Ringer – Review

Doppelter Einsatz für Sarah-Michelle Gellar – von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Rezension von Ralf Döbele – 22.09.2011, 14:15 Uhr

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Sarah Michelle Gellar in „Ringer“
Wieder einmal ist es soweit, die neue Fernsehsaison hat in den USA begonnen. Als erster neuer Network-Pilot musste sich am 13. September „Ringer“ den Reaktionen der Zuschauer stellen. Serienfans dürfte hier zumindest das Wiedersehen mit Sarah-Michelle Gellar erfreuen, die erstmals seit dem Ende von „Buffy – Im Bann der Dämonen“ wieder im Zentrum eines neuen wöchentlichen Formats steht. Dabei schlüpft Gellar nicht nur in eine Hauptrolle, sondern gleich in zwei! Als die ungleichen Zwillingsschwestern Bridget und Siobhan steht sie im Kreuzfeuer von Gangstern, FBI-Agenten, Profikillern, Stieftöchtern, heimlichen Affären und ihrer eigenen Vergangenheit.

Nach sechs Jahren sehen sich die Zwillinge Siobhan (l.) und Bridget (r.) erstmals wieder
Eigentlich war „Ringer“ als Pilot für CBS entstanden, doch schließlich wanderte das Format zum kleinen Schwestersender The CW. Ein schlechtes Zeichen? Nicht unbedingt, schließlich zeigten die Autoren Eric Charmelo und Nicole Snyder im vergangenen Jahr bereits bei „Supernatural“, dass sie hervorragende Drehbücher abliefern konnten. Die beiden schickten ihr Drehbuch zu „Ringer“ direkt zu Sarah-Michelle Gellar, der das Format so gut gefiel, dass sie für die Serie auch als Produzentin fungiert. Das Endprodukt kann in der ersten Episode dann zwar mit allerlei unerwarteten Wendungen aufwarten. Weder die Welt der Zwillingsschwestern noch die weiteren Figuren dieser seltsamen Welt erscheinen aber auf den ersten Blick besonders einladend.

In einem schicken New Yorker Loft versteckt sich Bridget (Sarah-Michelle Gellar) vor einem kaltblütigen Mörder. Als der versucht, sie zu überwältigen, wehrt sie sich verzweifelt: „Sie haben die Falsche!“ Noch neun Tage zuvor saß Bridget in ihrer Selbsthilfegruppe für Drogenabhängige. Seit sechs Monaten ist sie nun clean, da meldet sich ihre Zwillingsschwester Siobhan(ebenfalls Gellar) bei ihr und lädt sie zu einem Besuch ein.
Fühlt sie sich dafür gut genug? Bridget kann eh nicht für ein paar Tage verschwinden, wird sie doch als Belastungszeugin in einem Mordverfahren dringend benötigt. Irgendwie ist sie aber nicht so ganz davon überzeugt, dass FBI-Agent Victor Machado (Nestor Carbonell) sie auch wirklich vor den organisierten Verbrechern beschützen kann, die hinter ihr her sind. Also nimmt Bridget die Dinge selbst in die Hand, entwischt ihren Aufpassern und beschließt, tatsächlich ihre Schwester nach sechs Jahren wiederzusehen.

Henry ist Siobhans Geliebter – und der Ehemann ihrer besten Freundin Gemma
Siobhans Leben scheint perfekt: Großes Haus, verheiratet mit Self-Made-Millionär Andrew Martin (Ioan Gruffudd), dessen Tochter Juliet sich gerade in einem Internat befindet. Dumm nur, dass Andrew gar nicht weiß, dass seine Frau eine Zwillingsschwester hat. Bridget und Siobhan lernen, langsam wieder aufeinander zuzugehen, trotz einer gemeinsamen Vergangenheit, die offensichtlich beide schwer belastet. Während einer kleinen Spritztour der Schwestern mit einem Motorboot nickt Bridget ein. Als sie wieder zu sich kommt, ist Siobhan verschwunden. Ist sie ertrunken? Oder hat sie sich einfach aus ihrem bisherigen Leben verabschiedet, ebenso wie auch Bridget verschwinden wollte?

Für Bridget ist es die Gelegenheit, das perfekte Cover. Sie schlüpft in die Schuhe, Klamotten und das Leben ihrer Schwester und schafft es zunächst sogar, ihrem neuen Ehemann Andrew etwas vorzuspielen. Da es um die Ehe nicht unbedingt rosig bestellt ist, ist dies auch nicht so schwer. Sogar Siobhans beste Freundin Gemma (Tara Summers) scheint überzeugt! Auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung wird sie dann aber von einem Unbekannten und dessen hungrigen Lippen angefallen. Nach der leidenschaftlichen Kussattacke stellt sich heraus, dass Siobhan offenbar seit längerem eine Affäre mit Gemmas Ehemann Henry (Kristoffer Polaha) unterhält. Noch komplizierter als dieses Kuddelmuddel unter der Decke zu halten, könnte für Bridget allerdings das Vortäuschen einer Schwangerschaft werden. Denn Siobhan erwartete tatsächlich ein Kind, wie Bridget von deren Arzt telefonisch erfährt. Aber wer ist der Vater? Ob es Siobhan selbst weiß? Die sitzt mittlerweile in Paris und entgeht so einem Mordanschlag auf ihr Leben, dem stattdessen fast Bridget zum Opfer fällt.

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