RTL sorgt für Krimi-Nachschub mit Caroline Peters und Antoine Monot, Jr.

Drei neue Reihen für den „tödlichen Dienst-Tag“

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 21.06.2023, 17:14 Uhr

Antoine Monot, Jr. – Bild: obs/SAT.1/Benedikt Mueller
Antoine Monot, Jr.

Anfang des Jahres hatte RTL einen Geniestreich, der eigentlich recht naheliegend war. Eigentlich müsste man sich fragen, warum der Sender nicht schon früher auf die Idee gekommen ist, es mit dem Lieblingsgenre der Deutschen zu versuchen. RTL rief den „tödlichen Dienst-Tag“ ins Leben und testete dort diverse neue Krimireihen, von denen sich einige überdurchschnittlich gut geschlagen haben. Der Sendeplatz am Dienstagabend war dabei der Schlüssel zum Erfolg, ist es doch der einzige Abend der Woche, an dem weder im Ersten noch im ZDF ein Krimi zu sehen ist. Aus diesem Grund setzt RTL nun nicht nur Reihen fort, sondern gibt auch weitere in Auftrag.

Gegenüber DWDL stellte RTL-Fictionchef Hauke Bartel drei neue Projekte vor. Eines davon trägt den Titel „Mord im Revier“ und stellt eine selbstbewusste Berlinerin in den Mittelpunkt, die feststellen muss, dass das Ruhrgebiet in vielen Dingen anders tickt. Als Partner steht ihr Gianni zur Seite, der eine Vorliebe für Italopop und Espresso hat. Er sei aber „eigentlich Deutscher bzw. Sohn türkischer Eltern, je nachdem wer fragt“. Produziert wird die Reihe von UFA unter der Leitung von Tommy Wosch.

Die zweite neue Reihe „Behringer und die Toten“ steuert hingegen RedSeven mit Showrunnerin und Autorin Berit Walch bei, die unter anderem für „Friedmanns Vier“ verantwortlich zeichnete. Im Zentrum der im fränkischen Bamberg spielenden Reihe steht eine „mit messerscharfem Verstand ausgestattete Figur“, die wegen ihrer gemütlichen Erscheinung von ihren Gegenspielern häufig unterschätzt wird. Für eine Hauptrolle verpflichtet wurde Antoine Monot, Jr., dem das Krimi-Genre dank seiner langjährigen Rolle in der ZDF-Reihe „Ein Fall für zwei“ bestens vertraut ist.

Das dritte neue Projekt ist noch namenlos. Fest steht hingegen, dass für Produktion von Zeitsprung Pictures eine Schauspielerin verpflichtet wurde, die ihrerseits ebenfalls Krimi-Erfahrung mitbringt. Caroline Peters, die in den ersten drei Staffeln von „Mord mit Aussicht“ eine Hauptrolle spielte, verkörpert nun eine Kneipenwirtin, die über ein Quereinsteigerprogramm bei der Polizei landet – und sich bald in echte Mordermittlungen einmischt, sehr zum Missfallen ihres Vorgesetzten.

Generell plant RTL, im Jahr 2024 deutlich mehr Abende als 2023 mit Krimis zu bespielen. Aus diesem Grund geht nicht nur „Alarm für Cobra 11“ als Film-Variante weiter, sondern auch die in diesem Jahr erfolgreich gestarteten Formate „Dünentod – Ein Nordsee-Krimi“ mit Hendrik Duryn und Pia Micaela Barucki sowie „Miss Merkel“ mit Katharina Thalbach werden fortgesetzt. Insbesondere bei „Dünentod“ sei man bei RTL überrascht davon gewesen, wie gut es auf Anhieb funktioniert hat. Entsprechend werde es drei weitere Folgen geben.

Keine Zukunft gibt es hingegen für „Sonderlage – Ein Hamburg-Krimi“ mit Henny Reents. Hauke Bartel begründet dies gegenüber DWDL wie folgt: ‚Sonderlage‘ sollte sich anders anfühlen als der klassische 90er-Krimi. Wir haben dann aber gemerkt, dass die eher klassischeren Ermittlungs-Procedurals, die die eine ernstzunehmende Spannung mit abgeschlossenem Fall plus charismatischen Ermittelnden haben, auch bei uns das größte Potential aktivieren. Dagegen sei „Sonderlage“ noch „konzeptiger“ gewesen. Übersetzt könnte man sagen: „Sonderlage“ war zu wenig Schema F für den typischen Krimifan. Mit den Produzenten wolle man aber weiter im Gespräch bleiben.

Auch „Der Schiffsarzt“ mit Moritz Otto geht nicht weiter. Hier lautet die offizielle Begründung von Hauke Bartel, dass ein Mix aus Medical und Crime nicht eindeutig zum „tödlichen Dienst-Tag“ passe, der als Label „ein klares Bedürfnis“ erfüllen soll.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1978) am

    Kein Wunder glauben AfD-Anhänger, dass die Kriminalität in Deutschland ständig zunimmt, wenn im TV sämtlichen Kanälen und inzwischen rund um die Uhr nur noch Krimis laufen. Ich frage mich, was erschreckender ist: Die Einfältigkeit der Programmplaner oder die der Zuschauer, die sich den ganzen Mist ansehen und davon nicht genug zu bekommen scheinen.
    • (geb. 1966) am

      Die der Zuschauer. Krimis sind der Deutschen liebstes TV-Kind.
      Praktische jede Krimireihe im ARD und ZDF schlägt bei der Quote jede andere Sendung um Längen. Außer Herrenfußball. Und das trotz der Masse an prinzipiell immer gleichen Drehbüchern. Selbst die absolute Massenware wie die SOKOs, WAPOs und Stadtreviere schlagen alle anderen Themen aus dem Feld. Kein WUnder also, dass RTL auf dasselbe Pferd springt. Wir, die Zuschauer, sind schuld daran, dass deutsches Serienfernsehen so langweilig einfältig geworden ist. Außer man mag Krankenhausserien. Da gibt es auch noch welche.
      Allerdings ist die Vielfalt in der Mediathek gößer. Es gibt einige sogar recht unterhaltsame deutsche Nicht-Krimi-Serien, die nur noch in der Mediathek laufen und nicht mehr im linearen TV.
      Übrigens: Was ARD, ZDF, ARTE, ORF und SRF wirklich gut können sind Dokus und Reportagen. Da mich Dokumentationen nicht nur interessieren, sondern auch unterhalten, bleib ich beim Stöbern in den Mediatheken häufig an diesen hängen und bleib viele Abende krimifrei.
      Viel Spaß beim Stöbern und bleib vielfältig!
    • am

      Wer so blöd ist, die Inhalte der TV-Krimis für Realität zu halten, wählt sogar AfD. Ich habe dern 2. Vortänzer (Chrupalla) neulich nachts bei Maischbergber gesehen - blöder geht's kaum noch - das schafft sogar rtl2 nicht....

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