 26. April mit der finalen Folge der achten Staffel vom Bildschirm. Der US-Sender Showtime beendet damit den Politthriller mit Claire Danes als CIA-Agentin Carrie Mathison nach acht Staffel und insgesamt 96 Episoden. Ein Termin für die Deutschlandpremiere, die zuletzt Sat.1 Emotions besorgt hat, steht noch nicht fest.

Die preisgekrönte Serie basiert anfänglich auf der israelischen Serie „Hatufim – In der Hand des Feindes“ („Prisoners of War“) und verlor in den vergangenen Staffel zusehends das Interesse der Zuschauer, so dass die Entscheidung des Senders, die Serie zu beenden, keine Überraschung darstellt.

Hinzu kommt, dass die ersten drei Staffeln nach der Vorlage eine in sich abgeschlossene Handlung über den ins Fadenkreuz geratenen US-Marine-Sergeant Nicholas Brody (gespielt von Damian Lewis, „Billions“) bildeten, der während seines Irak-Einsatzes in die Gefangenschaft von al-Qaida gelangt war und jahrelang gefoltert wurde. Seine Befreiung und Rückkehr in die USA wird medial gefeiert, jedoch ist lange Zeit unklar, ob der US-Soldat von der al-Qaida gebrochen wurde und nun verdeckt für den Feind der USA tätig ist. An dieser Stelle treffen die beiden Hauptcharaktere der Serie aufeinander: Die CIA-Agentin Carrie Mathison wird auf Brody angesetzt, um die Wahrheit herauszufinden. Schließlich kommen sich die beiden auch privat näher. Aus der Affäre geht ein Kind hervor, das erst nach Brodys Tod geboren wurde.

Ab der vierten Staffel bestreitet die Serie neue Wege: Während Carrie Mathison zunächst weiterhin für die CIA im Mittleren Osten gegen die Bedrohung durch die Taliban tätig ist, wechselt die Serie ab der fünften Staffel immer wieder den Handlungsort von Berlin über New York bis hin zu Washington, D.C. Zudem hat Carrie Mathison der CIA den Rücken gekehrt und betätigt sich für verschiedene, auch gemeinnützige Organisationen. Den Kontakt zur CIA durch ihren Mentor Saul Berenson (Mandy Patinkin) hält sie bis zum Schluss aufrecht. Er gehört neben Carrie zu den wenigen Charakteren, die seit Beginn der Serie im Jahr 2011 auch im Finale noch dabei sind.

Die finale Staffel

Die achte Staffel schließt den Kreis und kehrt zurück nach Afghanistan (fernsehserien.de berichtete). Der ehemalige CIA-Leiter Saul ist inzwischen Sicherheitsberater von US-Präsident Warner und wird nach Afghanistan geschickt, um die Taliban in Friedensverhandlungen einzubeziehen. Hierfür benötigt er die Hilfe von Carrie, die sich von einer brutalen Haft in einem russischen Gefängnis erholt. Als Carrie durch einen anonymen Tipp von einer erfundenen Militärbasis erfährt, will Saul in Pakistan mit Haqqani verhandeln und gerät in Gefangenschaft.

Derweil trifft sich Carrie für die CIA mit dem russischen GRU-Spion Lt. Colonel Yevgeny Gromov (Costa Ronin) und erfährt verstörende Details über ihre russische Gefangenschaft. Dank Sauls Verhandlungsgeschick kommt es zum Friedensabkommen, doch als der Hubschrauber des US-Präsidenten Warner in dessen Umfeld in Afghanistan abstürzt, droht die Situation zu eskalieren. Während Carrie und Saul die Ursache für den Absturz untersuchen, nimmt der neue US-Präsident Hayes die Arbeit auf. Da die Ermittlungen von den Taliban bedroht werden, hofft Carrie auf die Hilfe von Yevgeny. Doch der verlangt dafür, dass Carrie das CIA-Überwachungssystem ausschaltet. Saul kommt hinter Carries Pläne und will sie nach Hause schicken. Doch Carrie kann entkommen und flüchtet zu niemand Geringerem als Yevgeny: Sie scheint dem Russen mittlerweile mehr zu vertrauen als ihrem Freund Saul. Zurück in den USA wird Carries Loyalität in Frage gestellt, während Yevgeny ihr das Angebot macht, für die Russen zu arbeiten.

Das Finale

Als Hommage an das Original lautet der Titel der finalen Folge „Prisoners of War“. Der Beginn der finalen Folge nimmt noch einmal Bezug auf die allererste Folge der Serie mit Nicholas Brody (Damian Lewis) und sein Geständnis auf Video. Inzwischen findet sich Carrie selbst in einer ähnlich prekären Situation wieder: Sie geriet in russische Gefangenschaft, durchlebte dort eine Tortur, kam frei, und nun werden auch ihre Treue und Loyalität zu ihrem Vaterland in Frage gestellt. Carrie muss nun zeigen, auf welcher Seite sie wirklich steht.

Dabei wird die Beziehung zu ihrem Mentor und langjährigen Freund Saul auf eine harte Probe gestellt. Während Carrie Yevgeny auffordert, den Flugschreiber des abgestürzten Hubschraubers des US-Präsidenten auszuhändigen, soll sie im Gegenzug Saul töten. Doch sie kann in letzter Minute das Schlimmste abwenden, übergibt Saul aber den Russen zum Verhör.

Der sieht seine Informantin Anna (Tatyana Mukha) beim russischen Geheimdienst in Gefahr, die ihm seit über 20 Jahren durch Bücher geheime Mitteilungen zukommen lässt. Als sie auffliegt, fühlt sich Saul von Carrie betrogen und macht diese dafür verantwortlich. Derweil werden die USA von Pakistan mit dem Einsatz seiner nuklearen Waffen als Antwort auf einen US-Angriff bedroht. Die brisante Lage zwingt die USA gleichermaßen wie die Russen zum Handeln. Als schließlich der Flugschreiber der Öffentlichkeit präsentiert werden kann, wird deutlich, dass es sich beim Absturz keinesfalls um einen Terrorakt handelte, sondern vielmehr um einen Unfall. Ein drohender Krieg zwischen den Ländern kann noch rechtzeitig abgewendet werden.

Am Ende sieht Carrie nach Sauls Vertrauensverlust keine Möglichkeit mehr, zur CIA oder ihrer Familie zurückzukehren und geht mit Yevgeny.

Zwei Jahre später … Carrie und Yevgeny besuchen als Liebespaar ein Konzert, während Saul ein seltsames Paket erhält. Darin befindet sich Carries zwischenzeitlich erschienenes Buch über ihren Bruch mit ihrem Heimatland – inklusive einer Widmung an ihre Tochter, die schon lange bei Carries Schwester aufwächst. Versteckt im Einband befndet sich eine Nachricht an Saul über die militärischen Pläne der Russen. Saul wird klar, dass er eine neue Informantin hat. Die Infiltration ist perfekt …

In einem emotionalen Video bedanken sich am Ende der Serie noch einmal die Hauptdarsteller und Crew bei den Zuschauern und lassen noch einmal Revue passieren:

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Hm, da hätte man noch etwas abstrusers machen können.
    Das große hahnebüchernde Vorbild 24.

    Auch das stirbt der Präsident und der Agent ist natürlich der undurchsichtige Bösewicht, oder zumindest schwer verdächtig. Und nur er kann die Welt retten.

    Es wundert mich, dass nicht Saul oder Carrie Prsädident oder zumindest Leiter der CIA bzw zumindstes Verteidigungsminister wurden.

    Und auch komisch. Wenn schon ein Faden zur ersten Staffel, dann hätte man doch Brody wieder aufleben lassen können. Als in Russland lebender Chef des Geheimdienstes etc.

    Oder das am Ende Carrie und Saul heiraten...

    Ich hoffe das Yevgeny Psychiater ist, denn sonst wird Carrie es nicht lange machen.
    Kein Wunder das sie ihr eigenes Kind nicht selbst aufziehen kann.

    Was für eine abstruse, hahnebüchernde, blödsinnige, verummende, unrealistische, schwachsinns Serie.
    • am

      Ich habe die Serie bis Staffel 7 bei Prime Video gesehen. Hoffentlich kommt bald Staffel 8 auch noch.

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