Jackie Brown
- USA 1997 (154 Min.)
- Thriller

Die gut 40 Jahre alte Flight Attendant Jackie Brown (Pam Grier) findet bei keiner grösseren Airline einen Job. Grund: Sie wurde beim Drogenschmuggeln für ihren Exmann erwischt. Nun arbeitet sie für einen kleinen Shuttle-Service und verdient sich ein Zubrot mit Schwarzgeld-Importen aus Mexiko für den skrupellosen Waffenhändler Ordell Robbie (Samuel L. Jackson). Allerdings geht sie den Zollfahndern ins Netz, mit 50’000 Dollar und ein paar Gramm Kokain. Das freut Robbie gar nicht, musste er doch schon seinen Helfershelfer Beaumont Livingston (Chris Tucker) umbringen, weil dieser vielleicht etwas über seine Aktivitäten verraten hätte.
Nun hat Robbie, der waffenschiebende Liebhaber des weissen Surfergirls Melanie Ralston (Bridget Fonda), wohl keine andere Wahl, als auch Jackie Brown aus dem Verkehr ziehen. Um an sie heranzukommen, stellt er ihre Kaution beim Kautionsvermittler Max Cherry (Robert Foster), für den die Sache ziemlich stinkt. Dennoch holt Max Jackie aus dem Gefängnis. Die beiden sind sich augenblicklich sympathisch. Jackie ahnt, was Robbie im Schilde führt, und schlägt diesem einen Deal vor: Damit sie dicht hält, bezahlt er für jedes Jahr, das sie vielleicht absitzen muss, 100’000 Dollar.
Damit er das auch kann, will sie seine halbe Million Dollar auf einen Schlag über die Grenze bringen. Robbie ist mit dem Handel einverstanden und schickt Louis Gara (Robert De Niro) und Melanie zur Geldübergabe. Doch Jackie hat vorgesorgt und auch den Polizisten Ray Nicolet (Michael Keaton) – soweit nötig – in die Sache eingeweiht. Nach dem Kulterfolg „Reservoir Dogs“ und dem mehrfach preisgekrönten Meilenstein „Pulp Fiction“ wartete das Publikum drei Jahre auf ein neues Werk von Regisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino.
„Jackie Brown“, seine Adaption des Romans „Rum Punch“ von „Get Shorty“-Autor Elmore Leonard, überraschte durch verhältnismässige Zurückhaltung in Sachen Gewalt und ein getragenes Tempo. „Tarantino gelingt ein grossartiger ‚film noir‘ der 70er-Jahre, der von den ausgezeichneten Charakteren und der Schauspielerin lebt“, schrieb die Filmzeitschrift Zoom.
„Reifer, gesetzter, cool“, meinte Cash, und für Facts ist es „Tarantinos reifster Film“. Sechs Jahre danach ging es für Tarantino mit „Kill Bill“ wieder schlagkräftiger und actionreicher weiter. Nach dem eher trashigen „Death Proof“ hat er letztes Jahr mit der Kriegssatire „Inglourious Basterds“ ein Werk geschaffen, dass auch die Kritiker überzeugte und für den Oscar nominiert war. Momentan soll Tarantino am dritten Teil von „Kill Bill“ arbeiten, in dem wiederum Uma Thurman die Rolle der namenlosen Braut übernehmen wird. (Text: SRF)
Regisseur Quentin Tarantino ist das „Wunderkind“ Hollywoods: Innerhalb kürzester Zeit katapultierte er sich in den 90er-Jahren mit den beiden Kultfilmen „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“ in die Reihe der innovativsten Regisseure der Welt. Mit „Jackie Brown“ brachte er erstmals keinen Originalstoff, sondern eine Romanadaption auf die Leinwand. Nach dem ebenso spannenden wie humorvollen Krimi „Rum Punch“ des Bestseller Autors Elmore Leonard entstand ein packender Thriller, der an komischen Szenen nicht sparte und alle bewährten Merkmale eines Tarantino-Geniestreichs trägt. Erzählt wird die Geschichte einiger sehr realer Menschen: Sechs schillernde Charaktere jagen hinter einer halben Million Dollar her, und die Frage ist nur: Wer hat die besten Karten? Die Entscheidung, die Rolle des großkotzigen, skrupellosen Waffenschmugglers Ordell Robbie mit Samuel L. Jackson zu besetzen, lag auf der Hand: Sein Part als bibelfester Killer Jules in Quentin Tarantinos Kulthit „Pulp Fiction“ brachte Jackson eine Oscar-Nominierung. Tarantino: „Ich glaube ganz ehrlich, dass jeder Regisseur, der vor der Aufgabe steht, diese Rolle zu besetzen, seine rechten Arm geben würde, um Sam dafür zu bekommen. Diese Mischung aus absoluter Bedrohlichkeit und Gefährlichkeit auf der einen Seite und Eloquenz und Intelligenz auf der anderen macht ihn umso unheimlicher …“ Dabei ist Jackson keineswegs auf nur einen Rollentyp festgelegt: Seine Vielseitigkeit bewies der Absolvent des Morehouse College in Atlanta in so unterschiedlichen Kassenschlagern wie „Stirb langsam – Jetzt erst recht“, „Unbreakable“ oder den „Star Wars“-Episoden I bis III. Für die Rolle des Waffenschmugglers Ordell Robbie erhielt er 1998 den Silbernen Bären der Filmfestspiele in Berlin. Jackie Brown wird von Pam Grier gespielt, die in den 70er-Jahren mit kultigen B-Movies wie „Coffy – Die Raubkatze“, „Foxy Brown“ und „Sheba Baby“ zur absoluten Ikone des Blaxploitation-Films wurde. Dank Quentin Tarantino, der ihr die Hauptrolle in „Jackie Brown“ auf den Leib schrieb, gelang der großartigen Ausnahmedarstellerin Ende der 90er ein sensationelles Comeback. Auch die Besetzung der weiteren Rollen ist erste Klasse: Der zweifache Oscar-Gewinner Robert de Niro überzeugt als Louis Gara, der kiffende Handlanger des Waffenhändlers Ordell. Auch Michael Keaton als Federal Agent Ray Nicolet liefert eine perfekte Darstellung eines Ermittlungsbeamten und Bridget Fonda brilliert in der Rolle der gelangweilten Freundin des Waffenhändlers, die sich in dessen Abwesenheit mit Louis Gara vergnügt. Die erstklassige Schauspielerriege wird von Hollywood-Legende Robert Forster („Mulholland Drive“) komplettiert, der in „Jackie Brown“ als Max Cherry die Kautionsvermittlung „Cherry Bail Bonds“ betreibt. 1998 war Forster für seine schauspielerische Leistung in „Jackie Brown“ für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. „Jackie Brown“ war neben zehn Nominierungen auf diversen internationalen Filmfestspielen 1998 auch für zwei Golden Globes nominiert. (Text: RTL Zwei)
Originalsprache: Englisch
DVD & Blu-ray
Streaming & Mediatheken
Sendetermine
Cast & Crew
Reviews & Kommentare
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Jackie Brown online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail
Weiterführende Links
Jackie Brown – News
- Halloween: Die besten neuen Horror- und Gruselgeschichten bei Netflix & Co.
- Diese Horrorserien- und Film-Highlights gibt es jetzt im Streaming-Angebot ()
- [UPDATE] „Them“: Trailer zur zweiten Staffel der Horror-Serie
- Düstere Zeiten im Los Angeles der 1990er Jahre ()
- „Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines“: Trailer zum Prequel veröffentlicht
- Vorgeschichte mit David Duchovny („Akte X“) startet im Grusel-Monat ()
- „Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines“: Prequel zum Horrorfilm-Klassiker erhält Starttermin
- Unerzähltes Kapitel aus Stephen Kings Romanvorlage bei Paramount+ ()
- Michael Keaton („Birdman“) wird für hulu „Dopesick“
- Drogenepedemie in den USA im Zentrum der neuen Miniserie ()
- Robert Forster im Alter von 78 Jahren verstorben
- Markante Rollen unter anderem in „Breaking Bad“, „Heroes“, „Last Man Standing“ ()