Robert Forster im Alter von 78 Jahren verstorben

Markante Rollen unter anderem in „Breaking Bad“, „Heroes“, „Last Man Standing“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 12.10.2019, 13:43 Uhr

Robert Forster in „Twin Peaks“ – Bild: Showtime
Robert Forster in „Twin Peaks“

Schauspieler Robert Forster ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Wie Deadline meldet, erlag er nach kurzem Kampf einer Hirnkrebs-Erkrankung. Am Tag seines Todes wurde zufällig auch eine seiner letzten Arbeiten veröffentlicht: Er hat einen Auftritt in „El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film“ bei Netflix, als Fortsetzung einer Gastrolle in der finalen Staffel von „Breaking Bad“.

Während Forster für seine Arbeit beim Film bekannt war und für den Part als Max Cherry in „Jackie Brown“ von Regisseur Quentin Tarantino auch eine Oscar-Nominierung erhielt, dürfte er vielen deutschen Lesern auch durch seine zahlreichen Serienauftritte der vergangenen 20 Jahre bekannt sein.

In der Sitcom „Last Man Standing“ porträtierte er Mikes (Tim Allen) Serienvater Bud, in der Fortsetzung von „Twin Peaks“ war er als Sheriff Frank Truman zu sehen. Zudem war er im Mystery-Hit „Heroes“ als Arthur Petrelli dabei, der unheimliche Vater der Petrelli-Brüder Peter (Milo Ventimiglia) und Nathan (Adrian Pasdar). Auch in der erfolglosen Serie „Karen Sisco“ – eine Serienfassung zu Jennifer Lopez’ Figur einer toughen Polizistin aus dem Film „Out of Sight“ – spielte Forster in einer Hauptrolle den Vater der in der Serie von Carla Gugino dargestellten Titelfigur.

Forster wurde in Rochester im US-Bundesstaat New York geboren, wo er an der örtlichen Universität einen Abschluss machte und Zugang zur „Triple Nine Society“ erhielt – in der organisieren sich Menschen, deren gemessener IQ größer ist als der von 99,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Nach dem Uniabschluss zog Forster ins nahegelegene New York City und begann dort seine Schauspielkarriere auf den Bühnen der Stadt. Dabei fiel er dem Filmproduzenten und Schauspieler John Huston auf, der Forster eine erste Filmrolle verschaffte, in „Spiegelbild im goldenen Auge“.

Forsters Karriere brachte ihm regelmäßige Beschäftigung in Film und Fernsehen, aber über lange Jahre nicht den großen Durchbruch. Erst als ihn Tarantino vor etwas mehr als 20 Jahren für „Jackie Brown“ besetzte, erhielt Forsters Karriere einen zweiten Wind, der ihm noch einige denkwürdige Rollen brachte. Darunter die erwähnten TV-Gigs sowie in der Neuauflage des Films „Psycho“, in „Mulholland Drive“, in „Ich, beide und sie“, in „Drei Engel für Charlie – Volle Power“, in „Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr“ und – die inoffizielle Adelung der Fernsehindustrie – eine Sprechrolle in der 20. Staffel von „Die Simpsons“.

Laut Deadline hatte Forster in diesem Jahr zusätzlich zu „El Camino“ noch zwei weitere, unveröffentlichte Projekte abgedreht.

Forster war in den 1960ern und 1970ern zweifach verheiratet und geschieden, er hinterlässt neben seiner langjährigen Lebensgefährtin Denise Grayson auch vier zwischen 1965 und 1972 geborene Kinder und vier Enkel.

Nachrufe von Kollegen in den sozialen Netzwerken würdigen Robert Forsters Talent und seine menschliche Wärme gegenüber Kollegen.



Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Die TV-Serie Nakia, der Indianersheriff war ähnlich konzipiert wie Sheriff Cade (1971/1972).
    Sie brachte es leider nur auf 14 Episoden (einschliesslich Pilotfilm). Von Sheriff Cade (mit Glenn Ford) wurden immerhin 24 Folgen produziert.
    Erwähnen möchte ich noch den Western Der grosse Schweiger (1968) mit Gregory Peck. Robert Forster spielte einen Indianer, der zusammen mit Gregory Peck gegen Apachen kämpfte.
    Grossartiger Western, lief aber bisher nur ein paar Mal im deutschen TV.
    Ich habe Robert Forster immer gerne gesehen. Ein ganz symphatischer Schauspieler.
    R.i.P.
    • am via tvforen.de

      Sehr schade, dass in dem Bericht die guten alten Klassiker von ihm nichtmal erwähnt wurden. Für mich wird er immer Nakia und Banyon bleiben.

      Sehr traurig...wieder ein Held meiner Kindheit weniger :(
      • am

        @Brave Eagle: Ja, genau. Sowohl in Banyon als auch in Nakia hat er sofort bei mir (zugegeben: als Heranwachsender) Eindruck hinterlassen. Aber auch sein Auftritt in Disney's "Das schwarze Loch" ist unvergessen. Später habe ich ihn auch nochmal mit Nastassja Kinski in einem Film gesehen (der Titel ist mir gerade entfallen).
        • am

          Kein Großer der jetzt wie ein Großer gewürdigt wird weil er im hohen Alter in einigen sehenswerten Filmen als Nebendarsteller mitwirkte. In meiner Sammlung ist er im Jovovich Thriller Survivor und in den Has Fallen Filmen vertreten.

          RIP!
          • am via tvforen.de

            entschuldigt bitte, habe jetzt lang überlegt!

            er war der gegenspieler von norris in delta force:


            https://www.youtube.com/watch?v=r-UCFBS4a5I


            solche tollen schauspieler mussten ihr hervorragendes können zurückschrauben, um in der b-movie-liga mitwatscheln zu können.
            • am via tvforen.de

              In Los Angeles 1937 und Nakia, der Indianersheriff spielte Robert Forster die Hauptrolle. Die beiden Serien liefen 1974 und 1975 in der ARD.

              R.I.P.
            • am via tvforen.de

              viele halten DF für einen der besten filme über flugzeugentführungen.
              und da muss ich sagen, der gentlemanhafteste bösewicht des filmgenres. wer den film kennt, wird verstehen:


              https://www.youtube.com/watch?v=1ugiiAH40_w


              george kennedy ist auch dabei. ebenfalls ein hervorragender schauspieler.

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