„Sandman“: Netflix erlöst Fans endlich mit Verlängerung

Weitere Folgen nach den Vorlagen von Neil Gaiman bestellt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 03.11.2022, 01:58 Uhr

Ausschnitt aus dem Poster zur Serie „Sandman“ – Bild: Netflix
Ausschnitt aus dem Poster zur Serie „Sandman“

Nach erster Verwirrung in der Nacht zum Donnerstag ist es nun amtlich: Netflix hat weitere Folgen der Comic-Adaption „Sandman“ (OT: „The Sandman“) bestellt, wie der Dienst via Twitter bestätigte.

Wie häufig drückt sich Netflix dabei aber darum, die weiteren Folgen als „zweite Staffel“ zu labeln – stattdessen heißt es in einem Statement, dass weitere Folgen basierend auf Neil Gaimans Graphic Novels kommen würden.

Verwirrung um die Verlängerung

Am Mittwoch hatte laut Deadline zunächst der offizielle Twitter-Account von DC versehentlich die Verlängerung der Netflix-Serie verkündet (The dream continues. [’Sandman’] will return with new episodes based on multiple volumes of the Neil Gaiman graphic novel to explore even more stories of the Endless.). Der Tweet wurde danach aber wieder gelöscht. Auch mehrere Newseiten vermeldeten darauf zunächst die Verlängerung, zogen dann kurzzeitig ihre Artikel wieder zurück, bis schließlich Netflix kurze Zeit später die Sache offiziell machte.

Schwierige Verlängerung

Generell bestand bei Branchenbeobachtern wenig Zweifel an einer Verlängerung von „Sandman“, nachdem die erste Staffel sich durch ihre Abrufzahlen und durch Mundpropaganda in den sozialen Netzwerken für Netflix zum Erfolg gemausert hatte.

Das große Aber war vermutlich auch der Hintergrund, dass die Verlängerung nicht früher bestätigt wurde: DC Comics und Warner Bros. stehen hinter der Netflix-Serie, und die wollten aufgrund des Erfolgs der Serie natürlich gute Konditionen für sich herausschlagen (Aspekte wie die Lizenzsumme, aber auch ein größerer garantierter Episodenumfang als „nur“ eine zehnteilige Staffel sind hier oft Dinge, um die hart verhandelt wird).

Man nehme den kürzlichen „Regimewechsel“ mit Warner Bros. Discovery hinzu sowie die Tatsache, dass für einen Abodienst wie Netflix der Wert einer Serie nicht nur rein in den konsumierten Stunden besteht, sondern auch darin, neue Abonnenten eingebracht oder andere von einer Kündigung abgehalten zu haben (was nur Netflix wirklich analysieren kann und Warner Bros. Discovery „schätzen“ muss), und man hat zähe Verhandlungen selbst bei einer Erfolgsserie. Auch Vorlagenschöpfer Neil Gaiman hatte früh nach der Veröffentlichung gemahnt, die Verlängerung sei kein Selbstläufer, da „Sandman“ eine sehr teure Serie sei – da müsse sie eben auch ein „sehr großer“ Erfolg werden, um weiterzugehen.

Apropos Warner Bros. Discovery: Auffällig ist in dem Zusammenhang auch, dass weiterhin keine Neuigkeiten zu einer Verlängerung der HBO-Serie „Westworld“ für eine fünfte Staffel bekannt geworden sind – auch in diese potentielle Verlängerung spielen größere Elemente hinein, vor allem die Zukunft der Produktionsfirma Bad Robot von J.J. Abrams, deren hochdotierter Rahmenvertrag unter dem Dach von Warner Bros. Discovery wegen dessen neuer Priorisierung auf dem Prüfstand steht. Dazu kommt, dass die Serienschöpfer Lisa Joy und Jonathan Nolan mittlerweile eigentlich auch ihr Geld damit verdienen, für Netflix zu arbeiten. Nach früheren Berichten war „Westworld“ auf fünf Staffeln ausgelegt – was nach der inhaltlichen Entwicklung während Staffel vier weiterhin sinnvoll erscheint.

Die Details zur Serie „Sandman“

Aber zurück zu „Sandman“: Am 5. August waren zehn Episoden der lange in Vorbereitung befindlichen Serie nach den Comics von Neil Gaiman veröffentlicht worden, in der der Unsterbliche Morpheus (Tom Sturridge), der Herr über das Traumreich, nach hundertjähriger Gefangenschaft aus einem Gefängnis entkommen kann, in das ihn ein Okkultist gebannt hatte. Nach seiner Rückkehr muss er diverse aus dem Ruder gelaufene Dinge richten. Zwei Wochen später hatte Netflix überraschend eine Bonusfolge nachgelegt.

Größere Rollen in der Auftaktstaffel von „Sandman“ hatten Charles Dance, Vivienne Acheampong, Boyd Holbrook, Asim Chaudhry, Sanjeev Bhaskar, Patton Oswalt, Jenna Coleman, Gwendoline Christie und andere.

Die Drehbuchadaption wurde von Neil Gaiman selbst gemeinsam mit Allan Heinberg verfasst, wobei Heinberg als Showrunner fungierte, da Gaiman vertraglich mittlerweile hauptsächlich an Prime Video gebunden ist (wo die zweite Staffel von „Good Omens“ entsteht).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Wunderbare erste Staffel, Hirn ausschalten und sich in die Story fallen lassen. Gut dass es weiter geht. Bonusfolge 11 war noch mal das Sahnehäubchen obendrauf.

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