Internationale Medienmeldung mit Auswirkungen in Deutschland: AMC und seine AMC Studios haben einen mehrjährigen Distributionsdeal mit dem kanadischen Distributor EntertainmentOne (auch eOne) auslaufen lassen. Das wird auch hierzulande nachwirken: Denn über seinen eigenen Deal mit eOne hat Amazons Streamingangebot Prime Video zahlreiche Serien von AMC (und dessen Schwestersender SundanceTV) erhalten. Wohl prominentestes Beispiel: „Fear the Walking Dead“.
Denn während die Mutterserie „The Walking Dead“ in Zusammenarbeit der internationalen Fox-Sender entstand und somit in Deutschland beim Pay-TV-Sender FOX Channel landete, wurde „Fear the Walking Dead“ vornehmlich in Zusammenarbeit mit den internationalen Sendern der AMC-Kette produziert. In Ländern, wo diese nicht (oder nicht prominent) vertreten sind, sorgte das kanadische Unternehmen eOne für den Vertrieb.
Seriendeals für bestehende Formate dürften von der jetzigen Änderung nicht betroffen sein, sie dürften für neue Staffeln wie zuvor fortlaufen.
Hintergrund des jetzigen Vertragsendes ist, dass AMC Studios in den vergangenen sechs Jahren seinen Serien-Output ausgeweitet hat und parallel auch einen eigenen internationalen Vertrieb aufgebaut hat.
Im Gegenzug hat eOne in den letzten Jahren auch in den Aufbau eigener Produktionen investiert, die man weltweit ohne feste Partnersender vertreibt. Wichtigster Schritt war der Zusammenschluss mit der Produktionsfirma von Mark Gordon – der amerikanische Erfolgsproduzent hatte lange unter dem Dach von ABC Studios gearbeitet und einst Shonda Rhimes bei ihrem ersten Showrunner-Job „Grey’s Anatomy“ zur Seite gestanden. Mittlerweile steht eOne hinter Serien wie „Designated Survivor“ und „The Rookie“.